um es nochmal ganz deutlich zu machen -ganz einfacher Praxisbezug-:
Man nehme eine definierte Lichtquelle, dazu einen professionellen Handbelichtungsmesser, eine Kleinbildkamera, eine APS-C-Kamera und eine MFT-Kamera.
Misst man nun die Lichtquelle aus, so findet sich am Handbelichtungsmesser weder ein Korrekturfaktor für Mittelformat, noch Kleinbild, noch APS-C oder MFT.
Nein, er misst das Licht völlig unabhängig von der verwendeten Sensorgrösse und ermittelt so zum Beispiel bei ISO 400 Blende 2,8 und 1/125sek.
Nun nimmt man seine Kleinbildkamera, misst bei ebenfalls 400 ISO und voreingestellter Blende 2,8 die definierte Lichtquelle an und erhält ebenso eine Zeit von 1/125sek.
So weit, so gut.
Doch was passiert jetzt mit der MFT-Kamera und ihrem vermeintlich so lichtschwachen 2,8er Objektiv?
Genau das, was hier seit langem versucht wird, der KB-Betonkopf-Faktion zu verdeutlichen:
Auch die MFT-Kamera ermittelt bei 400 ISO und Offenblende 2,8 des 2,8er Objektives sage und schreibe 1/125sek. als korrekte Belichtungszeit.
Auch die APS-C, die ja eigentlich nach der landläufigen Meinung der vorgenannten Fraktion hier einen anderen Wert (Verlängerungs- und Umrechenfaktor 1,5 oder 1,6) aufweisen müsste, belichtet unrter identischen Voraussetzungen auch mit 1/125sek.
Und letztendlich kommt bei allen genannten Kameras unter Verwendung völlig identischer Belichtungsparameter ein identisch richtig belichtetes Bild dabei heraus.
Das Ganze geht natürlich auch mit 100 ISO statt 400 ISO.
Hier viertelt sich die entspr. Belichtungszeit bei zum vorherigen Beispiel genannten Parametern durch die Reduktion der Empfindlichkeit auf 1/30sek.
Und spätestens dann spielt bspw. die OMD-EM-1 den Vorteil ihres excellenten Bildstabis zusätzlich aus, der drei bis vier Blenden (bei statischem Motiv) zusätzlichen Spielraum schafft.
Am obigen Belichtungsbeispiel, das exakt so in der Praxis reproduzierbar ist, möchte ich jetzt von den erbarmungslosen KB-Verfechtern gerne mal hören/lesen, wo da der Nachteil von MFT ist.
Und das bitte nicht mir theoretischem Physik-Gebrabbel, sondern ganz klar bezogen auf die hier aufgezeigte reale, praxisbezogene Situation.
Das einzige, was sich zwischen KB und MFT ändert, ist die Tiefenschärfe, ansonsten hat dieses ganze Äquivalenzgebrabbel nur den Sinn, die vermeintliche Überlegenheit von Kleinbild durch praxisferne Betrachtungen aufrecht zu erhalten und Interessenten an MFT mit falschen Informationen vom Kauf abzuhalten, weil man die eigene Entscheidung für das vermeintlich ach so grosse und ach so ideale Sensorformat durch niemanden in Frage stellen lassen will.
Noch ein Zusatz: Ist eigentlich ein 1,8/75mm an einer Mittelformatkamera dann gar kein 1,8er mehr, sondern durch den grösseren Sensor gar ein 1,2er? Interessanterweise ist bisher keiner aus der KB-Fraktion auf diese Idee gekommen, denn dann müsste man ja scharenweise Mittelformat preisen.