Jaja die Testberichte ...
man kann schon Infos daraus entnehmen, ich orientiere mich da meist an den kurzen Details zu den einzelnen Kameras, wo vielleicht auf die eine oder andere Schwachstelle bzw. Besonderheit hingewiesen wird.
Aus der Rangfolge sollte man nicht ohne eigene Handlingtests eine Kaufentscheidung ableiten, die Testkriterien stimmen in den seltensten Fällen mit den eigenen Vorstellungen und Wichtungen überein.
Aber man muss sich schon Gedanken darüber machen, was einem am wichtigsten ist (z.B. Manueller Zoomring, Stabi, Blitzschuh für ext. Blitz, Brennweitebereich evtl. mit Konverter nach oben und unten, wie liegt die Kamera in der Hand, Bedienphilosophie, Videoqualität ...).
Mit jedem Punkt in der Wichtungsliste fallen Kameras aus dem Rennen, und wenn dann nur ein oder zwei Kameras übrigbleiben, muss man den Bauch befragen und einfach den Sprung wagen.
Ich war von den Eigenschaften und Werten her auch auf die FZ-50 gekommen, aber durch die Rausch-Diskussionen verunsichert. Bei meinem Händler habe ich mir dann die Option offengehalten, im Zweifelsfall die Kamera zurückzugeben und ein Upgrade in die DSLR-Liga (mit wesentlich höherem monetären Einsatz) zu vollziehen.
Nach 14 Tagen intensiven Tests unter meist nicht gerade optimalen Lichtbedingungen und mehreren Hundert Aufnahmen konnte ich dann vermelden, dass ich die FZ-50 behalte.
Dabei haben sich auch die Voreinstellungen für die interne Bildbearbeitung herauskristallisiert, die in den meisten Fällen zu vernünftigen Ergebnissen führen. Es zeigte sich, dass man auf die Vollautomatik tunlichst verzichten sollte, da bei ungünstigem Licht die ISO-Werte fix hochgezogen werden und dann das Rauschen deutlicher wird.
Was mir bei der ganzen Entscheidungsfindung auch sehr geholfen hat, ist das dpreview-Forum zu Panasonic-Kameras (
http://forums.dpreview.com/forums/forum.asp?forum=1033). Da werden häufig tolle Bilder präsentiert und man kann sich ein Bild davon machen, was die Kameras hergeben. Da dort die Panasonic-Fans unter sich sind (das sollte genauso für die Fuji-, Leica-, Sony-Unterforen gelten), gibt es weniger "Glaubenskriege", dafür öfter mal den Hinweis, lieber nach draußen zu gehen und zu fotografieren als in den Bildschirm zu kriechen und bei Vollbild und 100%-Darstellung nach Aquarellmalerei zu suchen.
Diese Einstellung gefällt mir, weil ich denke, dass man nur im ständigen Umgang mit der Kamera zu besseren Ergebnissen kommt. Wenn die Zeit und das Motiv es erlauben, kann man mit den verschiedenen Einstellungen spielen und sich von der vielleicht anfangs bevorzugten "P"rogramm-Automatik zu den Modi mit Blenden- oder Zeitvorwahl begeben und mit Belichtungsmess-Methoden und Belichtungsreihen experimentieren. Nur so bekommst du ein Gefühl dafür, was du mit deiner Bridge-Kamera alles anstellen kannst und wo die Grenzen liegen.
Wenn dir diese Spielerei aber widerstrebt und du dich immer auf eine Automatik der Kamera verlassen willst, dann reicht vielleicht schon eine kleinere Schwester der Bridge-Kameras. Dann musst du aber möglicherweise häufiger damit leben, dass nicht immer das herauskommt, was du dir vorgestellt hast.
Uff, ich wollte eigentlich keinen Roman schreiben, aber ich habe die Suche nach einem Nachfolger für meine (leider viel zu früh) verstorbene Minolta A1 erst wenige Monate hinter mir und kann die Qual der Wahl sehr gut nachvollziehen.
Tschüss
Torsten