Du verstehst nicht was ich meine. Der grössere Bildkreis des 1,4/35 wird von der M8 ja garnicht aufgenommen. Ich zahle deutlich mehr Geld für etwas was ich nicht nutze. Ich zahle an der M8 3100€ für ein 1,4/46. An einer M7 kostet ein 1,4/50 nur 1800€.
ok, ein canon 35/1.4 kostet mich ca. 1100€ wohingegen ein canon 50/1.4 ca. 350€ kostet. du zahlst für das 35er also den dreifachen preis.
an einer 1D3 entspricht dies aber auch nur einem 50er an einer analogen eos.
wo ist also der unterschied zu leica? da kommste sogar noch billiger weg, da du nur den 1,7fachen preis zahlst.
Mich wundert wirklich wieso Leica und Zeiss keine Crop Objektive bauen. 1,5er bzw. 1,6er Crop hat mittlerweile KB Film als Standard abgelöst.
sie sind sich wohl einfach zu schade dafür. viele profis (gerade im portait und im künstlerischen bereich) haben halt keine lust sich auf das crop-format einzulassen. brennweitenumrechnung, weniger tiefenunschärfe... es ist halt irgendwie nichts halbes und nichts ganzes. und der erfolg der 5D zeigt ja auch dass auf vollformat durchaus wert gelegt wird.
die meisten leute denen der crop egal ist sind amateur-fotografen und die sind sicher nicht die zielgruppe von leica und zeiss.
Beide haben übersehen, dass ein Fotohersteller seine Zukunft nicht mit dem Profimaterial sichern kann, das er mal verkauft hat, sondern dass Zukunftssicherung erfordert, immer aufs neue Anfänger an sich zu binden. Und Anfänger gucken nunmal in der Regel nicht auf kompromisslose Qualität zu Preisen, die härteste Kompromisse verlangen. Wen hier im Forum wundert das? Wer hat denn mit einer Profi-Ausrüstung sein erstes Foto gemacht? Bei mir war es eine Kodak Instamatic (oder wie das Teil hieß).
leica hat noch niemals auf den amateur-/anfänger markt gezielt. das waren immer "werkzeuge" für profis, liebhaber und und ambitionierter amateure (von den sammlern mal ganz abgesehen die immernoch bereit sind horrende preise für limited edition leicas zu zahlen - z.b. lhsa edition mit leicavit).
und mit der m8 haben sie auch doch wieder einige nutzer hinzugewonnen.
und wenn ich mir anschaue wieviele leute eigentlich ein leica 50/1.0 noctilux besitzen und neu kaufen (ca. 4000-5000€) dann sehe ich dass dort durchaus ein bewegter markt rund um das m-system besteht.
Die Qualität des Gesamtpackets ist eben nicht kompromislos und innovativ, sondern ziemlich von vorgestern und heute eben nicht mehr konkurrenzfähig. Deshalb machen viele Profis einen großen Bogen um Leicas. Kameras kann man verkaufen, einen Mythos nicht.
im ambitionierten reportagebereich (und damit meine ich jetzt keine zeitungsfotografen) ist das m-system durchaus noch sehr sehr stark vertreten. zuverlässig, unauffällig, batterieunabhängig... all das sind faktoren die eine dslr kaum bieten kann. von der optischen qualität mal ganz abgesehen. mit diesen kameras wurde geschichte geschrieben und das tut wird auch heute noch.
schau dich doch mal bei den ganz großen fotografen um. und damit meine ich jetzt keine erfolgreichen mode- bzw. auftragsfotografen sondern die die sich der künstlerischen, dokumentarischen fotografie gewidmet haben.
kommt dort mal kein mittel- oder großformat zum einsatz wird es eine leica-m sein: jim rakete, ara güler, simon wheatley, michel comte und so ziemlich jeder magnum-fotograf.
in der werbe-, mode-, zeitungs- und sportfotografie wirst du hingegen eher selten eine leica antreffen. das war aber auch niemals anders.
den fehler den hier sehr viele machen, ist dass sie das leica m-system mit den (d)slrs vergleichen. dieser vergleich hinkt aber hinten und vorne. die anwendungsgebiete sind einfach vollkommen unterschiedlich.
bitte, schaut mal ein bischen über den tellerrand. es gibt abseits der mode-, zeitungs-, etc.-fotografie noch einen wahnsinnig großen nutzerkreis der nicht mal der digitalen fotografie verfallen ist.