AW: Was für Objektive benutzen Profis???
Profis könnten heute auch Kit-Objektive verwenden, weil deren Abbildungs-Qualität in der Regel schon sehr gut ist. Profis, die viel fotografieren kaufen Profi-Objektive weniger wegen der besseren Bildqualität sondern wegen der besseren Konstruktion. Wenn man mit einem Objektiv wo dagegenschlägt oder es auf den Boden fällt, sollte es nachher noch funktionieren. Durch heftigen Gebrauch werden billige Objektive schneller ausgeleiert und kaputt. Das selbe gilt für die Kameras.
Welche Brennweiten sie verwenden, hängt davon ab, was sie an Brennweiten brauchen. Heute sind das primär Zoomobjektive. Früher war die Qualität von Zoomobjektiven deutlich schlechter als die von Festbrennweiten. Besonders lichtstarke Festbrennweiten hatte man früher vor allem bei weniger Licht gebraucht um noch gut manuell focussieren zu können. Auch dieses Problem gibt es dank exzellentem Autofocus nicht mehr. Die hohe Lichtstärke wurde in Wirklichkeit mehr zum Focussieren als zum Fotografieren gebraucht. Daher wird es nur wenige geben, die sie heute brauchen würden. Daher: Zooms, auch weil damit ein überraschendes Motiv immer noch fotografiert werden kann. Objektive wechseln bedeutet Zeitverlust. Für extrem dynamische Motive - wie Sport - wiederum wird hohe Lichtstärke wichtig sein, allein um kurze Verschlusszeiten zu erhalten.
Bei Fotografen, die Illustrationsfotos für Bildagenturen - nicht Nachrichtenagenturen - machen, wird auch die technische Qualität sehr wichtig sein. Aus den Millonen Fotos vom Mädchen, das in einen Apfel beißt, wählt die Agentur dann das höher auflösende, schärfere mit den besten Farben aus. Ein Foto von einem Bundespräsidenten beim Nasebohren kann auch von einem Fotohandy sein.
Bei wirklich guten Fotos interessiert sich kein Mensch für die Ausrüstung. Der Fotograf ist aber darauf angewiesen, dass seine Ausrüstung verlässlich ist und lange hält, was bei teueren Stücken eher der Fall ist. Für einen Amateur ist es egal, wenn seine Kamera den Geist aufgibt, dann macht er an dem Tag keine Fotos mehr, aber ein Profi kann seinen Ruf einbüßen oder einen Job verlieren.