meine besten Fotos habe ich mit aus heutiger Sicht völlig unzureichender Ausrüstung gemacht. Wie alle anderen Fotografen dieser Erde ebenfalls.
meine neuesten besten Fotos habe ich aus der morgigen Perspektive ebenfalls mit unzureichendem Equipment gemacht.
Ebenfalls wie alle anderen Fotografen dieser Erde...
Frage: warum bloß machen alle Fotografen dieser Erde immer alles falsch?
Nimm es nicht persönlich, daß ich Deinen Beitrag herausgenommen habe, ich hätte auch fast jeden anderen nehmen können.
Immer wieder kommen diese Sprüche, daß der Fotograf das Bild macht und nicht die Ausrüstung und daß eigentlich jeder der sich Gedanken über sein Equipment macht irgendwie fehlgeleitet ist.
Bezeichnender Weise kommen diese Sprüche aber von Leuten, die a) noch nie eines ihrer Meisterwerke hier im Forum gezeigt haben und b) offensichtlich auch nicht auf das Gelingen ihrer Bilder angewiesen sind.
Es ist richtig, daß es in 95% aller gängigen Anwendungen hier im Forum völlig egal ist, mit welcher Kamera diese Bilder gemacht wurden (wenn man von Spezialobjektiven wie dem MP-E oder den TS absieht) da diese Bilder überhaupt nicht an die Grenze des Equipment gehen.
Selbst bei einigen Sportfotos hier im Forum kommt oftmals der Hinweis, daß diese auch mit der seeligen 300D machbar gewesen wären, aber mit welchem Ausschuß? Wenn ich nur ein Bildchen von einer Sportveranstaltung machen möchte und lange genug Zeit habe bekomme ich das mit fast allem hin, sogar mit manuellem Fokus. Wenn ich aber Bilder einer speziellen Szene haben muß und mir diesen Ausschuß nicht erlauben kann, dann kann ich schon die Trefferquote zwischen einzelnen Marken vergleichen und abwägen was besser ist.
Auch wenn ich selbst keine Erfahrung mit Fußball-Bildern habe ist doch auffällig wie viele Fotografen damals insbesondere wegen der 1DMIII zu Nikon abgewandert sind, da dort die Trefferquote einfach besser war. Das heißt ja nicht daß mit Canon keine Fußball-Bilder möglich waren nur war die Trefferquote und damit die Menge der verkaufbaren Bilder geringer. Den Unterschied der Systeme erkennt man also erst im Grenzbereich, den hier die Mehrheit der Mitglieder auf Grund ihrer bevorzugten Motive (Landschaft, Portrait, Architektur...) garnicht erreicht.
Ich hatte dieses Jahr einmal die Gelegenheit, das Equipment unter den ungünstigsten Bedingungen zu vergleichen. In Le Mans bei den klassischen 24h standen wir Fotografen alle aufgereiht nachts in der Chicane und haben die Autos in einem der aufgestellten Lichtspots fotografiert. Die Autos kamen aus dem Dunkeln, was eine große Herausforderung an den AF gestellt hat schnell genug scharf zu stellen und sie waren relativ schnell, was also hohe ISOs für annehmbare Zeiten erfordert hat. Bilder sahen dann aus wie unten angehängt.
Nachher haben wir im Pressezentrum Bilder verglichen und es war immernoch so, daß die Bilder der Nikon D3s sowohl vom Rauschen her bei gleicher ISO etwas besser aussahen, und daß der AF prozentual weniger Ausschuß geliefert hat. Wenn man diese Bilder jetzt verkaufen möchte macht es doch einen erheblichen Unterschied, ob man alle benötigten Fahrzeuge als Bild hat oder eben nicht. Jetzt kann sich jeder selbst ausrechnen, ob sich ein Wechsel bezahlt macht.
Auch sollte man bedenken, daß solche Bilder vor Jahren beinahe undenkbar waren, die Fotos also in Extremsituationen doch sehr stark von der Entwicklung der letzten Jahre profitiert haben, auch wenn das die Besitzer der 300D eventuel nicht wahrhaben wollen.
Gruß Peter