Huhu,
ich lese immerwieder, wenn man die kleinste Blende am Objektiv verwendet, es zu Unschärfen kommt. Dies habe ich getestet und stimme dem zu.
Nur frage ich mich, warum die Hersteller dann überhaupt Blenden >16/19 verbauen bzw. die Konstruktion nicht auf 16/19 limitieren?
Gibt es dafür eine logische Erklärung?
Ja, die gibts, die Lichtstärke an sich ist dimensionslos und beschreibt lediglich das Verhältnis von Objektivdurchmesser ( effektive Eintrittspupille = Frontlinse ) zu Brennweite.
Ausgehend hiervon verringert ( halbiert ) Abblenden um je eine Blendenstufe jeweils die lichtdurchlässige Fläche um die Hälfte.
Der tatsächliche Durchmesser der Blendenöffnung ( der relevant für die Beugung ist ) ist daher bei z.B. Blende 16 durchaus unterschiedlich, je nachdem ob ich ein lichtstarkes oder lichtschwaches Teleobjektiv oder ein Weitwinkel habe.
So kommen auch Blendenwerte > 32 im Mittelformat zustande, weil natürlich der Durchmesser der Frontlinse steigt. ( aufgrund des grösseren Bildkreises ).
Die Stärke dieser Beugungsunschärfe, die ich selber noch nie irgendwo bemerkt habe, hängt insofern wesentlich von der verwendeten Optik ab.
Eine Pauschalierung a la > Blende 16 sollte man nicht nutzen halte ich daher für nicht besonders sinnvoll um nicht zu sagen falsch.
Im Übrigen halte ich das Problem für eher theoretischer Natur und gehe davon aus, das der Hersteller bei der Konstruktion einer Optik darüber entscheidet, inwieweit diese sinvoll abblendbar sein wird.
Mit ähnlicher Logik könnte man sonst auch sagen ich brauche keine Verschlusszeiten länger > 1/(kürzeste Brennweite des Herstellers ) weil dann Freihandaufnahmen unscharf werden könnten aber auf die Idee ist auch noch niemand gekommen.