ich habe mir jetzt den threadverlauf nicht komplett durchgelesen, möchte nur meine Einschätzung zum besten geben: ich hatte die 7D, ich habe zur zeit auch eine 6D. vielleicht werde ich demnächst auch als viertbody eine 7DII haben…
wer viel pferdesport, zumal voltigieren in der zumeist düsteren halle fotografiert, der wird mit der 6D nicht glücklich werden, weil der AF bei den aussermittigen af-sensoren schnell pumpt.
aber auch mit der 7d wird man nicht unbedingt glücklich werden, weil diese kamera einfach zu schnell zu sehr rauscht. allerdings bekommt man zumindest ein scharfes rauschen, wenn man mit kurzen verschlusszeiten arbeitet

ich für meinen teil war mit der 7D jedenfalls nie richtig warm geworden (ersetzt durch 1DIV), weil sie qualitativ im vergleich mit den 24/36-Kameras einfach abgefallen ist. Das sieht allerdings kaum jemand, der diesen Vergleich nicht direkt macht. Auch die professionelle Kundschaft nicht!
ich schreibe hier also von akademischen, eher theoretischen Prämissen, denn meiner Kundschaft (die verlage, archive und redaktionen haben auch die Bilder aus der 7D gekauft und vertrieben, sofern das motiv gestimmt hatte…)
allerdings habe ich noch mehr bilder verkauft, die eben NICHT mit der 7D entstanden waren...
die neue 7DII wird etwa vom rauschverhalten eine bis eineinhalb blenden besser als die 7D sein. und der bildausschuss wegen fehlfokussierung wird sich nochmals gegenüber der 7D verringern. vorausgesetzt, man setzt sich im intensiv mit dem wirklich großartigen af-modul auseinander!
wer eine eierlegende wollmilchsau braucht, der sollte auf die 5DIII sparen. sie bietet ein sehr gutes af-modul, ausreichende bild-frequenzen, sehr gutes rauschverhalten bezogen auf canon-kameras und wie die 6D/7DII einen silent mode (ein echtes killer feature bei diskretenAufnahmesituationen wie Hochzeiten, Klassik-Konzerten, Street…)
Für WLAN und GPS gibt es (leider teure) work arounds, wenn man sich auf die 5DIII einschiesst. Teuer wird es allerdings, wenn man Brennweiten jenseits der 200 mm benötigt: ein 2,8/200 mm an der CropCam kostet nur den Bruchteil eines 2,8/300 an der 24/36-Kamera.
Allerdings ist die Bildwirkung eines TS-E/17 mm an einer CropKam beileibe nicht mehr so gewaltig wie an der 24/36-Kamera (Aufgabe: Fotografiere den Kirchturm des Ulmer Münster komplett, und du weisst, wovon ich spreche…)
wer sich aber jeweils für die jeweilige Ausnahmesituation das beste dafür spezialisierte Werkzeug entscheidet, der fährt mit der 7DII und der 6D hervorragend und hat den Vorteil, dass man weniger Objektivwechsel hat (und damit spontaner und schneller agieren kann) und nebenbei eine Backup-Kamera hat, wenn ein Gehäuse mal den Geist aufgibt. Ich persönlich bin kein freund des optischen schweizer offiziersmessers sondern glaube, dass ich für sport eher acht oder zehn fps mit schnellem, konfigurierbarem AF brauche und für die diskrete hochzeitsreportage eine kleine, leise Knipse das bessere Werkzeug ist.
ergo würde ich immer und grundsätzlich zur zwei-kamera-lösung raten und auf ef-s-objektive langfristig verzichten.
die 6D liegt derzeit bei 1500, die 7DII ab Neujahr bei ebenfalls 1500 –*macht dann 3000 Euro brutto. Die 5DIII liegt jetzt stabil bei 2600 Euro. Da frage ich mich nun wirklich nicht mehr, was sinn macht…
bin gespannt, was der threadstarter denn nun irgendwann einmal kaufen wird… oder ob er auch 2022 noch auf die ultimative canon-knipse warten wird...