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Was heisst eigentlich "Makro"?

Nein. Gleiche effektive Blende – gleiche Schärfentiefe – gleiche Beugungsunschärfe.

L.G.

Burkhard.

Das gilt für das ideale Objektiv. Beim realen Objektiv hängt der Schärfeverlauf (und damit die Schärfentiefe) von der Konstruktion, mutmaßlich von der Korrektur der sphärischen Aberration ab. Wurde in diesem Thread gezeigt:

https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=1266432
 
Die schönste Makroaufnahme ist mir bis jetzt mit einem EF 70-300/4-5.6 IS non-Macro gelungen.

Entfernung Frontlinse zum Motiv: 1,23 m
Entfernung Sensor zum Motiv: 1,5 m
Abbildungsmaßstab: 1:3,9
Größe des Bildes in der Gegenstandsebene: 86 mm x 58 mm
Pixelgröße in der Gegenstandsebene: 25 µm
Geschätzte Auflösung in der Gegenstandsebene nach Rayleigh: ca. 100 µm
Motiv: Libellula depressa ♂, gutes Licht, Fokus saß, Insekt ist spät genug gestartet!

Mit meinem Makroobjektiv hätte ich dieses Motiv nicht aufnehmen können.


Ich bin Amateurfotograf und verfolge diese Makrodiskussion mit besonderen Eifer, da ich solch Nahaufnahmen (Macros) als sehr schön empfinde - aber woher stammen diese Zahlen - woher/wie kann man errechnen, wie die Sensorentfernung zum Gegenstand ist und hat das für mich als Amateurfotograf irgendwie eine Bedeutung um gute Makroaufnahmen zu erreichen?:confused:
Ich finde das Bild "Libellula depressa ♂, gutes Licht, Fokus saß, Insekt ist spät genug gestartet! nicht im Beitrag - wo kann ich es anschauen?
"
 
Zuletzt bearbeitet:
....auch auf die Gefahr hin mich als Depp hinzustellen:
ich bin Amateurfotograf und verfolge diese Makrodiskussion mit besonderen Eifer, da ich solch Nahaufnahmen (Macros) als sehr schön empfinde - aber woher stammen diese Zahlen - woher/wie kann man errechnen, wie die Sensorentfernung zum Gegenstand ist und hat das für mich als Amateurfotograf irgendwie eine Bedeutung um gute Makroaufnahmen zu erreichen?:confused:


Es hat Bedeutung, wenn Du mehr als nur ein wenig bildgebend machen möch-
test. Ein Thema ist da Blitztechnik bzw. auch Verlängerungsfaktoren in Bezug
auf Belichtungszeiten.

Die Berechnung erfolgt von Bildebene zu Objekt(schärfe)ebene, jedoch machen
da IF-Objektive gegenüber den auszugsverlängernden einen Strich durch die
Rechnung.

Ob man es braucht oder nicht ist eine Sache der jeweiligen Aufgabe.

Zum Thema, nützliche Formeln:

Vorsatz(nah)linse, Zwischenringe, Vorsatzobjektiv/Objektivsymmetrierung




Für mich schränkt sich der Makrobereich mehr auf 5:1 bis 1:5 ein. Bis 5:1
kommt man auch mit vielen Objektiven, auf KB bildet das dann bequem
A6, also 10,5 x 14,85 cm ab, da 18 x 12 cm erfasst werden können.
Umgekehrt 7,2 x 4,8 mm formatfüllend darstellen zu können ist dann schon
ganz stark ein Thema der Feineinstellung und Stabilität der Aufnahmehilfs-
mittel und Vorrichtungen und man lang da schon an Grenzen an, wenn man
nicht über Spezialteile verfügt.

Die Geister scheiden sich da zwischen Aufnahmen bewegter/beweglicher
Motive und solchen statischen Charakters. Der erstere Bereich wird nicht
so sehr über 1:1 hinaus vordringen, was bei letzterem naturgemäß kein
so großes Problem ist, da nichts davonrennen/-fliegen kann und wird.


abacus
 
Welche Sensor-/Pixelgröße hat ein Stück Planfilm und was ist deren Bedeutung für die Beurteilung der Makrofähigkeiten eines Objektives?
mfg tc

Die "Makrofähigkeiten" (jetzt mal abgeshen von Begriffsdefinitionen was denn "Makro" nun überhaupt ist) eines Objektives sind bereits objektseitig bzw. in Form eines Zwischenbildes weitgehend definiert - also etwa Bildfeld/Auflösung. Was man mit diesem Zwischenbild macht aber nicht - man kann es nehmen wie es ist, oder vergrößern, um ein großes Format auszuleuchten, oder auch verkleinern, um ein kleines Format auszuleuchten. Durch die zusätzliche Vergrößerung gewinnt man zwar sensorseitig an Bildkreis aber nicht objektseitig. Genausowenig gewinnt man an Auflösung, weil die effektive Blende abnimmt und die Beugung ansteigt.

Die Bedeutung des Formates und der Pixelgröße ist deshalb genausgroß wie die des Abbildungsmaßstabes oder anderer Größen, wie der effektiven Blende / numerischen Apertur.

Die Größe des "Stückes" Planfilm dividiert durch die Vergrößerung ergibt die Größe des Objektfeldes. Ebenso ergibt die Auflösung in der Sensorebene (Optikauflösung mit einbezogen) dividiert durch die Vergrößerung die Auflösung in der Objektebene. Wenn der Film also eine Auflösung von 20µm besitzt, dann bekommst Du bei 1xVergrößerung auch 20µm Auflösung in der Objektebene (innerhalb des Schärfebereiches), bei 10xVergrößerung wären es 2µm und ein 10x kleineres Feld.

"Makro" ist ein sehr verschwommener Begriff geworden, ich verstehe darunter nur mehr -stark vereinfacht- die Fähigkeit Kleines groß abzubilden. Selbst die Grenze zur Mikroskopie ist verschwommen bzw. eigentlich nicht mehr existent. Gute Makroobjektive mit hochauflösenden Sensoren dringen in den Bereich der Mikroskopie vor. Umgekehrt besitzen die schwächsten Mikroskopobjektive Vergrößerungen im Bereich 1x-2x. Diese werden noch dazu häufig mit nachträglicher Verkleinerung verwendet (z.B. 0,35x) um sie an den in der Mikrokopie weit verbreiteten Sensoren mit Diagonalen von 7-8mm verwenden zu können. Der optische Abbildungsmaßstab beträgt dann tatsächlich nur mehr 0,35x bzw 0,7x. Nach Meinung mancher Makro-Puristen wäre das nicht mal "echtes" Makro.

LG Horstl
 
... Beim realen Objektiv hängt der Schärfeverlauf (und damit die Schärfentiefe) von der Konstruktion,...

Das Aussehen der Unschärfe hängt von der Konstruktion ab, aber nicht die erzielbare Auflösung, die wird tatsächlich durch die Beugung vorgegeben (im Idealfall). Noch dazu ist der Zusammenhang exponentiell. Man muß also -wenn man in die Grenzbereiche vordringt- die Lichtstärke des Objektives gewaltig erhöhen um noch ein bißchen Auflösung dazu zu gewinnen, bzw, um die Beugung zu verringern.
Ausnahmen gibt es aber auch hier - allerdings nur in Spezialfällen wie etwa den diversen Super-resolution Techniken in der Fluoreszenzmikrokopie, da ist es gelungen das Beugungslimit zu umgehen.

LG Horstl
 
Es gibt verschiedene Beugungseffekte. Ohne Beugung kann es kein Objektiv geben und auch keine Linse. Diese Art Beugung ist also erwünscht und unumgänglich für die Fotografie.

Wenn hier über Beugung und Farbsäume gesprochen wird, dann ist ein anderer Beugungseffekt gemeint. Beugung kommt immer an Grenzflächen unterschiedlicher optischer Medien vor, zum Beispiel zwischen Glas und Luft. Die Ursache der Beugung ist die unterschiedliche Lichtgeschwindigkeit in Glas und Luft, der Brechungsindex ist das Verhältnis der beiden Lichtgeschwindigkeiten.
Nun ist es aber so, dass die Lichtgeschwindigkeit für sichtbares Licht in der Luft für alle Wellenlängen und damit Lichtfarben gleich ist, aber die Lichtgeschwindigkeit verschiedener Lichtfarben in Glas und anderer optischen Materialien ist abhängig von der Wellenlänge. Extrem sieht man das bei geschliffenen Diamanten. Diamant hat einen sehr hohen Brechungsindex (ca. 2,7), der aber für verschiedene Lichtfarben recht unterschiedlich ist. Das bringt den erwünschten Effekt, dass rings um die Diamanten eine Art Regenbogenaura entsteht.

In der Fotografie bringt dieser Effekt die Farbsäume an Kanten. Wie intensiv diese Farbsäume sind, hängt von der verwendeten Glassorte ab, d.h. normales optisches Glas verursacht relativ große Unterschiede der Lichtgeschwindigkeiten und damit des Brechungsindex. Dafür ist es vergleichsweise billig.
Diese Farbsäume kann man korrigieren bzw. vermeiden, wenn man alle bzw. einige Linsen aus anderen optischen Materialien als Glas herstellt, z.B. aus einem Kalziumflourideinkristall. Bedingt durch die Kristallzuchtkosten und den Aufwand, dass beim Schliff der Linsen auch die Kristallorientierung beachtet werden muss, sind Linsen aus Kalziumflourid viel teurer als Glaslinsen und damit auch Objektive, die aus Kostengründen meist nur eine oder 2 derartige Linsen besitzen und der Rest aus normalem optischen Glas. Es ist technisch sicher möglich, die Beugungsunschärfen ganz zu verhindern, aber der Preis solcher Objektive schießt in astronomische Höhen.
In den letzten Jahren wurden auch Spezialglassorten entwickelt, die zwar deutlich schlechter sind als Kalziumflourid, aber viel besser als optisches Glas. Der Preis ist zwar auch deutlich teurer als von optischen Glas, aber viel billiger als Kalziumflouridlinsen. Es gibt schon einige solcher Objektive am Markt.
 
... Es ist technisch sicher möglich, die Beugungsunschärfen ganz zu verhindern, aber der Preis solcher Objektive schießt in astronomische Höhen....

Was Du meinst ist Brechung und die damit einhergehenden Abbildungsfehler.
Auch Spiegeloptiken, die ohne Brechung auskommen und deshalb auch keinen Farbfehler besitzen, unterliegen der Beugungslimitierung.

LG Horstl
 
Auch Spiegeloptiken, die ohne Brechung auskommen und deshalb auch keinen Farbfehler besitzen, unterliegen der Beugungslimitierung.

Einige Spiegelobjektive besitzen eine Linse und wenn es Linsen gibt, gibt es auch Beugung.

An Spiegeln allein kann es keine Beugung geben und damit auch keine Beugungserscheinungen. Die optischen Effekte entstehen allein durch Reflexion an der gewölbten Spiegelfläche und da ist bei allen Lichtwellenlängen Einfallswinkel gleich Ausfallwinkel, d.h. im Gegensatz zu Linsen werden von einem Spiegel alle Lichtfarben gleich behandelt.
Ein Spiegelobjektiv hat jedoch andere Nachteile (lichtschwächer, sehr kleine Schärfentiefe).
 
An Spiegeln allein kann es keine Beugung geben und damit auch keine Beugungserscheinungen. Die optischen Effekte entstehen allein durch Reflexion an der gewölbten Spiegelfläche und da ist bei allen Lichtwellenlängen Einfallswinkel gleich Ausfallwinkel, d.h. im Gegensatz zu Linsen werden von einem Spiegel alle Lichtfarben gleich behandelt.
Ein Spiegelobjektiv hat jedoch andere Nachteile (lichtschwächer, sehr kleine Schärfentiefe).
Was du meinst, ist Lichtbrechung, nicht Lichtbeugung. Die Beugung entsteht durch die Blendenöffnung (bzw. den dadurch verursachten Informationsverlust), sie tritt auch bei Spiegelteleskopen oder sogar ganz ohne Linsen/Spiegel auf.

L.G.

Burkhard.

P.S. Bin übrigens – im Gegensatz offenbar zu dir – kein Laie auf dem Gebiet.
 
Das eine tritt beim Übergang von einem Medium in ein anderes bzw. andere Dichte auf, bzw. handelt es sich um Streuung an einer Kante /Blendenlamelle).


abacus
 
Selbstverständlich unterliegen auch Makroobjektive dem optischen Phänomen der Beugung(sunschärfe) - einmal weil sie eine Blende haben, die noch dazu oft weit geschlossen wird - und zum anderen werden natürlich physikalische Gesetze im Makrobereich nicht außer Kraft gesetzt.

Ich habe aber meinen Versuch einer Definition ganz bewusst so formuliert, weil im Makrobereich oder im Nahbereich die Beugungsunschärfe anders in Erscheinung tritt als bei hochdetaillierten Landschaftsaufnahmen nahe der Unendlich-Einstellung.

Wir haben ja oft ein groß ins Bild gesetztes Motiv mit gewollt hohen Kontrasten - abgesetzt durch ein gewollt weiches Bokeh.

Für unser Motiv ist die Modulation der Beugungsunschärfe relativ unbedeutend (der Signalabstand ist groß genug) und im Bokeh summiert es sich zu einer ohnehin schon vorhandenen Unschärfe und kann daher keine sichtbaren Effekte mehr bewirken.

Ich muss Horstl aber beipflichten: Die Notwendigkeit, Makromotive möglichst gut auszuleuchten und für kräftige Kontraste durch natürliche oder künstliche Lichtquellen zu sorgen ist nicht nur durch große Blenden und gewollt hohe Schärfentiefe bedingt - sondern eben auch für den nötigen hohen Signalabstand nötig, der die Beugungsunschärfe im Nahbereich im Zaum halten kann.

LG Steffen
 
...Einige Spiegelobjektive besitzen eine Linse und wenn es Linsen gibt, gibt es auch Beugung......
Du brauchst nur zum Fenster raussehen, und schon hast Du es mit Beugung zu tun, selbst in Deinen Augen tritt sie auf.
Hier übrigens ein Beispiel für ein Makro(Mikro)-Objektiv, das ganz ohne Linsen auskommt:
http://www.edmundoptics.com/microscopy/reflective-objectives/high-performance-reflx-objectives/2965
Sowohl an der Objektivöffnung als auch am Rand des Sekundärspiegeles, sowie an den Sekundärspiegelhalterungen kommt es hier zu Beugungserscheinungen. Zur Form der Sekundärspiegelhalterung hat sich sogar jemand Gedanken gemacht: Curved Spider Legs to Reduce Diffraction Effects
Die Beugung limitiert auch hier die Auflösung, deshalb auch die goße Öffnung (nA 0,28)
Beugung selbst und die auftretenden wellenoptischen Phänomene sind aber tatsächlich eine äußerst komplexe Angelegenheit, nicht nur für Laien. Für die fotografische Praxis reicht es aber völlig aus, wenn man weiß wie sie sich in etwa auswirkt.


...
Gegensatz zu Linsen werden von einem Spiegel alle Lichtfarben gleich behandelt......
Es sei denn, man zwingt den Spiegel zum genauen Gegenteil:
http://www.edmundoptics.com/optics/gratings/reflective-blazed-holographic-diffraction-gratings/2582
Das ist Beugung durch das Linienmuster am Spiegel. Bei Auftrennung mittels eines Prismas wäre es Brechung (-Brechungsindex Glas)


...
Ein Spiegelobjektiv hat jedoch andere Nachteile (lichtschwächer, sehr kleine Schärfentiefe).....
Nein, Spiegelobjektive können sehr lichtstark gebaut werden, haben aber andere Probleme (z.B. zusätzliche Abschattung durch den Sekundärspiegel und das grundlegende Problem, daß sich Oberflächenfehler bei einem Spiegel um ein Vielfaches stärker auswirken als bei einer Linse - das Licht muß beim Spiegel in jede noch so kleine Delle erst mal rein und dann in entgegengesetzter Richtung wieder raus - dadurch erhöht sich die durch Oberflächenfehler bedingte Wellenfrontdeformation. Gute optische Spiegel benötigen eine außerordentlich hohe Präzision bei der Oberflächenform und -güte)
Kleine Schärfentiefe kommt durch hohe Lichtstärke (Öffnungsverhältnis bzw. effektive Blende) zustande, egal ob Linse oder Spiegel, ist zugleich aber für hohe Auflösung notwendig !- das ist ja das Dilemma.

LG Horstl
 
Zuletzt bearbeitet:
Was du meinst, ist Lichtbrechung, nicht Lichtbeugung. Die Beugung entsteht durch die Blendenöffnung (bzw. den dadurch verursachten Informationsverlust), sie tritt auch bei Spiegelteleskopen oder sogar ganz ohne Linsen/Spiegel auf.

L.G.

Burkhard.

P.S. Bin übrigens – im Gegensatz offenbar zu dir – kein Laie auf dem Gebiet.

Ich hatte schon gesagt, dass Beugung und Brechung das Gleiche ist. Jede Lichtbrechung ist Beugung!!! Neben der Lichtbrechung an Phasengrenzen gibt es auch Beugungserscheinungen an Spalten und optischen Gittern bzw. von Elektronen, Röntgenstrahlen und Neutronen an Kristallgittern (da nur alles um das Tausendfache verkleinert. An Blendenöffnungen kann es zu Beugungserscheinungen kommen, wenn diese ähnliche Abmaße wie ein optisches Gitter haben, aber dazu müsste die Blendenöffnung weit weit kleiner sein als z.B. 16. Erste Beugungserscheinungen gibt es, wenn der Abstand zwischen den Gitterlinien des optischen Gitter etwa die doppelte Lichtwellenlänge hat, besser sollte der Abstand kleiner sein (Beugungsbedingung). Dieser Erfahrungswert stimmt in etwa, habe ich vielfach erlebt. Da das Licht einen Wellenlängenbereich von ca. 300 .... 800 nm hat, bedeutet dies für eine Blende, dass diese für Beugungserscheinungen einen minimalen Durchmesser von ca. 1,6 Mikrometer haben müsste. Ob es auch Beugungserscheinungen an einer Kante gibt, weiß ich nicht, da für meinen Job irrelevant. So auf die Schnelle könnte ich es mir nur vorstellen, wenn die Kante nicht ideal dünnwandig ist. Dann haben zwei unmittelbar nebeneinander verlaufende gleichfarbige Lichtstrahlen bei flachem Lichteinfall geringfügig unterschiedliche Wege und können nach Passieren der Kante Interferenzen bilden. Damit dies funktioniert, müssten beide Lichtstrahlen wie bei einem Laser die gleiche Phase und Polarisation besitzen, was äußerst unwahrscheinlich ist. Dumm ist auch, wenn die Blendenlamellen abgerundet sind. Um solche Effekte auszuschließen, sind die Blendenlamellen schwarz gefärbt, da dann an den Blendenlamellenkanten fast kein Licht reflektiert wird.

Zu Deinem PS: Ich bin kein Laie auf diesem Gebiet, sondern arbeite seit 31 Jahren in der Forschung auf dem Gebiet der Beugung. Sicherlich habe ich manches verkürzt dargestellt und für Laien verständlicher, denn ich kann ja hier kein Buch schreiben, um alle Besonderheiten der Beugung darzustellen bzw. unverständliches Fachchinesisch verwenden.

Wenn es zu Beugungserscheinungen an einem Spiegel kommt, dann, wenn die Spiegelfläche eine dünne transparente Schutzschicht hat. Der Spalt besteht dann zwischen der eigentlich reflektierenden Fläche und der Oberfläche der Schutzschicht. Es könnte sich auch um eine transparente Korrosionsschicht handeln. Ähnliches passiert, wenn etwas Benzin auf einer Wasserfläche schwimmt oder man mit dem Finger auf eine spiegelnde Fläche fasst (dünne Hautfettschicht).

Perfekte Spiegel erhält man z.B. durch Rotation einer hochreflektierenden Flüssigkeit, z.B. ionische Salzschmelzen. Die Wölbung des Spiegels ist dann abhängig von der Rotationsgeschwindigkeit.

Für Laien verständlich, wenn auch sehr verkürzt, so dass ich als Fachmann einige Spezialeffekte anmeckern könnte, aber das Wesentliche ist gesagt und deckt sich mit meinen Ausführungen in vorangegangenen Beiträgen: http://de.wikipedia.org/wiki/Chromatische_Aberration

Übrigens kann man durch Nutzung der Beugung der langwelligen Mikrowellenstrahlung in einer Oberflächenschicht ein Flugzeug oder Schiff für Radar nahezu unsichtbar machen. Da Mikrowellen um ein Vielfaches langwelliger als Licht sind, müssen dazu die "optischen Spalte" in der "Tarnfarbe" entsprechend im Maßstab größer sein. Dann interferriert die reflektierte Mikrowellenstrahlung des Radars mit sich selbst mit dem Effekt der weitgehenden Auslöschung. Dumm wäre es, wenn der Gegner auch etwas von Beugung versteht, was aber bei Drittweltstaaten nicht der Fall ist. Dann könnte man trotz "Tarnanstrich" das Objekt für Radar sichtbar machen.

Um wieder zum Thema zu kommen: Warum sind die Farbsäume (Chromatische Aberration) bei Makroobjektiven so bedeutsam? Da die Schärfentiefe bei Nahaufnahmen mit Makroobjektiven, also einem hohen Abbildungsverhältnis, sehr sehr gering ist, wird bei Makroaufnahmen sehr weit abgeblendet. Die chromatische Aberration gibt es bei allen Blendenöffnungen, denn eigentlich ist die Entstehung unabhängig jeder Blende. Nur wird dieser Farbsaum stark abgeblendet stärker sichtbar. Die Makroobjektive brauchen deshalb Korrekturlinsen aus einem anderen optischen Material (, z.B. Kalziumflourid, hatte ich schon beschrieben), damit die Lichtstrahlen verschiedener Farben wieder "zusammengeführt " werden. Aus diesem Grund sind Makroobjektive auch teurer als vergleichbare Nichtmakros.
 
Zuletzt bearbeitet:
Blendenöffungen von 1,6 µm sind aber in der praktischen Fotografie unüblich - so dass es nichts bringt, uns in den Bereich der Quantenphysik und den noch interessanteren des Quantenmysteriums zu begeben.

Der Zusammenhang zwischen Brechung und Beugung mag durchaus vorhanden sein, aber Deine Ableitungen daraus sind teilweise falsch: Farblängsfehler können durch Abblenden des Objektivs reduziert werden (steht auch in dem von Dir verlinkten Wikipedia-Eintrag) und vergrößern sich nicht durch das Abblenden - wie von Dir behauptet.
Apochromatische Materialien haben vor allem Auswirkungen auf die Farbquerfehler und können diese recht gut korrigieren. Sie werden aber nur in den wesentlich teureren Makros der Oberklasse verbaut.

LG Steffen
 
Ich hatte schon gesagt, dass Beugung und Brechung das Gleiche ist. Jede Lichtbrechung ist Beugung!!!
Also nee, das sind ganz klar definiert unterscheidbare Effekte. Wenn durch Brechung an einer Grenzfläche die Richtung einer Welle geändert wird ist sie noch lange nicht gebeugt im physikalischen Sinne.

mfg tc
 
Ich hatte schon gesagt, dass Beugung und Brechung das Gleiche ist. Jede Lichtbrechung ist Beugung!!! Neben der Lichtbrechung an Phasengrenzen gibt es auch Beugungserscheinungen an Spalten und optischen Gittern bzw. von Elektronen, Röntgenstrahlen und Neutronen an Kristallgittern (da nur alles um das Tausendfache verkleinert.
Im Prinzip hast du hier doch schon den Unterschied: Brechung an Phasenübergängen, Beugung durch Spalt/Gitter (oder eben Blende).


An Blendenöffnungen kann es zu Beugungserscheinungen kommen, wenn diese ähnliche Abmaße wie ein optisches Gitter haben, aber dazu müsste die Blendenöffnung weit weit kleiner sein als z.B. 16.
Blendensterne sind z. B. deutlich sichtbare Beugungserscheinungen.

Ob es auch Beugungserscheinungen an einer Kante gibt, weiß ich nicht, da für meinen Job irrelevant.
Mit Kante hat das nichts zu tun, Beugung tritt z. B. auch bei einem Grauverlauf auf.

Zu Deinem PS: Ich bin kein Laie auf diesem Gebiet, sondern arbeite seit 31 Jahren in der Forschung auf dem Gebiet der Beugung. Sicherlich habe ich manches verkürzt dargestellt und für Laien verständlicher, denn ich kann ja hier kein Buch schreiben, um alle Besonderheiten der Beugung darzustellen bzw. unverständliches Fachchinesisch verwenden.
Was wird für Laien verständlicher, wenn du – abweichend von der üblichen Fachsprache – zwei verschiedene optische Effekte unter einen Oberbegriff packen willst? Der Oberbegriff lautet in der Fachsprache eigentlich Interferenz. (Wobei man die Lichtbrechung auch als strahlenoptisches Phänomen deuten kann, die Beugung nicht.)

An deinem Institut findet sich bestimmt ein Physikbuch oder ein Physiker, der dir den Unterschied (und den Grund für die Unterscheidung) erklärt.

Wenn es zu Beugungserscheinungen an einem Spiegel kommt, dann, wenn die Spiegelfläche eine dünne transparente Schutzschicht hat.
Jetzt verwechselst du Beugung mit noch einer weiteren Interferenzerscheinung. Die Astronomen wären glücklich, wenn sie die Beugung durch Oberflächenverspiegelung ein für alle Mal wegbekämen! – dafür müssen sie heutzutage viel Geld in riesige Spiegeldurchmesser bzw. Systeme von optisch gekoppelten Teleskopen nehmen.

L.G.

Burkhard.
 
Wie wäre es mit "zurück zur Praxis"? :rolleyes:

Welches 17-70mm hast Du auf der Kamera?
Mittlerweile ist das 17-70 in der dritten Generation - dabei hat sich der Abbildungsmaßstab von Generation zu Generation verändert - leider negativ...
(1:2,3 > 1:2,7 > 1:2,9)

Das allererste 17-70mm hat den Maßstab von 1:2,3 (70mm, bei ~23cm Naheinstellgrenze) und das ist TOP für ein Zoom.
Ich habe damit sehr schöne "Makros" gemacht. Bessere Werte wirst Du keinen anderem "Standardobjektiv" finden - zum Üben ist es gut.
(bevor evtl. ein "echtes" Makro angeschafft wird)

>>>

...und da sind wir beim Knackpunkt: Übung. Makros zu produzieren erfordert Übung. Es fehlt meist an Tiefenschärfe, was nur bedingt durch Abblenden behoben werden kann. Es fehlt dann häufig an "Licht" und bei den modernen Zoomobjektiven kannst Du oft nur schlecht manuell fokussieren. Ohne Stativ - hast Du ja auch gemerkt - geht auch häufig nix... als Konsequenz gibt's massig Unschärfe aller Art - Bewegung durch Motiv, Bewegung durch lange Belichtungszeiten, falsch getroffene Fokuspunkte - egal ob AF oder M.

Ich habe mit Blumen und Blüten anfangen, bevor ich mich an Insekten versucht habe - das erlaubt Dir zumindest zu testen, wie weit Du mit den technischen Grundbedingungen klar kommst, was Du "aus der Hand" noch machen kannst und wie viel Tiefenschärfe Du etwa zur verfügung hast.

Eine Blumenwiese (Bergwiesen wären spitze!) im Sonnenlicht ist das beste Übungsfeld - das bringt dann auch mehr, als über den Makro-Begriff an sich zu philosophieren...
 
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