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Was ist das Bokeh?

Seite 85 in dem Buch Canon EOS M50 für bessere Fotos von Anfang an! Von Kyra Sänger und Christian Sänger zu Bokeh:

"Bokeh Mit dem Begriff Bokeh wird die subjektiv empfundene Qualität der Unschärfe beschrieben, die bei geringer Schärfentiefe besonders ausgeprägt ist. Ein schönes Bokeh zeichnet sich dadurch aus, dass unscharfe Lichtpunkte im Hintergrund einen glatten Rand besitzen und gleichmäßig hell aussehen, ohne zwiebelartige Ringe darin. Die Blende muss dazu eine kreisrunde Öffnung erzeugen, was durch eine hohe Anzahl von sieben oder neun Blendenlamellen ermöglicht wird. Porträt- und Makroobjektive erzeugen meist ein angenehmes Bokeh, aber auch viele Zoomobjektive sind inzwischen auch in diesem Punkt besser geworden."
 
... wird die subjektiv empfundene Qualität der Unschärfe beschrieben, die bei geringer Schärfentiefe besonders ausgeprägt ist. Ein schönes Bokeh zeichnet sich dadurch aus, dass unscharfe Lichtpunkte im Hintergrund einen glatten Rand besitzen und gleichmäßig hell aussehen, ohne zwiebelartige Ringe darin. ...
Der Bedeutung "subjektiv empfundene Qualität" kann ich zustimmen, aber dann kommt es widersprüchlich, was nun "schön" ist. Denn auch die Bilder mit "Zwiebelringen" können ihren Charme haben:

https://www.flickr.com/search/?text=trioplan 100

... wobei ich das meiste an der Diskussion nicht verstehe. Für mich war der Begriff "Bokeh" oder seine Benutzung bisher nicht missverständlich oder unklar. :angel:
 
Der Bedeutung "subjektiv empfundene Qualität" kann ich zustimmen, aber dann kommt es widersprüchlich, was nun "schön" ist.

Genauso widersprüchlich ist das alles ja auch, meiner persönlichen Meinung nach wird um Bokeh jede Menge Voodoo veranstaltet, je teurer die Linse, desto boah ey Bokeh...

Ernst zu nehmende Vergleichsszenarien, ohne die Objektive zu nennen kenne ich so gut wie gar keine. Die meisten nennen irgendein Objektiv, zeigen irgendwelche Bilder und schwärmen überschwänglich (oder auch nicht) vom ach so tollen Bokeh.
 
Na ja,.. es gibt schon Objektive, die wegen des Bokehs immer wieder auffallen, sei es nun positiv oder negativ. Und wenn z.B. die von Canon deswegen beliebten 50L, 85L und 135L immer wieder erwähnt werden, dann ist da wenig Voodoo dabei. Sofern der Hintergrund im Motiv nicht total schwierig ist, gelingt damit meist ein schönes Bokeh.
Und auch die Anmutung vom Trioplan 100 ist unschwer auszumachen. Ob einem die Zwiebelringe gefallen ist ein anderes Thema und natürlich Geschmacksache, aber Voodoo ist auch da nicht im Spiel.
 
Genauso widersprüchlich ist das alles ja auch, meiner persönlichen Meinung nach wird um Bokeh jede Menge Voodoo veranstaltet, je teurer die Linse, desto boah ey Bokeh...

Es gibt da schon Objektive, deren Bokeh auffällt: Leica Thambar-M-2.2/90mm. Ich kenne auch moderne Objektive, die vor der Schärfenebene dann durch häßliche Doppelkonturen "glänzen". Voodoo ist das nicht, und man benötigt auch nicht viel Erfahrung, um so etwas festzustellen.
 
Der Bedeutung "subjektiv empfundene Qualität" kann ich zustimmen, aber dann kommt es widersprüchlich,...

Ja, ein allzu häufiges Problem beim Journalismus, dass verbindende Sätze oder Begriffe unpassend gewählt werden und die Aussagen, die sie verbinden sinnfremd manipulieren.

Nach der oben angeführten Definition dürfe eine Überleitung zu den Aspekten des Bokehs nicht so lauten:
"Ein schönes Bokeh zeichnet sich dadurch aus,..." es müsste eher so lauten: "Das Bokeh wird zumeist als schön empfunden wenn..."

... wobei ich das meiste an der Diskussion nicht verstehe. Für mich war der Begriff "Bokeh" oder seine Benutzung bisher nicht missverständlich oder unklar. :angel:

Für einen Sprecher ist es nie missverständlich was er sagt, so lange er nicht mitbekommt, dass seine Zuhörer unter dem Gesagten etwas anderes verstanden haben als er meinte. Anders herum dasselbe. Wenn der Zuhörer merkt nicht, dass zwischen seinem Verständnis und dem was der Redner sagt eine Differenz ist, dann denkt er natürlich, dass da nichts missverständlich ist.


Es konkurieren mindestens zwei Definitionen bzw. Bedeutungen in der Verwendung des Begriffs:

Bokeh ist: "Die unscharfen Bereiche im Bild."
Bokeh ist: "Die Art und Weise, wie die unscharfen Bereiche im Bild aussehen (Qualität im nicht-wertenden Sinne)."
 
Vielleicht arbeitet rbtt ja an einem Buch zum Thema und brauchte noch ein bisschen Stoff... :devilish:

Diesen Stoff würde ich sicher nicht in ein er Diskussion holen.

Dazu würde es genügen die Beiträge, in denen bisher die Begriffe vorkommen zu sichten. Außerdem müsste ich die gesamte Literatur bis in die frühe Anfänge der Foto-Literatur sichten um den Ansprüchen eines Buches gerecht werden zu können.

Was mich bewogen hat den Thread zu eröffnen war die Beobachtung, dass Bokeh zunehmend nur noch für die Unschärfe selbst steht und mich interessierte, wie es hier, unter den Foto-Begeisterten verstanden wird.

Es waren ja auch zahlreiche interessante Beiträge dabei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es konkurieren mindestens zwei Definitionen bzw. Bedeutungen in der Verwendung des Begriffs:

Bokeh ist: "Die unscharfen Bereiche im Bild."
Bokeh ist: "Die Art und Weise, wie die unscharfen Bereiche im Bild aussehen (Qualität im nicht-wertenden Sinne)."

Nur eins davon ist halt richtig. Das andere ist falsch aber eben nur knapp vorbei und für die meisten Leute macht das keinen Unterschied / hat keine Bedeutung.

Es ist wie mit Leuten mit geringer Schulbildung bzgl. Masse und Gewichtskraft.
Die peilen auch nicht, dass ein Liter Wasser auch auf dem Mond eine Masse von 1 kg hat, aber trotzdem deutlich weniger wiegt als auf der Erde (nur 16,5%).
Das ist auch nur knapp vorbei, aber eben Wurst für die meisten.

Keine Diskussion wird das ändern.
 
Moin,

für mich (als Nicht-Bokeholiker) ist es ganz klar deine zweite Definition: "Die Art und Weise, wie die unscharfen Bereiche im Bild aussehen …".

Der von dir verlinkte Artikel von Hubert H. Nasse ist das Beste, was ich je zu dem Thema Bokeh gelesen habe. Dort wird ja auch bereits am Anfang des entsprechenden Abschnitts (S. 25) gesagt: "Diese Bildeigenschaft [Unschärfe] ist ja mehr von ästhetischer, also sehr subjektiver Natur und lässt sich nicht so einfach mit Zahlen beschreiben wie das scharfe Bild."

Wie in dem Beitrag von Kennerdell wird auch hier darauf hingewiesen, dass diese Betrachtung in Japan schon lange üblich ist, bei uns hingegen eher nicht – das ist wohl, was manche als Voodoo empfinden (auch wenn der aus einer ganz anderen Ecke der Welt kommt ;)): "In Japan, in short, bokeh is often as important an element of lens evaluation as sharpness, contrast, and all the other hard-edged criteria that we in the West apply to our lenses." Dort sagt Kennerdell dann auch, was ein "gutes Bokeh" auszeichnet:

So what makes bokeh good or bad? Japanese photographers look for smoothness and naturalness above all. Good bokeh softens objects in front of the plane of focus (mae-bokeh), creating an unobtrusive frame for the rest of the image. Out-of-focus backgrounds (ushiro-bokeh) lose detail but maintain their basic shapes and tones. Good bokeh, like a good photographer, in effect works to simplify images and draw the eye to the main subject.

Mit anderen Worten: Die unscharf abgebildeten Bereiche sollten nicht vom eigentlichen Motiv ablenken, sondern im Gegenteil das Motiv unterstützen.

Den Artikel von Nasse zeichnet aus, dass er das Thema aus einer technischen Sichtweise betrachtet, dabei aber um die nicht-technischen Aspekte weiß. Von den zahlreichen Parametern, die einen Einfluss auf die Darstellung unscharfer Bereiche haben, pickt er einige heraus, die mit dem verwendeten Objektiv zusammenhängen, um sie sehr ausführlich zu betrachten. Dazu gehören beispielsweise die Form der Blendenbilder ("Fünfecke oder Sechsecke, die früher weit verbreitet waren, werden heute als „zu technisch“ empfunden. Aber das ist natürlich letzten Endes eine Geschmacksfrage."; S. 31), die Vignettierung, der Einfluss des Herstellungsprozesses insbesondere asphärischer Linsen sowie der Einfluss von sphärischer und chromatischer Aberration.
 
Moin,

für mich (als Nicht-Bokeholiker) ist es ganz klar deine zweite Definition: "Die Art und Weise, wie die unscharfen Bereiche im Bild aussehen …".
...

Dem schließe ich mich an.

Ich muss aber zunehmend damit rechnen, dass ich, wenn ich vom Bokeh spreche oder schreibe nicht in diesem Sinne verstanden werde.
 
Es konkurieren mindestens zwei Definitionen bzw. Bedeutungen in der Verwendung des Begriffs:

Bokeh ist: "Die unscharfen Bereiche im Bild."
Bokeh ist: "Die Art und Weise, wie die unscharfen Bereiche im Bild aussehen (Qualität im nicht-wertenden Sinne)."

Im Grunde ist es beides: Die unscharfen Bereiche im Bild und ihre Beschreibung. Jedes Bokeh setzt Unschärfe voraus; jede (objektivbedingte) Unschärfe lässt sich in irgendeiner Form beschreiben, hat/ist also ein Bokeh. Darüber, ob die Unschärfe schön oder hässlich ist, sagt der Begriff Bokeh nichts aus.

Korrekt wäre aus meiner Sicht:
Der Begriff Bokeh steht für die Qualität/das Aussehen der (objektivbedingt) unscharfen Bereiche im Bild.

Als Ergänzung noch zwei m.E. falsche Varianten, die man öfter liest:
1. Bokeh ist das Ausmaß der Unschärfe im Bild (Das wäre korrekterweise die Freistellung bzw. die Schärfentiefe).
2. Nur als schön empfundene (also meist weiche) Unschärfe ist ein Bokeh, alles anders ist einfach nur unscharf.

Diesen Stoff würde ich sicher nicht in ein er Diskussion holen.

Ach, so ein Kapitel über die Irrungen und Wirrungen des Bokeh-Begriffs unter Hobby-Fotografen könnte doch ganz nett sein in einem Buch.
War aber eh nicht ganz ernst gemeint... ;)

Nur eins davon ist halt richtig. Das andere ist falsch aber eben nur knapp vorbei und für die meisten Leute macht das keinen Unterschied / hat keine Bedeutung.

Es ist wie mit Leuten mit geringer Schulbildung bzgl. Masse und Gewichtskraft.
Die peilen auch nicht, dass ein Liter Wasser auch auf dem Mond eine Masse von 1 kg hat, aber trotzdem deutlich weniger wiegt als auf der Erde (nur 16,5%).
Das ist auch nur knapp vorbei, aber eben Wurst für die meisten.

Keine Diskussion wird das ändern.

Was möglicherweise daran liegt, dass die meisten Leute sich zeitlebens auf der Erde aufhalten und der Unterschied für sie daher (nahezu) keine praktische Bedeutung hat.

Genauso, wie "Bokeh" keine Bedeutung hat, wenn man Fotos mit durchgegehender Schärfe bevorzugt:

For the photographer addicted to overall focus and maximum depth of field, none of this needs to be a concern. (John Kennerdell)
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Grunde ist es beides: Die unscharfen Bereiche im Bild und ihre Beschreibung.

Die Übersetzung des Begriffs aus dem japanischen bedeutet ja zunächst nichts weiter als nur die Unschärfe, die Zerstreuung.
Wenn im fachsprachlichen Sinne Bokeh nun nichts anders bedeutet können wir auf den Begriff verzichten.

Die Auffassung von Bokeh als "Die Art und Weise, wie die unscharfen Bereiche im Bild aussehen (Qualität im nicht-wertenden Sinne)." will ja geradezu eine Verwendung des Begriffs der abgegrenzt zur allgemeinen Bedeutung als "der unscharfe Bereich an sich".

In der praktischen Verwendung heut ist wohl so, dass beide Bedeutungen nebeneinander existieren. Die neue Bedeutung als "Unschärfe an sich" dürfte mittlerweile sogar die dominante Verwendung sein.


Jedes Bokeh setzt Unschärfe voraus;

Ja, ohne Frage

jede (objektivbedingte) Unschärfe lässt sich in irgendeiner Form beschreiben, hat/ist also ein Bokeh.

"hat" oder "ist" sind aber zwei Paar Stiefel. Jedes Auto hat eine Farbe. Ist das Auto somit die Farbe?

Darüber, ob die Unschärfe schön oder hässlich ist, sagt der Begriff Bokeh nichts aus.

Ja, so hatte ich das auch verstanden. Da sind wir einig.

Korrekt wäre aus meiner Sicht:
Der Begriff Bokeh steht für die Qualität/das Aussehen der (objektivbedingt) unscharfen Bereiche im Bild.

So sehe ich das im Grunde. Das schließt dann aber aus, dass das Bokeh diese Unschärfe selbst ist (also doch nicht "Im Grunde ist es beides").
Jedes Gesicht eines Menschen hat einen Charakter, einen ihm eigenen Ausdruck. Diesen Charakter, diesen Ausdruck gibt es nur, wenn es dieses Gesicht gibt. Ist der Charakter eines Gesichtes also das Gesicht selbst?

Oder anders gefragt, Ist die Beschreibung das Beschrieben und das Beschriebene seine Beschreibung?

Als Ergänzung noch zwei m.E. falsche Varianten, die man öfter liest:
1. Bokeh ist das Ausmaß der Unschärfe im Bild (Das wäre korrekterweise die Freistellung bzw. die Schärfentiefe).
2. Nur als schön empfundene (also meist weiche) Unschärfe ist ein Bokeh, alles anders ist einfach nur unscharf.

Im Punkt 2 sind wir uns einig.

Im ersten Punkt bezeichnen Sie "das Ausmaß der Unschärfe im Bild" als Schärfentiefe. Die Schärfentiefe ist somit also nicht die Ausdehnung im Objektraum, dessen Objekte im Bild scharf erscheinen sondern das Ausmaß der Schärfe auf dem bild? Also auch nicht die Schärfe selbst, sondern ihre Quantifizierung?


Ach, so ein Kapitel über die Irrungen und Wirrungen des Bokeh-Begriffs unter Hobby-Fotografen könnte doch ganz nett sein in einem Buch.
War aber eh nicht ganz ernst gemeint... ;)

Sorry, da hab ich mich wohl wirklich ziemlich unscharf ausgedrückt. Nein, es war nicht abwertend gemeint. Vielmehr so, dass dafür ein einzelner Thread bei weitem nicht ausreicht. Schon gar nicht wenn er gezielt nach dem Thema frägt. Um für ein Buch zu ergründen wie der Begriff in der Fläche gebraucht wird müsste ich mich durch zahlreiche Foren und anderen zugänglichen Texten wühlen und die unbefangene Verwendung von außen, ohne eigenes Zutun beobachten.

Die Beiträge hier nehme ich durchaus mit Respekt ernst.
 
Zuletzt bearbeitet:
...
Genauso, wie "Bokeh" keine Bedeutung hat, wenn man Fotos mit durchgegehender Schärfe bevorzugt:

Wobei die Neudeutung von Bokeh von Leuten kommt, die meinen, dass es ihnen viel bedeutet. Da wird dann mit dem Smartphone (vermeintlich) Bokeh eingestellt bis zum Anschlag.

Ja, der Bokeh-Effekt am Smartphone.

So wie Sie und auch ich Bokeh als "korrekt" definiert betrachten (wenn ich Sie richtig verstanden habe) erwarte ich von meinem Smartphone, wenn es einen Bokeh-Effekt hat, dass ich einstellen kann ob die Unschärfe dem Bokeh des Objektivers X oder dem des Objektives Y entspricht. Mehr oder weniger weich gewaschen hat ja wohl nichts mit Bokeh zu tun. Wird aber eben zunehmend darunter verstanden.

Wozu großer Sensor, wozu gute Objektive mit großer Blende? Bokeh kommt für den modernen Kenner vom integrierten Weichzeichner (der allerdings durch die Verrechnung zweier Objektive unterschiedlicher Brennweite beeindruckendes Leistet).

Also die Funktion selbst kritisiere ich hier nicht. Die ist großartig. Die Beschlagnahme des Begriffs "Bokeh" dafür halte ich allerdings für fragwürdig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Übersetzung des Begriffs aus dem japanischen bedeutet ja zunächst nichts weiter als nur die Unschärfe, die Zerstreuung.

Also ist es doch die Unschärfe? ;)

Im Kenderell-Artikel steht allerdings:
Oren Grad and I pointed out that the Japanese had a term for it: boke aji, literally, the "flavor of the blur. ... For simplicity I dropped the aji, as the Japanese themselves often do, and Mike added a final "h" to make it clear that the word had two syllables. And so a new English word was born, and it was the word that created the buzz."

Bokeh ist also nicht die Unschäfe selbst, sondern der "Geschmack" (flavor) der Unschärfe. Also die Qualität/Charakterisierung/genauere Beschreibung einer Eigenschaft.

"hat" oder "ist" sind aber zwei Paar Stiefel. Jedes Auto hat eine Farbe. Ist das Auto somit die Farbe?

Nein, natürlich nicht. Sie ist aber eine Teil des Autos.

Aber Du hast den Vergleich nicht zu Ende gedacht.
Ich habe schon ganz bewusst beides geschrieben.

In Deiner Analogie entspricht das Auto dem Bild, die Farbe der Unschärfe (als Eigenschaft des Autos bzw. Bildes). Wenn Du die Analogie zu Ende denkst, wäre das Bokeh dann die "Qualität der Farbe" (wofür es, anders als bei der Unschärfe, aber keinen eigenen Begriff gibt), also die Beschreibung/Charakterisierung einer Eigenschaft, nicht eines Gegenstandes. Z.B. mattes Hellblau mit Touch ins Lila.
Deine Frage müsste nun also nicht lauten: Ist das Auto die Farbe? Sondern: Ist die blaue Farbe des Autos lilastichig oder hat sie einen Lilastich?

M.E. ist hier die Unterscheidung zwischen der vorhandenen Eigenschaft (blaue Farbe/Unschärfe) und der Charakterisierung der Eigenschaft (hellblau mit Lilastich/weich, crèmig, ohne Zwiebelringe in den Unschärfekreisen) nicht zwingend. Das war es, was ich mit "beides" sagen wollte.

Im ersten Punkt bezeichnen Sie "das Ausmaß der Unschärfe im Bild" als Schärfentiefe. Die Schärfentiefe ist somit also nicht die Ausdehnung im Objektraum, dessen Objekte im Bild scharf erscheinen sondern das Ausmaß der Schärfe auf dem bild? Also auch nicht die Schärfe selbst, sondern ihre Quantifizierung?

Schärfentiefe ist für mich der Bereich, der im Bild scharf erscheint, und dessen Ausdehnung im Objektraum gemessen werden kann. Insofern ist sie sowohl Teil des Objektraums (als Tiefe messbar) als auch Teil des Bildes (als scharfer Bereich sichtbar).
Aber das hatten wir ja weiter oben schon und müssen es nicht noch mal durchkauen.

BTW: Es ist hier üblich, dass man sich duzt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ist es doch die Unschärfe? ;)...

In der Ursprungssprache. Wie im von dir wiedergegebenen Zitat zu sehen ist gibt es im japanischen die Zusammensetzung "boke aji" für das "Aroma der Unschärfe". Und bei uns, wo wir für die Unschärfe an und für sich ein Wort haben wurde "boke aji" auf Bokeh verkürzt zum Fachtermini für das "Aroma der Unschärfe" um eben einen extra "Fach"-Begriff zu haben für das "Aroma der Unschärfe".

Das meinte ich, als ich schrieb:
>>Die Auffassung von Bokeh als "Die Art und Weise, wie die unscharfen Bereiche im Bild aussehen (Qualität im nicht-wertenden Sinne)." will ja geradezu eine Verwendung des Begriffs der abgegrenzt zur allgemeinen Bedeutung als "der unscharfe Bereich an sich".<<

Wenn wir jetzt Bokeh (ohne "aji") wieder im schnöden Sinne des japanischen Wortes nur als Unschärfe verwenden verliert es seinen Sinn, dass wir extra ein Wort aus einer anderen Sprache geholt hatten um einen Fachbegriff zu haben, der in nur einem Wort "Aroma der Unschärfe" zum Ausdruck bringt.

Zur Frage "Also ist es doch die Unschärfe? ;)...", ja, aber nur in der Ursprungssprache. Entlehnt haben wir das Wort um einen Fachtermini mit einer ganz neuen eigenständigen Bedeutung zu haben. Fallen wir in die Bedeutung der Herkunftssprache zurück, können wir den Begriff auch fallen lassen. Für Unschärfe an sich haben wir ein eigenes Wort: Unschärfe.
 
Zuletzt bearbeitet:
...
Schärfentiefe ist für mich der Bereich, der im Bild scharf erscheint, und dessen Ausdehnung im Objektraum gemessen werden kann. Insofern ist sie sowohl Teil des Objektraums (als Tiefe messbar) als auch Teil des Bildes (als scharfer Bereich sichtbar)...

Hier muss ich noch einmal nachfragen:
Meinst du an folgender Stelle:
"Schärfentiefe ist für mich der Bereich, der im Bild scharf erscheint,..."

entweder:
"Schärfentiefe ist für mich der Bereich auf dem Bild (also Bildseitig), der im Bild scharf erscheint,..."

oder:
"Schärfentiefe ist für mich der Bereich im Objektraum, der im Bild scharf erscheint,..."
 
Hier muss ich noch einmal nachfragen:
Meinst du an folgender Stelle:
"Schärfentiefe ist für mich der Bereich, der im Bild scharf erscheint,..."

entweder:
"Schärfentiefe ist für mich der Bereich auf dem Bild (also Bildseitig), der im Bild scharf erscheint,..."

oder:
"Schärfentiefe ist für mich der Bereich im Objektraum, der im Bild scharf erscheint,..."

Schärfentiefe ist für mich der Bereich, der im Bild scharf erscheint, und dessen Ausmaß im Objektraum gemessen wird.

ad 1: Im zweidimensionalen Bild gibt es keine Tiefe (sondern nur einen Eindruck von Tiefe, der durch die Perspektive entsteht), deshalb kann man dort nichts messen.
ad 2: Im Objektraum gibt es keine Schärfe, also auch keine Tiefe der Schärfe. Es gibt aber eine Tiefe, einen Bereich, der in einem über Formlen bzw. graphisch darstellbaren Verhältnis zur sichtbaren Schärfe(verteilung) auf dem Bild steht.

Wenn man unbedingt möchte, kann man diesen Bereich im Objektraum natürlich als Schärfentiefe bezeichnen, um ihn von anderen dort messbaren Tiefen (Abständen) abzugrenzen. Was nichts daran ändert, dass sich der Begriff Schärfe immer auf das resultierende Bild bzw. die menschliche Wahrnehmung dieses Bildes bezieht.

Damit soll's von meiner Seite jetzt gut sein. Wer das alles jetzt als sinnlose Wortklauberei, total unscharfe Formulierung sowie komplett subjektive Sicht der Dinge ansehen möchte, der darf dies gerne tun, und hat vielleicht sogar recht damit... :)

Schade, dass Du nicht auf mein Argument zu Deinem Auto-Beispiel eingegangen bist. Ist die Unschärfe das Bokeh oder hat sie ein Bokeh?
 
...
Schade, dass Du nicht auf mein Argument zu Deinem Auto-Beispiel eingegangen bist. Ist die Unschärfe das Bokeh oder hat sie ein Bokeh?

Kann ich noch. Ich muss dieses Wochenende bis zum Montag aber auch an einer Arbeit zu einem ganz anderen Thema unter Zeitdruck arbeiten (ja, bis in die Nacht). Da kann ich nebenher nicht alles auf einmal leisten. Ich lass mich eh schon zu sehr ablenken. Vielleicht ist es Teilweise auch eine Flucht aus der Arbeit.

Übersehen oder missachtet habe ich es nicht.
 
Da kann ich nebenher nicht alles auf einmal leisten. Ich lass mich eh schon zu sehr ablenken.

Geht mir ebenso. Daher ziehe ich mich jetzt ach aus diesen durchaus reizvollen Gedankenspielen hier zurück. Jedenfalls danke für die Denk-Anregungen!

Edit:

So sehe ich das im Grunde. Das schließt dann aber aus, dass das Bokeh diese Unschärfe selbst ist (also doch nicht "Im Grunde ist es beides").

Da habe ich mich auch unscharf ausgedrückt. Natürlich ist Bokeh nicht die (gesamte) Unschärfe, beschreibt sie also nicht komplett (also z.B. nicht ihre Ausdehnung), sondern nur den ätshetischen Teil, ihren "Geschmack". Bokeh ist also ein Teil der Unschärfe. Vielleicht sind wir uns so einig...
 
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