MFTs kann man aber bei verschiedenen Blenden messen.

Wenn man dann
zwei verschiedene Systeme vergleicht muss man eben die Messkurven nehmen, die zusammen passen, da man im "wahren Leben" eben Schärfe vergleicht und nicht Auflösung.
Man kann, aber man gibt das viele Geld ja für die Offenblende aus, also nimmt man erstmal diese Daten und fragt sich - lohnt das.
Dann kann man natürlich z.B. bei F 5.6 vergleichen (das geben die Meßprotokolle ja her) und da habe ich ja ehrlicherweise auch geschrieben, dass das Canon da seinen "Preisvorteil" ausspielt (immerhin 1000 Euro mehr), keine Frage.
(obwohl mir die Meßwerte für das M-7-14er Panasonic nicht vorliegen, aber man kann es aus der Wertedifferen von 14% bei F8 schließen, beim Canon 11% Differenz, dafür Randwert nicht unter 80% der Maximalauflösung; die Vignettierung bleibt allerdings bei Canon auch bei F5.6 leider bei 1 ganzen EV-Stufe)
Auch wenn das im Laufe der Diskussion als Eindruck auch durch Deinen Post vermittelt wurde: Es wäre falsch, dann Blendenwerte entsprechend der Tiefenschärfeproblematik zu vergleichen (also Canon an Kb mit F 5.6 und ein (m)FT dann mit F 11), da dann auch andere Dinge wie die Beugung mit hineinspielen, so kann man Meßwerte zur Auflösung und MFT-Kurven überhaupt nicht mehr
fair miteinander vergleichen.
Und um einen Vergleich ging es hier doch ?
Diese Themenfelder sollten hier ganz klar voneinander getrennt werden.
Wenn dem nicht so wäre, würden auch die Testmagazine die Daten entsprechend aufbereitet gegeneinander stellen. Tun sie aber nicht.
und noch dazu:
"eben notwendigerweise so ist, dass bei kleineren Sensorformaten die Objektive höher auflösen um am Ende auf die gleiche Schärfe zu kommen. "
Ein klares Nein;
diese MFT-Kurven sind Messungen am Bildergebnis (das menschliche Auge wird nur durch ein Meßinstrument ersetzt), also
hinter dem Sensor und Bildprozessor; deshalb wird auch immer als Referenz angegeben, mit welcher Kamera im Labor gearbeitet wurde und es wird immer angegeben, worauf sich die Prozentzahlen der Auflösungswerte beziehen, nämlich auf die "Zeilen" des jeweilgen Kamerasensors unter Beachtung der Nyquist-Frequenz; daher auch Prozentwerte (so gibt es bei Nikon entsprechende Meßprotokolle, je nachdem, ob das Obvjektiv an einer FX oder DX-Kamera sitzt).
Man könnte auch einzeln mesen, aber wie heisst es so schön bei der hier empfohlenen ZEISS-Quelle:
"Produkt von zwei Modulationsübertragungsfunktionen: sehr gutes Kleinbild-
Objektiv und Farbnegativfilm. Das Produkt ist immer kleiner als der kleinste
Faktor in der Abbildungskette. In diesem Fall ist die Gesamtmodulation im Wesentlichen durch den Film limitiert. Wenn man mindestens 10% Modulationsübertragung fordert, dann muss man
ein Auflösungsvermögen von 80-100 Lp/mm erwarten. Wenn weitere Glieder wie
Projektionsoptik oder Auge berücksichtigt werden, liegt das Produkt [die Ortskurve] noch etwas
tiefer."
Objektivhersteller machen so einen Aufwand, Objektivtester nicht, der Kunde soll ja wissen, wie die Linse an einer bestimmten Kamera arbeitet.
Daher zeigt die Ortskurve auch klar die Objektivfehler, die an Kamera bzw. System xy auch im fertigen Bild auffallen würden, daher muss man bei einem Vergleich nicht noch die Systemkarte zücken. Eine früh abfallende flache MFT-Kurve ergibt ein flaues kontrastarmes Bild schon in der Bildmitte in der Kombination aus Objektiv und Kamera (das bitte in der Wortwahl jetzt nicht auf das Canon-Objektiv beziehen), da kann man direkt vergleichen.
"die ... kleineren Sensorformaten die Objektive höher auflösen um am Ende auf die gleiche Schärfe zu kommen."
Die Schärfe bzw. das Auflösungsvermögen einer Linse ist kein einheitlicher Wert, daher heisst es ja auch "Ortskurven"; es geht darum, ob eine Linse ungleichmäßig abbildet, was dem Betrachter dann ins Auge fallen würde. Daher geht es um den Randabfall, auch wenn eine gute Linse in der Bildmitte optimal (z.B. mit 90 %) abbilden würde, es fällt trotzdem unangenehm auf (bzw.. macht Mehrarbeit in der EBV), wenn sie dann zum Rand hin deutlich abfällt bei Offenblende.
Der Mensch sieht nämlich keine Absolutwerte, sondern kann immer nur vergleichen (also so ähnlich, wie wenn man einen analogen Röhrenfernseher neben einen Flachbildschirm stellt).
Bei Fotoapparaten wird es kritisch (in Relation zum kaufpreis eines Objektives), wenn im Foto dann die Leistung nicht gleichmäßig über die gesamte Fläche ist, da braucht man zum Vergleichen dann keine zweite Kamera.
M. Lindner