Das Gewicht ist es wirklich, das den großen Unterschied macht.
Man muss sich nur mal zwei Kombis anschauen, die ich beide nutze bzw. genutzt habe.
Canon 5D MkII mit dem Bühnenobjektiv 1,8/200mm
-tolle Freistellung bei 1,8 (meist schon deutlich zu viel), excellente, unglaublich gute Abbildungseigenschaften.
und zum Zweiten:
Olympus EM 5 MkII mit dem Oly 1,8/75
-Bildwinkel wie ein KB 150er und damit "relativ nahe" dran am 200er, jedenfalls so nahe, dass der Unterschied in vielen Situationen nicht bildentscheidend ist, zumal dann, wenn man vor der Bühne etwas mit dem Fusszoom arbeiten kann. Freistellung ideal für Bühnenfotografie, excellente Abbildungseigenschaften, die dem Canon nicht nachstehen.
Gewichte jeweils mit Kamera-Akkugriff und zwei Akkus, also "betriebsbereit":
Canon-Kombi 4,21 Kilogramm
Olympus-Kombi 0,991 Kilogramm
Ich weiss, dass dieser Vergleich für Einige zu weit hergeholt erscheint, es sind aber genau diese beiden Kombis, mit denen ich gearbeitet habe bzw. arbeite.
Heute mag die neuere 5D MkIII einen erkennbaren Rauschvorteil gegenüber der 5D MkII und sowieso gegenüber der Oly haben, den Gewichtsnachteil hat sie jedoch nicht verloren.
Und ich kann euch sagen, dass ich nach einem langen Bühnenabend mit der Canon-Kombi (und einem zweiten Gehäuse samt Optik umhängend) nicht selten erschlagen war, wusste, was ich gearbeitet habe.
Heute fahre ich nach einem solchen Event locker und gutgelaunt nach Hause, obwohl als Zweitgehäuse eine weitere Oly 5II oder EM-1 samt 2,8/40-150 an der Schulter hing.
Ich verzichte gerne auf das letzte Fitzelchen Bildqualität, wenn mir das Arbeiten durch solches Equipment erleichtert wird, zumal die Unterschiede zwischen dem jahrelang von mir an meine Kunden gelieferten Kleinbildformat und jetzt mFT niemanden in einer Form aufgefallen sind, die zu irgendwelchen Diskussionen geführt hätten.
Man sollte das Ganze einfach nur realistisch sehen: Es ist unbestritten, dass Kleinbild bildqualitativ Vorteile gegenüber dem kleineren Sensor hat. Ob man diese zwingend für sich, seine Freunde, seine Arbeit braucht, sollte genau beleuchtet werden. Hier ist die Weiterverwendung der Bilddateien das entscheidende Merkmal. Sind es Hochglanz-Modeprospekte, kann die Frage eigentlich erst garnicht gestellt werden, dann muss der Sensor so gross wie möglich sein, Sind es jedoch die vielfältigen Fälle des Alltags (und dazu zählt auch die Gebrauchsnutzung im Rahmen von Auftragsfotografie), so überwiegen oft die Vorteile des kleineren Formates. Mehr Schärfentiefe, weniger Gewicht, hochleistungsfähige, kleine Optiken, interessantere technische Aussattung der Kameras und vieles mehr.
Ich bin dagegen, irgendeine Richtung als untauglich abzuqualifizieren, wehre mich aber gegen das "In-die Ecke-stellen" des kleineren Sensorformates.
Das mFT-System ist besser, als Viele hier denken, die es noch nie wirklich ernsthaft und in die Tiefe ausprobiert haben.
Alleine die Vielfalt und insbesondere Leistungsfähigkeit der Optiken stellt doch nahezu alles in den Schatten, was ansonsten im Markt vorhanden ist.
Der gestern kritisierte Vergleich KB vs mFT muss gezogen werden, wenn man erklären möchte, was denn der ausschlaggebende Grund war, zu mFT zu gehen, was den Einzelnen bewogen hat, mFT zu nutzen.