mike303
Themenersteller
Hallo Zusammen,
irgendwie glaube ich, ich bin ein bisschen verrückt, gerade habe ich eine umfangreiche Sammlung an MFT Equipment aufgebaut und denke auch über die eine oder andere Anschaffung im bestehenden System nach, da kommt mir schon wieder Neues in den Sinn... (das nennt man dann wohl "GAS"
)
Und da ich gerade etwas Zeit habe und ihr sicher gerne mal über die wirren (oder vielleicht doch nachvollziehbaren?) Gedanken anderer schmunzelt, schreibe ich diese Gedanken nun mal zusammen.
Ja das wird somit sicher der soundsovielte Thread mit Äquivalenzgeschwafel, aber ich bin dennoch gespannt, ob ihr das nachvollziehen könnt und wie ihr es seht.
Aber Vorsicht, das wird jetzt richtig lang!
Vorab:
Ich will hier nicht grundsätzliche Vor- und Nachteile von VF vs. APS-C vs. MFT diskutieren (die kenne ich durchaus aus eigener Erfahrung) und auch keine umfangreichen Äquivalenzdiskussion führen - auch das ist mir klar. Aber natürlich sind es genau diese Aspekte, die zu den Gedanken führen und die essentieller Teil der Überlegungen sind. Ich gehe hier einfach mal davon aus, dass zwischen MFT und VF jeweils 2 Belichtungstufen bzgl. Rauschverhalten und Freistellung liegen. APS-C liegt in der Mitte. Für grobe Betrachtungen sollte das ausreichen!
Bitte verzeiht, wenn ich ab und zu mal die echten MFT Brennweiten mit VF Brennweiten in einem Satz nenne, manchmal evtl. auch die um Faktor 2 hochgerechneten Brennweiten. Ich denke es wird aber aus dem Zusammenhang und den genannten Objektiven immer klar.
Was ist mein Anspruch bzgl. der Fotografie?
Es geht um (m)ein Hobby, mehr nicht! Eigentlich reicht mir eine Ausgabe in 4k am TV oder ein Bild in 40x60 in einigermaßen guter Qualität. Ein wenig Crop Potential ist natürlich auch grundsätzlich nicht schlecht. Als Motiv ist eigentlich nahezu alles interessant, jedoch tendenziell keine (zumindest extrem wenig) Menschen, also mehr Landschaft, Architektur, ab und an auch mal Tiere, wenn es sich anbietet. usw.
D.h. ich fotografiere überwiegend bei Ausflügen, Städtetrips und bei Urlaubsreisen. Dabei steht grundsätzlich die Fotografie nicht an erster Stelle, ist aber dennoch immer ein sehr wichtiger Bestandteil und einen gewissen Anspruch an die Qualität stelle ich auch (ok, dass ist extrem subjektiv, aber ich denke es ist mehr, als nur planloses Geknipse).
Dazu kommen dann noch ein paar Extreme: Safariurlaub in Afrika (aber natürlich eher selten!) und dabei dann auch ein paar Bilder von der Milchstraße, da es sich dort natürlich anbietet.
Evtl. kommen in den nächsten Jahren auch Touren nach Norwegen (Polarlichter) dazu.
Grundsätzlich soll mein Equipment kompakt und nicht schwer sein (Rückenprobleme), aber eben doch gut genug für meine persönlichen Ansprüche!
Hier ein kleiner Exkurs zur Historie meines Equipments (bitte nicht lachen, aber es gibt sicherlich einige, die sich da durchaus wiederfinden - und es geht immerhin um einen Zeitraum von fast 40 Jahren, in denen ich die Wirtschaft mit dem Hobby angekurbelt habe oder anders gesagt reichlich Geld vernichtet habe)
In meiner Jugendzeit habe ich mit Minolta MD (SRT303b) gestartet und ein ordentliches Set von Objektiven von 24 bis 500mm (aber keine besonders lichtstarken Linsen) und natürlich auch einem 2. etwas moderneren Body (X700) aufgebaut. Irgendwann kam dann die Digitalfotografie auf und während noch alle darüber schmunzelten bin ich mit einer Fuji mit ganzen 1,5 Megapixeln Auflösung in die digitale Welt gestartet. Das war natürlich noch kein Ersatz für die analoge Ausrüstung, aber es hat doch schon Spaß gemacht. Danach kamen einige weitere Digitalkameras (Kompakt / Bridge) bis hin zur Minolta Dimage A2, die seinerzeit schon ziemlich genial war. An DSLR war für mich da noch nicht zu denken und man hörte auch noch über zu viele Probleme mit Staub usw. Immerhin hat die Minolta Dimage Serie es geschafft, meine analogen Kameras vollständig abzulösen. Und wie schön klein und leicht war die Ausrüstung jetzt!
Aber da sich die Technik immer weiter entwickelte, war irgendwann klar, dass eine DSLR doch besser ist (spiegellos gabs noch nicht). Und da sie "nur" die Minolta Dimage A2 ersetzen sollte, wurde es eine damals sehr anständige D200 mit 18-200 Suppenzoom (immerhin das Nikon).
Und dann ging die Spirale wieder los... Das 18-200 war nicht gut genug, also wurde es durch ein WW-Zoom + Standardzoom + Telezoom ersetzt (alles keine super lichtstarken Varianten, da mir diese zu groß, zu schwer, zu teuer waren) aber immerhin boten diese einen erheblich besseren Bildlook als die Minolta mit ihrem kleinen Sensor (obwohl mir die Minolta-Bilder selbst heute noch überraschend gut gefallen!). Und so ging es weiter...
Es folgten noch diverse Objektive, die auf Grund des Gewichts auch gerne mal daheim blieben. Der Body wurde auch regelmäßig gegen einen neueren ersetzt, immerhin war zu der Zeit von Generation zu Generation noch eine deutliche Verbesserung im Dynamik- und Rauschverhalten erkennbar. Leider gefielen mir dann die Nikon APS-C Bodys nach der D300 nicht mehr so gut, die D7000 lag einfach für mich nicht gut in der Hand, so dass ich deswegen unzufrieden damit war. Und dann kam die D800 mit den unglaublichen 36MP! Damit gab es dann ein UP- und Downsizing in einem Schritt
. Mit einem 24-120 hatte ich eine große griffige und schwere Kamera, aber durch die Crop-Reserven reichte für >80% das eine Objektiv. Leichtes Tele und Makro waren nicht mehr immer zwingend nötig und so war die Standardausrüstung wieder recht überschaubar und gar nicht soo schwer. Dass es Vollformat war, war dabei absolut sekundär, aber selbst mit F4 war da natürlich schon ein Unterschied zu sehen - auch wenn der wie gesagt nicht so wichtig für mich war. Ab und zu musste dann doch noch ein 70-300er Tele mit, was das Ganze wieder etwas größer und schwerer machte.
Das konnte auf Dauer natürlich nicht so bleiben...
Für den ersten Afrika-Trip musste ein zweiter Body (D7100 wegen Crop), ein UWW und ein längeres Tele her (80-400G). Und schon war die Ausrüstung wieder richtig groß und schwer! Nach der ersten Safari reichte die Brennweite nicht ganz und ich versuchte es mit einem 150-600, aber das war nicht meins, die Ergebnisse waren einfach nicht so wie ich es wollte.
Ich stehe dazu, dass ich ein Zoomer bin, der wider besseres Wissen Festbrennweiten verschmäht. Dazu bin ich ein echter Stativmuffel - und das passt einfach nicht zu einem Sigma 150-600C an APS-C!
MFT
Schon vorher habe ich immer mal neidisch auf MFT geschaut (und drüber gelächelt). Ich habe mir dann für ein Wochendene sogar mal eine E-M1 mit ein paar Objektiven ausgeliehen und war von der Leichtigkeit des Fotografierens mit dieser kleinen Kamera richtig begeistert. Aber 16 MP im 4:3 Format waren mir zu wenig (ich muss ja noch auf 3:2 oder gar 16:9 croppen können). Und es gab zu der Zeit kein gutes langes Telezoom und auch kein 24-1xx mm (KB) Standardzoom.
Aber dann kamen die E-M1 II, das 12-100 und das Pana 100-400. Klein, leicht, 24-800mm (KB) mit nur zwei Objektiven und kein Problem mit 800mm freihand!
So bin ich dann also ins MFT Lager gewechselt und habe mir in den letzten Jahren so einiges an Linsen dazu geholt (bei MFT habe ich da auch mit Gebrauchtkäufen wenig Sorgen). Je nach Anwendungsfall kann ich nun die Tasche packen und ein Set passend abgestimmter Objektive mitnehmen (dazu folgt später mehr).
Für die letzte Safari wurde dann ein Laowa 7,5 F2 angeschafft und das 100-400 um ein 300mm F4 ergänzt (ups, jetzt sind ja auf einmal doch zwei Festbrennweiten dabei!). Genau genommen kam das 100-400 gar nicht zum Einsatz. Die Bildwirkung des 300ers ist einfach besser.
Und genau da setzt nun das Gedankenkarussel ein:
Wenn das 300 F4 besser ist, wäre dann Vollformat (ggfs. auch APS-C oder eine Mischform) nicht doch besser für mich? Man kann ja mal nachdenken, das kostet noch nichts
Immerhin haben nun neben Sony auch Nikon und Canon spiegelloses VF am Start. (Spiegellos ist für mich persönlich gesetzt. Ich mag die Vorteile und die Nachteile sind für mich weniger relevant.)
Was wünsche ich mir also von einer neuen Kamera / Ausrüstung?
1. besserers Rauschverhalten
2. mehr Dynamikumfang
3. mehr Freistellung
4. größerer Sucher, der besser für Brillenträger geeignet ist
5. etwas mehr Auflösung - ein Megapixelmonster muss es aber nicht sein!
6. Joystick für den AF-Punkt
7. Tieraugen-AF
8. besseres Bedienkonzept (wobei ich inzwischen mit der Oly sehr gut zurechtkomme)
9. Objektivauswahl mit UWW, Standardzoom 24-1xx, mittleres Telezoom, langes Tele(zoom) bis ca. 600mm +/-
10. möglichst kompakt und leicht
11. guter Stabi in der Kamera
12. einfach mal wieder was neues
13. und das Ganze irgendwie noch finanzierbar - also Leica wirds sicher nicht
Alternativ denke ich natürlich auch über Optimierungen im MFT-System nach:
Wenn denn das neue OLY 150-400 nicht zu schwer und auch nicht zu teuer wird, dann ist das natürlich ein Kanditat, der das 100-400 und das 300er ersetzen könnte. Dazu noch eine etwas lichtstärkere FB wie das 45 1.8 oder das 56er Sigma, falls mans mal braucht... Dann ist da ja auch noch die Hoffnung auf eine E-M1 III mit neuem Sensor in den nächsten 1-2 Jahren. Aber das weiß man nicht. Aber alles in allem habe ich eigentlich, was ich brauche und bin mit den Ergebnissen nicht unzufrieden!
Also habe ich mal einen Blick auf das Angebot der oben genannten Anbieter bzgl. der spiegellosen VF Systeme geworfen:
Canon hat keinen Stabi im Gehäuse, war in den letzten Jahren bzgl. der Sensoren nicht ganz auf der Höhe der Zeit, und es gibt noch wenige Objektive. Aber irgendwie gefallen mir die Kameras dennoch ganz gut - ich glaube da kommt noch einiges, auch an spannenden Linsen!
Nikon gefällt mir vom Bedienkonzept (das kenne ich halt) und vom Sucher (Brillenträger!) her sehr gut. Die Haptik ist klasse. Aber es gibt auch hier noch wenige Objektive.
Sony wird überall angepriesen, aber sie (A7III / A7RIII) hat schon ein paar ernste Schwächen: Schlechte Erkennbarkeit des Fokusfeldes, das Bedienkonzept allgemein ist sehr gewöhnungsbedürftig, die Ergonomie des Gehäuses ist für meine Hände ziemlich übel (nur mit Zusatzgriff ok) - das ist bei der A7RIV deutlich besser. Dafür gibts aber recht viele Objektive und einen AF, der allgemein gelobt wird. (Bei einem 1/2 Tag Test bin ich aber noch nicht so richtig damit warm geworden, das kann aber tatsächlich an der Anzeige des AF-Feldes, falschen Einstellungen und dem ungewohnten Druckpunkt des Auslösers gelegen haben)
Da es aktuell nur für Sony ohne Adapter eine für mich interessante Auswahl an Objektiven gibt habe ich mir also zunächst die Sonys näher angesehen und versucht herauszufinden, ob ich hier bzgl. der oben aufgeführten Punkte etwas gewinne.
1. Das Rauschverhalten: Ja, da gewinne ich ca. 2 volle Stufen (nicht bei der A7RIV, die aber sowieso außen vor ist). Aber natürlich werden die auch wieder "aufgefressen", wenn ich nicht dieselbe Lichtstärke habe oder auf Grund der gewünschten Schärfentiefe abblenden muss. Es hängt also extrem von der Objektivauswahl ab.
2. Dynamikumfang: Ja, der ist zweifellos besser. Aber ist er das immer? Sony nutzt keine verlustfreie Kompression beim RAW. (Unkomprimiert will ich nicht!) Weiterhin gibt es viele Fälle, in denen die Sony dann nur 12 Bit statt der möglichen 14 speichert. Nach dem vielen Lesen glaube ich fast, dass sie bei mir zu 90% nur mit 12 Bit arbeiten würde. Ist dann noch viel vom Dynamikvorteil übrig?
3. Freistellung: Wie beim Rauschen kann man hier von 2 Stufen Vorteil ausgehen - bei äquivalenter Brennweite und gleicher Lichtstärke der Optik . Allerdings sind lichtstarke VF-Objektive groß, schwer und teuer. Vermutlich werde ich mir sie also eher nicht kaufen. Damit wird der Vorteil deutlich abgeschwächt. Gleichzeitig wird der Rauschvorteil auch entsprechend geschwächt, da ich dann ggfs. weniger Lichtstärke habe. Es hängt also wieder extrem von der Objektivauswahl ab.
4. Sucher: Ja, der ist nicht schlecht. Aber der Vorteil gegenüber der OLY ist nicht so gewaltig wie erwartet. Da ist die Nikon Z6/7 klar im Vorteil (Canon habe ich mir noch nicht angeschaut)
5. Auflösung: Keine Frage, 24 bzw. 42MP sind mehr! 61 sind mir zu viel.
6. Joystick: Funktioniert ordentlich (besser als bei einer Oly EM1X), aber fühlt sich nicht perfekt an, auch das kann Nikon besser.
7. Tieraugen-AF: Das ist wohl derzeit mehr oder weniger ein Alleinstellungsmerkmal von Sony. Allerdings stört mich, dass man zwischen Mensch und Tier umschalten muss und ich bin auch nicht sicher, wie oft mir diese Funktion in der Realität wirklich geholfen hätte. Es gibt in der Wildnis halt nicht nur Hund und Katz und auch die Situation ist nicht immer optimal. Hier würden mich echte Safari-Erfahrungen interessieren. Vielleicht ist dieser Punkt in der Realität dann doch gar nicht so wichtig.
Auch hat mich bei meinem kurzen Test der AF der Sony insgesamt nicht so richtig vom Hocker gehauen (mit 24-105, 70-300 und 16-35GM). Aber das kann wie schon gesagt auch an anderen Faktoren gelegen haben.
8. Bedienkonzept: Oha, hier hat mich die Sony noch nicht überzeugt. Das Gehäuse ist im Vergleich wenig ergonomisch und für mich ohne eine zusätzliche Platte unten drunter gar nicht nutzbar (A7(R)III). Das wäre erst mit dem Gehäuse der RIV ok. Auch das Menü ist mehr als nur gewöhnungsbedürftig (und das kenne ich prinzipiell von der RX10/100). Was mir am meisten fehlt sind Tasten zwischen Griff und Objektiv wie bei Oly oder Nikon. Die benutze ich wirklich gerne. Was mich auch stört: Es gibt unendlich viele Funktionen und bei allen steht, dass man sie auf eine der Tasten programmieren kann/soll. OK, anders geht es wirklich nicht. Aber so viele Tasten, die man auch noch gut erreichen kann, hat die Kamera einfach nicht!!! Also da ist wirklich ein Kompromiss und viel Eingewöhnung nötig! Aber es würde natürlich gehen.
Und nebenbei bemerkt: Das Bedienkonzept der meisten Kameras ist auch heute noch stark an die Zeiten der analogen Kameras angelehnt. Da ginge ganz Anderes! Aber entweder sind die Hersteller oder aber auch die Mehrzahl der Fotografen noch nicht bereit dafür, hier mal was Neues zu versuchen. Ich hätte da so einige Ideen, aber das ist ein anderes Thema.
9. Objektivauswahl: OK, da gibt es inzwischen viel, sowohl von Sony selbst, wie auch von Drittanbietern. Ein Adapter ist für mich nur eine Notlösung, die ich für ein einzelnes Objektiv in Kauf nehmen könnte, aber ungern für mehrere.
--> Die Objektivauswahl wird also wohl das Entscheidende werden. Dazu später mehr!
10. Größe (möglichst kompakt und leicht): Die VF Bodys aller Hersteller schenken sich da nicht viel und sie sind auch im Vergleich zur OLY nur wenig größer. Ich habe auch an meinen OLYs eine Stativplatte dran, um sie griffiger zu machen. Das macht sie größer und etwas schwerer. Leider bräuchte ich das auch bei der A7(R)III, bei der RIV evtl. nicht und auch bei Nikon nicht.
Bei den Objektiven wird es dann schwierig. Will ich die VF-Vorteile nutzen, wird es groß und schwer, halte ich es kompakt, dann schwinden die Vorteile. Es hängt also wieder extrem von der Objektivauswahl ab.
11. Guter Stabi in der Kamera: Da sag ich jetzt mal ganz dreist, dass da (noch) keiner an die OLY ran kommt. Bei kurzen Brennweiten sind selbst Zeiten unter 1/10 Sek. kein Problem, mit Übung und ein paar Versuchen gehen auch Zeiten >1 Sek. Und schon wird in manchen (nicht allen!) Situationen der Rauschvorteil des VF wieder mehr als nur kompensiert.
Also zur alles entscheidenden Objektivauswahl:
Heute habe ich eigentlich 3 Sets, die ich je nach Bedarf einpacke:
a) Kleines Paket mit dem universellen 12-100 + 7,5er WW (+ 75-300).
wenn es noch leichter sein soll, dann nehme ich entweder das 12-40 oder lasse das Tele weg, oder beides.
b) Urlaubs-Set mit den 2.8er Objektiven 7-14 + 12-40 + 40-150 + TK, wobei ich hier zugunsten des Gewichts das 7-14 mehr und mehr durch das 7,5er Laowa ersetze.
c) Safari: Hier zählt Brennweite, also 40-150 + 300 + TK, dazu eines der Standardzooms (das 12-100 ist für kleine Videosequenzen wegen des Stabis unschlagbar (bezogen auf meine Auswahl) aber schon unnötig schwer) und natürlich muss das 7,5er für den Sternenhimmel mit.
Da es nicht zu schwer werden soll, habe ich für mich die Auswahl natürlich etwas eingegrenzt:
Weitwinkel:
15mm F2.0 Laowa
Das würde mein 7,5er optisch quasi 1:1 ersetzen. Alle VF Vorteile wären da, allerdings ist es vergleichsweise schwer und würde seinen Vorteil nur bei den extrem seltenen Gelegenheiten ausspielen können. Also eher irgendwann mal zusätzlich, wenn es um Polarlichter und Sterne geht,
18mm F2.8 Batis oder aber auch das neue Samyang
Das sind die beiden Leichtgewichte im Rennen, insbesondere das Samyang. In der Disziplin und Größe wäre es ein Ersatz für mein Laowa, allerdings nur noch eine Stufe besser bzgl. Rauschen bei etwas weniger WW (wobei ich ja durch den 2:3 Crop bei MFT auch etwas verliere). Das Batis ist sicher besser, aber ein großer Brocken in der Tasche.
17-28mm 2.8 Tamron
Etwas universeller und eher als Ersatz für das 7-14 zu sehen.
-> Hier spricht erst mal alles für das Samyang.
Standardzoom
28-75 F2.8 Tamron
24-70 F2.8 Sony
24-105 F4.0 Sony
Hier spricht bei mir alles für das 24-105. Die 24-70 2.8er sind mir einfach zu schwer. Allerdings schrumpft der Gewinn mit F4.0 in Sachen Freistellung und Rauschvorteil dann auch wieder auf nur eine Stufe gegenüber dem 12-40 (aber volle 2 Stufen gegenüber dem 12-100).
Eine echte Alternative wäre das Tamron, wobei dann auch das 17-28mm wieder ins Spiel käme, da mir der Bereich um 24 doch recht wichtig ist. Und eigentlich möchte ich genau in diesem Bereich nicht wechseln müssen.
Was mir fehlt ist der Bereich, den das 12-100 abdeckt, da gibt es wohl derzeit keine vernünftige Alternative, die qualitativ in Frage kommt.
Mittlerer Telebereich:
70-300 Sony
70-200 F4.0 Sony
70-200 F2.8 Sony
70-180 F2.8 Tamron
Dieser Bereich ist der schwierigste. Mein OLY 40-150 ist schon echt gut und hat einen sauschnellen AF. Vom Bereich her kommt da eigentlich nur das 70-300 hin. Begeistern tut es mich aber nicht, aber bzgl. Brennweite ist es fast alternativlos.
Das 2,8er Sony ist mir zu schwer und das F4.0 funktioniert nicht mit Konverter. Wenn es für das Tamron einen Konverter gäbe, dann wäre es wohl die Nr.1.
Aktuell kann ich mich hier aber gar nicht entscheiden. Dazu kommt noch, dass das OLY gut mit Konvertern arbeitet und somit (notfalls) einen Bereich bis 600mm (KB) abdecken kann!
Da ich immer wieder übers Croppen nachgedacht habe muss ich nun auch erwähnen, dass das qualitativ Grenzen hat und natürlich die Vorteile des VF gegenüber MFT wieder verringert. Das muss man sich dann also gut überlegen.
Langes Tele:
200-600 Sony
Das Teil ist echt gut. Es wird sich bzgl. Größe und Gewicht mit dem neuen OLY 150-400 messen müssen. Das könnte das Zünglein an der Waage sein. Es liegt echt gut in der Hand und die Tatsache, dass es ein "Innenzoom" ist, gefällt mir sehr.
Aber: Ein VF Tele dieser Art passt leider nicht einfach mal noch in die Jackentasche wie das Oly 75-300 bei der kleinen Ausrüstung.
Fazit?
Wenn ich jetzt nochmal auf meine 3 Pakete schaue, dann sieht es wie folgt aus:
a) Kleines Paket: 18er Samyang, 24-105
Jedes kleine Tele würde das Gewicht hochtreiben. Einzige Option wäre das 24-240, aber das schließe ich eigentlich aus. Es ist nicht so gut und die VF-Vorteile werden aufgefressen.
--> Also Verzichten oder Schleppen
Gewinn: 1-2 Stufen Rauschen/Freistellung, je nachdem wie weit ich croppen muss.
Verlust: Mehr Gewicht/Größe, weniger Tele, die Option auf ein ganz langes Tele gibts gar nicht.
b) Urlaubs-Set: 18er Samyang, 24-105, 70-300
Eine Option wäre das 24-240, aber das schließe ich eigentlich aus.
Gewinn: Max. 1 Stufe Rauschen/Freistellung
Verlust: Mehr Gewicht/Größe, die Option auf ein ganz langes Tele gibts nicht.
c) Safari: 18er Samyang, 24-105, 70-200 F4 oder 70-180 F2.8 oder aber das 70-300 und natürlich das 200-600
Das ginge also überraschend gut
Gewinn: Im Schnitt max. 1 Stufe bzgl. Rauschen/Freistellung
Verlust: Etwas mehr Gewicht/Größe (hier aber rel. unwichtig, solange es ins Handgepäck passt)
Und was ist nun mein Fazit?
"GAS" sagt: ich will das unbedingt...
VERNUNFT sagt: Es wird groß, schwer und teuer, du bist deutlich weniger flexibel und der "Gewinn" ist mit den Kompromissen wegen Gewicht und Größe (die es aber dennoch größer und schwerer machen) viel kleiner als es im ersten Augenblick scheint, die 2 Stufen beim Rauschen und bei der Freistellung sind so nicht drin.
Vielleicht sollte ich einfach weniger nachdenken und mit der MFT Ausrüstung glücklich sein und Bilder machen. Aber ihr kennt das ja auch. Der kleine
will einfach nicht locker lassen.
Und wenn ihr nun mit Lachen fertig seid, bin ich gespannt auf die Diskussion!
Mike
irgendwie glaube ich, ich bin ein bisschen verrückt, gerade habe ich eine umfangreiche Sammlung an MFT Equipment aufgebaut und denke auch über die eine oder andere Anschaffung im bestehenden System nach, da kommt mir schon wieder Neues in den Sinn... (das nennt man dann wohl "GAS"

Und da ich gerade etwas Zeit habe und ihr sicher gerne mal über die wirren (oder vielleicht doch nachvollziehbaren?) Gedanken anderer schmunzelt, schreibe ich diese Gedanken nun mal zusammen.
Ja das wird somit sicher der soundsovielte Thread mit Äquivalenzgeschwafel, aber ich bin dennoch gespannt, ob ihr das nachvollziehen könnt und wie ihr es seht.
Aber Vorsicht, das wird jetzt richtig lang!
Vorab:
Ich will hier nicht grundsätzliche Vor- und Nachteile von VF vs. APS-C vs. MFT diskutieren (die kenne ich durchaus aus eigener Erfahrung) und auch keine umfangreichen Äquivalenzdiskussion führen - auch das ist mir klar. Aber natürlich sind es genau diese Aspekte, die zu den Gedanken führen und die essentieller Teil der Überlegungen sind. Ich gehe hier einfach mal davon aus, dass zwischen MFT und VF jeweils 2 Belichtungstufen bzgl. Rauschverhalten und Freistellung liegen. APS-C liegt in der Mitte. Für grobe Betrachtungen sollte das ausreichen!
Bitte verzeiht, wenn ich ab und zu mal die echten MFT Brennweiten mit VF Brennweiten in einem Satz nenne, manchmal evtl. auch die um Faktor 2 hochgerechneten Brennweiten. Ich denke es wird aber aus dem Zusammenhang und den genannten Objektiven immer klar.
Was ist mein Anspruch bzgl. der Fotografie?
Es geht um (m)ein Hobby, mehr nicht! Eigentlich reicht mir eine Ausgabe in 4k am TV oder ein Bild in 40x60 in einigermaßen guter Qualität. Ein wenig Crop Potential ist natürlich auch grundsätzlich nicht schlecht. Als Motiv ist eigentlich nahezu alles interessant, jedoch tendenziell keine (zumindest extrem wenig) Menschen, also mehr Landschaft, Architektur, ab und an auch mal Tiere, wenn es sich anbietet. usw.
D.h. ich fotografiere überwiegend bei Ausflügen, Städtetrips und bei Urlaubsreisen. Dabei steht grundsätzlich die Fotografie nicht an erster Stelle, ist aber dennoch immer ein sehr wichtiger Bestandteil und einen gewissen Anspruch an die Qualität stelle ich auch (ok, dass ist extrem subjektiv, aber ich denke es ist mehr, als nur planloses Geknipse).
Dazu kommen dann noch ein paar Extreme: Safariurlaub in Afrika (aber natürlich eher selten!) und dabei dann auch ein paar Bilder von der Milchstraße, da es sich dort natürlich anbietet.
Evtl. kommen in den nächsten Jahren auch Touren nach Norwegen (Polarlichter) dazu.
Grundsätzlich soll mein Equipment kompakt und nicht schwer sein (Rückenprobleme), aber eben doch gut genug für meine persönlichen Ansprüche!
Hier ein kleiner Exkurs zur Historie meines Equipments (bitte nicht lachen, aber es gibt sicherlich einige, die sich da durchaus wiederfinden - und es geht immerhin um einen Zeitraum von fast 40 Jahren, in denen ich die Wirtschaft mit dem Hobby angekurbelt habe oder anders gesagt reichlich Geld vernichtet habe)
In meiner Jugendzeit habe ich mit Minolta MD (SRT303b) gestartet und ein ordentliches Set von Objektiven von 24 bis 500mm (aber keine besonders lichtstarken Linsen) und natürlich auch einem 2. etwas moderneren Body (X700) aufgebaut. Irgendwann kam dann die Digitalfotografie auf und während noch alle darüber schmunzelten bin ich mit einer Fuji mit ganzen 1,5 Megapixeln Auflösung in die digitale Welt gestartet. Das war natürlich noch kein Ersatz für die analoge Ausrüstung, aber es hat doch schon Spaß gemacht. Danach kamen einige weitere Digitalkameras (Kompakt / Bridge) bis hin zur Minolta Dimage A2, die seinerzeit schon ziemlich genial war. An DSLR war für mich da noch nicht zu denken und man hörte auch noch über zu viele Probleme mit Staub usw. Immerhin hat die Minolta Dimage Serie es geschafft, meine analogen Kameras vollständig abzulösen. Und wie schön klein und leicht war die Ausrüstung jetzt!
Aber da sich die Technik immer weiter entwickelte, war irgendwann klar, dass eine DSLR doch besser ist (spiegellos gabs noch nicht). Und da sie "nur" die Minolta Dimage A2 ersetzen sollte, wurde es eine damals sehr anständige D200 mit 18-200 Suppenzoom (immerhin das Nikon).
Und dann ging die Spirale wieder los... Das 18-200 war nicht gut genug, also wurde es durch ein WW-Zoom + Standardzoom + Telezoom ersetzt (alles keine super lichtstarken Varianten, da mir diese zu groß, zu schwer, zu teuer waren) aber immerhin boten diese einen erheblich besseren Bildlook als die Minolta mit ihrem kleinen Sensor (obwohl mir die Minolta-Bilder selbst heute noch überraschend gut gefallen!). Und so ging es weiter...
Es folgten noch diverse Objektive, die auf Grund des Gewichts auch gerne mal daheim blieben. Der Body wurde auch regelmäßig gegen einen neueren ersetzt, immerhin war zu der Zeit von Generation zu Generation noch eine deutliche Verbesserung im Dynamik- und Rauschverhalten erkennbar. Leider gefielen mir dann die Nikon APS-C Bodys nach der D300 nicht mehr so gut, die D7000 lag einfach für mich nicht gut in der Hand, so dass ich deswegen unzufrieden damit war. Und dann kam die D800 mit den unglaublichen 36MP! Damit gab es dann ein UP- und Downsizing in einem Schritt

Das konnte auf Dauer natürlich nicht so bleiben...
Für den ersten Afrika-Trip musste ein zweiter Body (D7100 wegen Crop), ein UWW und ein längeres Tele her (80-400G). Und schon war die Ausrüstung wieder richtig groß und schwer! Nach der ersten Safari reichte die Brennweite nicht ganz und ich versuchte es mit einem 150-600, aber das war nicht meins, die Ergebnisse waren einfach nicht so wie ich es wollte.
Ich stehe dazu, dass ich ein Zoomer bin, der wider besseres Wissen Festbrennweiten verschmäht. Dazu bin ich ein echter Stativmuffel - und das passt einfach nicht zu einem Sigma 150-600C an APS-C!
MFT
Schon vorher habe ich immer mal neidisch auf MFT geschaut (und drüber gelächelt). Ich habe mir dann für ein Wochendene sogar mal eine E-M1 mit ein paar Objektiven ausgeliehen und war von der Leichtigkeit des Fotografierens mit dieser kleinen Kamera richtig begeistert. Aber 16 MP im 4:3 Format waren mir zu wenig (ich muss ja noch auf 3:2 oder gar 16:9 croppen können). Und es gab zu der Zeit kein gutes langes Telezoom und auch kein 24-1xx mm (KB) Standardzoom.
Aber dann kamen die E-M1 II, das 12-100 und das Pana 100-400. Klein, leicht, 24-800mm (KB) mit nur zwei Objektiven und kein Problem mit 800mm freihand!
So bin ich dann also ins MFT Lager gewechselt und habe mir in den letzten Jahren so einiges an Linsen dazu geholt (bei MFT habe ich da auch mit Gebrauchtkäufen wenig Sorgen). Je nach Anwendungsfall kann ich nun die Tasche packen und ein Set passend abgestimmter Objektive mitnehmen (dazu folgt später mehr).
Für die letzte Safari wurde dann ein Laowa 7,5 F2 angeschafft und das 100-400 um ein 300mm F4 ergänzt (ups, jetzt sind ja auf einmal doch zwei Festbrennweiten dabei!). Genau genommen kam das 100-400 gar nicht zum Einsatz. Die Bildwirkung des 300ers ist einfach besser.
Und genau da setzt nun das Gedankenkarussel ein:
Wenn das 300 F4 besser ist, wäre dann Vollformat (ggfs. auch APS-C oder eine Mischform) nicht doch besser für mich? Man kann ja mal nachdenken, das kostet noch nichts

Immerhin haben nun neben Sony auch Nikon und Canon spiegelloses VF am Start. (Spiegellos ist für mich persönlich gesetzt. Ich mag die Vorteile und die Nachteile sind für mich weniger relevant.)
Was wünsche ich mir also von einer neuen Kamera / Ausrüstung?
1. besserers Rauschverhalten
2. mehr Dynamikumfang
3. mehr Freistellung
4. größerer Sucher, der besser für Brillenträger geeignet ist
5. etwas mehr Auflösung - ein Megapixelmonster muss es aber nicht sein!
6. Joystick für den AF-Punkt
7. Tieraugen-AF
8. besseres Bedienkonzept (wobei ich inzwischen mit der Oly sehr gut zurechtkomme)
9. Objektivauswahl mit UWW, Standardzoom 24-1xx, mittleres Telezoom, langes Tele(zoom) bis ca. 600mm +/-
10. möglichst kompakt und leicht
11. guter Stabi in der Kamera
12. einfach mal wieder was neues

13. und das Ganze irgendwie noch finanzierbar - also Leica wirds sicher nicht
Alternativ denke ich natürlich auch über Optimierungen im MFT-System nach:
Wenn denn das neue OLY 150-400 nicht zu schwer und auch nicht zu teuer wird, dann ist das natürlich ein Kanditat, der das 100-400 und das 300er ersetzen könnte. Dazu noch eine etwas lichtstärkere FB wie das 45 1.8 oder das 56er Sigma, falls mans mal braucht... Dann ist da ja auch noch die Hoffnung auf eine E-M1 III mit neuem Sensor in den nächsten 1-2 Jahren. Aber das weiß man nicht. Aber alles in allem habe ich eigentlich, was ich brauche und bin mit den Ergebnissen nicht unzufrieden!
Also habe ich mal einen Blick auf das Angebot der oben genannten Anbieter bzgl. der spiegellosen VF Systeme geworfen:
Canon hat keinen Stabi im Gehäuse, war in den letzten Jahren bzgl. der Sensoren nicht ganz auf der Höhe der Zeit, und es gibt noch wenige Objektive. Aber irgendwie gefallen mir die Kameras dennoch ganz gut - ich glaube da kommt noch einiges, auch an spannenden Linsen!
Nikon gefällt mir vom Bedienkonzept (das kenne ich halt) und vom Sucher (Brillenträger!) her sehr gut. Die Haptik ist klasse. Aber es gibt auch hier noch wenige Objektive.
Sony wird überall angepriesen, aber sie (A7III / A7RIII) hat schon ein paar ernste Schwächen: Schlechte Erkennbarkeit des Fokusfeldes, das Bedienkonzept allgemein ist sehr gewöhnungsbedürftig, die Ergonomie des Gehäuses ist für meine Hände ziemlich übel (nur mit Zusatzgriff ok) - das ist bei der A7RIV deutlich besser. Dafür gibts aber recht viele Objektive und einen AF, der allgemein gelobt wird. (Bei einem 1/2 Tag Test bin ich aber noch nicht so richtig damit warm geworden, das kann aber tatsächlich an der Anzeige des AF-Feldes, falschen Einstellungen und dem ungewohnten Druckpunkt des Auslösers gelegen haben)
Da es aktuell nur für Sony ohne Adapter eine für mich interessante Auswahl an Objektiven gibt habe ich mir also zunächst die Sonys näher angesehen und versucht herauszufinden, ob ich hier bzgl. der oben aufgeführten Punkte etwas gewinne.
1. Das Rauschverhalten: Ja, da gewinne ich ca. 2 volle Stufen (nicht bei der A7RIV, die aber sowieso außen vor ist). Aber natürlich werden die auch wieder "aufgefressen", wenn ich nicht dieselbe Lichtstärke habe oder auf Grund der gewünschten Schärfentiefe abblenden muss. Es hängt also extrem von der Objektivauswahl ab.
2. Dynamikumfang: Ja, der ist zweifellos besser. Aber ist er das immer? Sony nutzt keine verlustfreie Kompression beim RAW. (Unkomprimiert will ich nicht!) Weiterhin gibt es viele Fälle, in denen die Sony dann nur 12 Bit statt der möglichen 14 speichert. Nach dem vielen Lesen glaube ich fast, dass sie bei mir zu 90% nur mit 12 Bit arbeiten würde. Ist dann noch viel vom Dynamikvorteil übrig?
3. Freistellung: Wie beim Rauschen kann man hier von 2 Stufen Vorteil ausgehen - bei äquivalenter Brennweite und gleicher Lichtstärke der Optik . Allerdings sind lichtstarke VF-Objektive groß, schwer und teuer. Vermutlich werde ich mir sie also eher nicht kaufen. Damit wird der Vorteil deutlich abgeschwächt. Gleichzeitig wird der Rauschvorteil auch entsprechend geschwächt, da ich dann ggfs. weniger Lichtstärke habe. Es hängt also wieder extrem von der Objektivauswahl ab.
4. Sucher: Ja, der ist nicht schlecht. Aber der Vorteil gegenüber der OLY ist nicht so gewaltig wie erwartet. Da ist die Nikon Z6/7 klar im Vorteil (Canon habe ich mir noch nicht angeschaut)
5. Auflösung: Keine Frage, 24 bzw. 42MP sind mehr! 61 sind mir zu viel.
6. Joystick: Funktioniert ordentlich (besser als bei einer Oly EM1X), aber fühlt sich nicht perfekt an, auch das kann Nikon besser.
7. Tieraugen-AF: Das ist wohl derzeit mehr oder weniger ein Alleinstellungsmerkmal von Sony. Allerdings stört mich, dass man zwischen Mensch und Tier umschalten muss und ich bin auch nicht sicher, wie oft mir diese Funktion in der Realität wirklich geholfen hätte. Es gibt in der Wildnis halt nicht nur Hund und Katz und auch die Situation ist nicht immer optimal. Hier würden mich echte Safari-Erfahrungen interessieren. Vielleicht ist dieser Punkt in der Realität dann doch gar nicht so wichtig.
Auch hat mich bei meinem kurzen Test der AF der Sony insgesamt nicht so richtig vom Hocker gehauen (mit 24-105, 70-300 und 16-35GM). Aber das kann wie schon gesagt auch an anderen Faktoren gelegen haben.
8. Bedienkonzept: Oha, hier hat mich die Sony noch nicht überzeugt. Das Gehäuse ist im Vergleich wenig ergonomisch und für mich ohne eine zusätzliche Platte unten drunter gar nicht nutzbar (A7(R)III). Das wäre erst mit dem Gehäuse der RIV ok. Auch das Menü ist mehr als nur gewöhnungsbedürftig (und das kenne ich prinzipiell von der RX10/100). Was mir am meisten fehlt sind Tasten zwischen Griff und Objektiv wie bei Oly oder Nikon. Die benutze ich wirklich gerne. Was mich auch stört: Es gibt unendlich viele Funktionen und bei allen steht, dass man sie auf eine der Tasten programmieren kann/soll. OK, anders geht es wirklich nicht. Aber so viele Tasten, die man auch noch gut erreichen kann, hat die Kamera einfach nicht!!! Also da ist wirklich ein Kompromiss und viel Eingewöhnung nötig! Aber es würde natürlich gehen.
Und nebenbei bemerkt: Das Bedienkonzept der meisten Kameras ist auch heute noch stark an die Zeiten der analogen Kameras angelehnt. Da ginge ganz Anderes! Aber entweder sind die Hersteller oder aber auch die Mehrzahl der Fotografen noch nicht bereit dafür, hier mal was Neues zu versuchen. Ich hätte da so einige Ideen, aber das ist ein anderes Thema.
9. Objektivauswahl: OK, da gibt es inzwischen viel, sowohl von Sony selbst, wie auch von Drittanbietern. Ein Adapter ist für mich nur eine Notlösung, die ich für ein einzelnes Objektiv in Kauf nehmen könnte, aber ungern für mehrere.
--> Die Objektivauswahl wird also wohl das Entscheidende werden. Dazu später mehr!
10. Größe (möglichst kompakt und leicht): Die VF Bodys aller Hersteller schenken sich da nicht viel und sie sind auch im Vergleich zur OLY nur wenig größer. Ich habe auch an meinen OLYs eine Stativplatte dran, um sie griffiger zu machen. Das macht sie größer und etwas schwerer. Leider bräuchte ich das auch bei der A7(R)III, bei der RIV evtl. nicht und auch bei Nikon nicht.
Bei den Objektiven wird es dann schwierig. Will ich die VF-Vorteile nutzen, wird es groß und schwer, halte ich es kompakt, dann schwinden die Vorteile. Es hängt also wieder extrem von der Objektivauswahl ab.
11. Guter Stabi in der Kamera: Da sag ich jetzt mal ganz dreist, dass da (noch) keiner an die OLY ran kommt. Bei kurzen Brennweiten sind selbst Zeiten unter 1/10 Sek. kein Problem, mit Übung und ein paar Versuchen gehen auch Zeiten >1 Sek. Und schon wird in manchen (nicht allen!) Situationen der Rauschvorteil des VF wieder mehr als nur kompensiert.
Also zur alles entscheidenden Objektivauswahl:
Heute habe ich eigentlich 3 Sets, die ich je nach Bedarf einpacke:
a) Kleines Paket mit dem universellen 12-100 + 7,5er WW (+ 75-300).
wenn es noch leichter sein soll, dann nehme ich entweder das 12-40 oder lasse das Tele weg, oder beides.
b) Urlaubs-Set mit den 2.8er Objektiven 7-14 + 12-40 + 40-150 + TK, wobei ich hier zugunsten des Gewichts das 7-14 mehr und mehr durch das 7,5er Laowa ersetze.
c) Safari: Hier zählt Brennweite, also 40-150 + 300 + TK, dazu eines der Standardzooms (das 12-100 ist für kleine Videosequenzen wegen des Stabis unschlagbar (bezogen auf meine Auswahl) aber schon unnötig schwer) und natürlich muss das 7,5er für den Sternenhimmel mit.
Da es nicht zu schwer werden soll, habe ich für mich die Auswahl natürlich etwas eingegrenzt:
Weitwinkel:
15mm F2.0 Laowa
Das würde mein 7,5er optisch quasi 1:1 ersetzen. Alle VF Vorteile wären da, allerdings ist es vergleichsweise schwer und würde seinen Vorteil nur bei den extrem seltenen Gelegenheiten ausspielen können. Also eher irgendwann mal zusätzlich, wenn es um Polarlichter und Sterne geht,
18mm F2.8 Batis oder aber auch das neue Samyang
Das sind die beiden Leichtgewichte im Rennen, insbesondere das Samyang. In der Disziplin und Größe wäre es ein Ersatz für mein Laowa, allerdings nur noch eine Stufe besser bzgl. Rauschen bei etwas weniger WW (wobei ich ja durch den 2:3 Crop bei MFT auch etwas verliere). Das Batis ist sicher besser, aber ein großer Brocken in der Tasche.
17-28mm 2.8 Tamron
Etwas universeller und eher als Ersatz für das 7-14 zu sehen.
-> Hier spricht erst mal alles für das Samyang.
Standardzoom
28-75 F2.8 Tamron
24-70 F2.8 Sony
24-105 F4.0 Sony
Hier spricht bei mir alles für das 24-105. Die 24-70 2.8er sind mir einfach zu schwer. Allerdings schrumpft der Gewinn mit F4.0 in Sachen Freistellung und Rauschvorteil dann auch wieder auf nur eine Stufe gegenüber dem 12-40 (aber volle 2 Stufen gegenüber dem 12-100).
Eine echte Alternative wäre das Tamron, wobei dann auch das 17-28mm wieder ins Spiel käme, da mir der Bereich um 24 doch recht wichtig ist. Und eigentlich möchte ich genau in diesem Bereich nicht wechseln müssen.
Was mir fehlt ist der Bereich, den das 12-100 abdeckt, da gibt es wohl derzeit keine vernünftige Alternative, die qualitativ in Frage kommt.
Mittlerer Telebereich:
70-300 Sony
70-200 F4.0 Sony
70-200 F2.8 Sony
70-180 F2.8 Tamron
Dieser Bereich ist der schwierigste. Mein OLY 40-150 ist schon echt gut und hat einen sauschnellen AF. Vom Bereich her kommt da eigentlich nur das 70-300 hin. Begeistern tut es mich aber nicht, aber bzgl. Brennweite ist es fast alternativlos.
Das 2,8er Sony ist mir zu schwer und das F4.0 funktioniert nicht mit Konverter. Wenn es für das Tamron einen Konverter gäbe, dann wäre es wohl die Nr.1.
Aktuell kann ich mich hier aber gar nicht entscheiden. Dazu kommt noch, dass das OLY gut mit Konvertern arbeitet und somit (notfalls) einen Bereich bis 600mm (KB) abdecken kann!
Da ich immer wieder übers Croppen nachgedacht habe muss ich nun auch erwähnen, dass das qualitativ Grenzen hat und natürlich die Vorteile des VF gegenüber MFT wieder verringert. Das muss man sich dann also gut überlegen.
Langes Tele:
200-600 Sony
Das Teil ist echt gut. Es wird sich bzgl. Größe und Gewicht mit dem neuen OLY 150-400 messen müssen. Das könnte das Zünglein an der Waage sein. Es liegt echt gut in der Hand und die Tatsache, dass es ein "Innenzoom" ist, gefällt mir sehr.
Aber: Ein VF Tele dieser Art passt leider nicht einfach mal noch in die Jackentasche wie das Oly 75-300 bei der kleinen Ausrüstung.

Fazit?
Wenn ich jetzt nochmal auf meine 3 Pakete schaue, dann sieht es wie folgt aus:
a) Kleines Paket: 18er Samyang, 24-105
Jedes kleine Tele würde das Gewicht hochtreiben. Einzige Option wäre das 24-240, aber das schließe ich eigentlich aus. Es ist nicht so gut und die VF-Vorteile werden aufgefressen.
--> Also Verzichten oder Schleppen
Gewinn: 1-2 Stufen Rauschen/Freistellung, je nachdem wie weit ich croppen muss.
Verlust: Mehr Gewicht/Größe, weniger Tele, die Option auf ein ganz langes Tele gibts gar nicht.
b) Urlaubs-Set: 18er Samyang, 24-105, 70-300
Eine Option wäre das 24-240, aber das schließe ich eigentlich aus.
Gewinn: Max. 1 Stufe Rauschen/Freistellung
Verlust: Mehr Gewicht/Größe, die Option auf ein ganz langes Tele gibts nicht.
c) Safari: 18er Samyang, 24-105, 70-200 F4 oder 70-180 F2.8 oder aber das 70-300 und natürlich das 200-600
Das ginge also überraschend gut
Gewinn: Im Schnitt max. 1 Stufe bzgl. Rauschen/Freistellung
Verlust: Etwas mehr Gewicht/Größe (hier aber rel. unwichtig, solange es ins Handgepäck passt)
Und was ist nun mein Fazit?
"GAS" sagt: ich will das unbedingt...

VERNUNFT sagt: Es wird groß, schwer und teuer, du bist deutlich weniger flexibel und der "Gewinn" ist mit den Kompromissen wegen Gewicht und Größe (die es aber dennoch größer und schwerer machen) viel kleiner als es im ersten Augenblick scheint, die 2 Stufen beim Rauschen und bei der Freistellung sind so nicht drin.

Vielleicht sollte ich einfach weniger nachdenken und mit der MFT Ausrüstung glücklich sein und Bilder machen. Aber ihr kennt das ja auch. Der kleine

Und wenn ihr nun mit Lachen fertig seid, bin ich gespannt auf die Diskussion!
Mike