Eigene Erfahrung? Um welche Objektive handelte es sich?
Bei mir waren es eigene Erfahrungen, die sich aber natürlich nicht auf die Ansprüche andere Fotografen übertragen lassen:
Linse 1:
Sigma EX 24-70/2.8 DG (ohne Makro): bei Offenblende nicht zu gebrauchen, da total matschig, dazu war der AF grottig lahm und laut. Ab Blende 5.6 waren die Bilder dann sehr gut, aber dafür brauche ich keinen f2.8 Klotz mit mir zu schleppen. Verkaufsverlust so um die 200,- Euro plus die Kosten einer anderen Linse.
Linse 2:
Der Nachfolger des Sigma wurde zunächst ein gebrauchtes 24-85/3.5-4.5, da ich die Lichtstärke bei geringen Brennweite zu dem Zeitpunkt nicht unbedingt brauchte und ich Geld sparen wollte. Nachdem ich jetzt aber (a) den treffsichereren AF bei wenig Licht eines /2.8 Objektives haben wollte und (b) mich die Verzeichnung des 24-85 im WW-Bereich stört, ist es vor kurzem durch ein 28-70/2.8L USM ersetzt worden. Von Geldverlust will ich hier zwar nicht reden, eher von Doppelkauf. Hätte ich vor gut zwei Jahren ein 24-70/2.8L USM gekauft, hätte ich dafür genauso viel ausgegeben wie mittlerweile für beide Linsen zusammen (24-85 und 28-70/2.8).
Linse 3:
Sigma EX 70-200/2.8 APO HSM: Eigentlich ganz gut, meins hatte aber bei 200mm an meiner 10D einen reproduzierbaren Fehlfokus bei Entfernungen >20m und Offenblende. Da er nur bei >50% Ansicht auffiel (und nicht auf dem Display meiner 10D) sind die kompletten Bilder eines Tages Europameisterschaft nur fürs Internet brauchbar. An einer 20D funktioniert das 70-200 dagegen problemlos. Obs ein Fehlkauf war, kann ich nicht sagen. Bei besserer Beratung im Laden (wozu man auch bei Sport den IS sehr sinnvoll einsetzen kann) hätte ich mich aber vermutlich von Anfang an für das Canon 70-200/2.8L IS entschieden und so insgesamt gut 300 Euro gespart.
Linse 4:
Canon 50/1.8 II. An der 10D bei Offenblende nicht brauchbar, da der AF zu höchsten 50% getroffen hat. Mit der 20D wurde es dann schon erheblich besser und mit der 1D MKIIN ist es endlich gefahrlos verwendbar. Hätte ich die Brennweite schon zu 10D-Zeiten gebraucht, dann wäre ihm schnell ein 50/1.4 gefolgt, da hier die AF-Trefferquote deutlich höher war. So waren es 100,- Euro, die ein paar Jahre im Schrank verstaubt sind, bis ich das 50er jetzt wieder ohne Bedenken einsetze.
Alles ist natürlich stark von den eingenen Ansprüchen abhängig. Deshalb würde ich immer raten, erst einmal mit einem Kit-Objektiv zu beginnen und sich dann klar zu werden, was man wirklich braucht. Das beginnt schon beim Tele. Wenn man mit dem Kit feststellt, daß einem nicht nur die Brennweite, sondern auch die Lichtstärke fehlt, nützt es wenige, wenn man sich zu Beginn ein günstiges 55-200 gekauft hat. Braucht man dagegen das Tele im Sommer nur selten und will die Bilder sowiso nur ohne Corp in 10x15 ausbelichten, dann ist schon das Geld für ein 70-200/4 zu viel.
Gruß Bernhard