Was du meinst, ist Lichtbrechung, nicht Lichtbeugung. Die Beugung entsteht durch die Blendenöffnung (bzw. den dadurch verursachten Informationsverlust), sie tritt auch bei Spiegelteleskopen oder sogar ganz ohne Linsen/Spiegel auf.
L.G.
Burkhard.
P.S. Bin übrigens – im Gegensatz offenbar zu dir – kein Laie auf dem Gebiet.
Ich hatte schon gesagt, dass Beugung und Brechung das Gleiche ist. Jede Lichtbrechung ist Beugung!!! Neben der Lichtbrechung an Phasengrenzen gibt es auch Beugungserscheinungen an Spalten und optischen Gittern bzw. von Elektronen, Röntgenstrahlen und Neutronen an Kristallgittern (da nur alles um das Tausendfache verkleinert. An Blendenöffnungen kann es zu Beugungserscheinungen kommen, wenn diese ähnliche Abmaße wie ein optisches Gitter haben, aber dazu müsste die Blendenöffnung weit weit kleiner sein als z.B. 16. Erste Beugungserscheinungen gibt es, wenn der Abstand zwischen den Gitterlinien des optischen Gitter etwa die doppelte Lichtwellenlänge hat, besser sollte der Abstand kleiner sein (Beugungsbedingung). Dieser Erfahrungswert stimmt in etwa, habe ich vielfach erlebt. Da das Licht einen Wellenlängenbereich von ca. 300 .... 800 nm hat, bedeutet dies für eine Blende, dass diese für Beugungserscheinungen einen minimalen Durchmesser von ca. 1,6 Mikrometer haben müsste. Ob es auch Beugungserscheinungen an einer Kante gibt, weiß ich nicht, da für meinen Job irrelevant. So auf die Schnelle könnte ich es mir nur vorstellen, wenn die Kante nicht ideal dünnwandig ist. Dann haben zwei unmittelbar nebeneinander verlaufende gleichfarbige Lichtstrahlen bei flachem Lichteinfall geringfügig unterschiedliche Wege und können nach Passieren der Kante Interferenzen bilden. Damit dies funktioniert, müssten beide Lichtstrahlen wie bei einem Laser die gleiche Phase und Polarisation besitzen, was äußerst unwahrscheinlich ist. Dumm ist auch, wenn die Blendenlamellen abgerundet sind. Um solche Effekte auszuschließen, sind die Blendenlamellen schwarz gefärbt, da dann an den Blendenlamellenkanten fast kein Licht reflektiert wird.
Zu Deinem PS: Ich bin kein Laie auf diesem Gebiet, sondern arbeite seit 31 Jahren in der Forschung auf dem Gebiet der Beugung. Sicherlich habe ich manches verkürzt dargestellt und für Laien verständlicher, denn ich kann ja hier kein Buch schreiben, um alle Besonderheiten der Beugung darzustellen bzw. unverständliches Fachchinesisch verwenden.
Wenn es zu Beugungserscheinungen an einem Spiegel kommt, dann, wenn die Spiegelfläche eine dünne transparente Schutzschicht hat. Der Spalt besteht dann zwischen der eigentlich reflektierenden Fläche und der Oberfläche der Schutzschicht. Es könnte sich auch um eine transparente Korrosionsschicht handeln. Ähnliches passiert, wenn etwas Benzin auf einer Wasserfläche schwimmt oder man mit dem Finger auf eine spiegelnde Fläche fasst (dünne Hautfettschicht).
Perfekte Spiegel erhält man z.B. durch Rotation einer hochreflektierenden Flüssigkeit, z.B. ionische Salzschmelzen. Die Wölbung des Spiegels ist dann abhängig von der Rotationsgeschwindigkeit.
Für Laien verständlich, wenn auch sehr verkürzt, so dass ich als Fachmann einige Spezialeffekte anmeckern könnte, aber das Wesentliche ist gesagt und deckt sich mit meinen Ausführungen in vorangegangenen Beiträgen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Chromatische_Aberration
Übrigens kann man durch Nutzung der Beugung der langwelligen Mikrowellenstrahlung in einer Oberflächenschicht ein Flugzeug oder Schiff für Radar nahezu unsichtbar machen. Da Mikrowellen um ein Vielfaches langwelliger als Licht sind, müssen dazu die "optischen Spalte" in der "Tarnfarbe" entsprechend im Maßstab größer sein. Dann interferriert die reflektierte Mikrowellenstrahlung des Radars mit sich selbst mit dem Effekt der weitgehenden Auslöschung. Dumm wäre es, wenn der Gegner auch etwas von Beugung versteht, was aber bei Drittweltstaaten nicht der Fall ist. Dann könnte man trotz "Tarnanstrich" das Objekt für Radar sichtbar machen.
Um wieder zum Thema zu kommen: Warum sind die Farbsäume (Chromatische Aberration) bei Makroobjektiven so bedeutsam? Da die Schärfentiefe bei Nahaufnahmen mit Makroobjektiven, also einem hohen Abbildungsverhältnis, sehr sehr gering ist, wird bei Makroaufnahmen sehr weit abgeblendet. Die chromatische Aberration gibt es bei allen Blendenöffnungen, denn eigentlich ist die Entstehung unabhängig jeder Blende. Nur wird dieser Farbsaum stark abgeblendet stärker sichtbar. Die Makroobjektive brauchen deshalb Korrekturlinsen aus einem anderen optischen Material (, z.B. Kalziumflourid, hatte ich schon beschrieben), damit die Lichtstrahlen verschiedener Farben wieder "zusammengeführt " werden. Aus diesem Grund sind Makroobjektive auch teurer als vergleichbare Nichtmakros.