Die Tatsache, dass Nikon zunächst voll auf den 1.6 Crop gesetzt hat und jetzt -Gerüchten zufolge- auch FF plant, ist m.E. keineswegs verwirrend (vielleicht im Gegensatz zu Canon mit 1.0/1.3/1.5 Crop), sondern möglicherweise der tatsächlichen Einsicht entsprungen, für bestimmte Fotobereiche auf FF zu setzen. Ich denke, die DX-Optiken werden fleißig weiter entwickelt. 2 Schienen, also 2 Formate, das wäre u.U. eine gute Anpassung an unterschiedliche Anforderungen.
Allerdings bleibt beim FF das Problem mit den kurzen Brennweiten, das man aus heutiger Sicht sauber nur lösen kann, in dem man das ganze System Kamera/Objektive wie bei FT neu durchdekliniert. Ich bin mir sicher, dass C oder N mittelfristig ein derartiges Angebot machen an diejenigen, die es wirklich brauchen und auch bezahlen können. Auch das wäre kein Bruch, sondern u.U. Anpassung an die Erfordernisse und möglicherweise nur eine klarere Trennung der Kamerasysteme an die Erfordernisse wie in analogen Zeiten. Das war ja da nicht anders!
Die Tatsache, dass es eine Linhof, Sinar, Hasselblad etc. gab (bzw. gibt!), machte ja aus einer KB-Kamera keine Amateurknipse.
Bei FourThird sehe ich allerdings auch nicht das Ende der Fahnenstange, glaube aber, dass bestimmte Ansprüche wesentlich besser mit einem größeren Sensor befriedigt werden können. Allerdings -wie gesagt- für diejenigen, die ihn brauchen. Die technische Entwicklung bei Sensoren wird nicht so verlaufen, dass je kleiner = je besser sein wird. Umgekehrt heißt das natürlich, dass alle, die bei FT auf eine technologische Entwicklung hoffen, die Probleme mit kleinen Sensoren verringern, den großen Sensoren genau so zugute kommen.
Oly haut sich momentan eine Bresche im DSLR-Konsumermarkt, das Ziel, 30% Anteil am DSLR-Markt (Interview in der PhotoPresse), ist hoch gesteckt. Mit guten "Einsteiger"-Modellen und excellenten "Mittelklasse"-Modellen wäre das machbar.
Jemand, der mit Oly fotografiert muss sich dann daran gewöhnen, dass ein anderer sagt: "Ich habe aber den Größeren".
Rolf Bü