Fotografenmeister.....sind
NICHT die Axxxlöcher der Nation die die "schöne Fotografie" mißbrauchen um sich zu bereichern

auch das Anhängsel "Fotografenhandwerksmeister" erscheint dann von dir
"negativ besetzt"
Fotografenhandwerksmeister sind mir völlig wurscht. Dort, wo ich im Medienbereich Aufträge an Fotografen zu vergeben hatte (was ein paar Jahre lang zu meinem Aufgabenbereich zählte), habe ich einen möglichst großen Bogen um die Fotografenhandwerksmeister gemacht.
Spätestens, als mir eine Fotografenmeisterin (ja, mit Meisterbrief) ein Foto liefern sollte, für eine halbe Seite A4. (150lpi). Es kam: eine Bilddatei mit 480x640 Pixel.
Ich: die Fotografenhandwerksmeisterin angerufen - "Das Bild ist zu klein!" Fotografenhandwerksmeisterin: "Nein, das Bild ist nicht zu klein. Das hat 300dpi!"
Nach etwa 10 Minuten habe ich den Versuch abgebrochen, ihr zu erklären, warum sie Unsinn redet.
Die Welt der Werbefotografie kann sehr gut ohne deutsche Fotografenhandwerksmeister leben - allein schon aus dem simplen Grund, daß es die außerhalb Deutschlands und Österreichs nirgendwo gibt...
Und schätzungsweise in 2040 wird es praktisch keine aktiven Fotografenhandwerksmeister mehr in Deutschland geben. Es bildet doch heute schon kaum noch einer aus. Dieser Ausbildungsweg stirbt aus.
theFiend hatt es doch mühsehlig beschrieben....
die Meisterprüfung ...steht am Ende einer (langen) Ausbildung und ist nix weiter als die "verbriefte" Garantie
das da "einer sich auskennt", das er für seine Tätigkeit haftet, das er sich an Regeln hält...
Daß sich einer "auskennt", nachdem er die Fotografenlehre gemacht und ein paar Jahre als Geselle gearbeitet hat, ist eine fromme Hoffnung. Ich kenne persönlich zwei Leute, die eine Fotografenausbildung im Handwerk gemacht haben, und wir haben uns regelmäßig gemeinsam die Haare gerauft.
und zwar gegenüber dem Kunden und dem Staat der Steuern einfordert

denn der Hauptbestandteil ist nicht sinnloses Rumknipsen...
sondern
geht von Ehe-und Erbschafts-Steuerrecht über alle Wirtschafts- und kaufmännischen Angelegenheiten weiter
Den Zusammenhang zwischen Ehe- und Erbschaftsrecht einerseits und der professionellen Ausübung der Fotografie sehe ich jetzt nicht so deutlich, aber es würde mich nicht wundern, wenn sich sowas in der Ausbildungsordnung findet.
Ansonsten sind die Kenntnisse von Fotografenhandwerksmeistern in Sachen Wirtschaftsrecht, Steuerrecht usw. genauso bescheiden wie die alle anderen Handwerksmeister auch - und ich kenne keinen Handwerksmeister, der seine Steuererklärung nicht von einem Steuerberater machen ließe... Und für eine erste oberflächliche Rechtsberatung greift er ggf. auf die Justitiare seiner Handwerkskammer zurück, die ihm da einen gewissen Beratungsservice anbietet.
z.B. wird das
richtige Kalkulieren wichtiger genommen...als Pixelpeeping
Ja. Und? Hat das irgendwer bestritten? Und steht das in irgendeinem besonderen Zusammenhang mit einer handwerklichen Ausbildung? Der Foto-Quereinsteiger Betriebswirt oder Diplom-Kaufmann dürfte da übrigens jedem Fotografenhandwerksmeister weit überlegen sein...
Und...es wird auch nicht jeder Knipser einfach zugelassen...
du must dich mit einer ausreichenden Mappe bewerben, die bewertet wird!
...denn ordenlich fotografieren must du vorher schon


Vor dieser Hürde stehen Fotografenhandwerksmeister genauso wie Quereinsteiger...

Und das ist auch gut so.
von 100 Leuten die mit "großen Rosinen im Sack" aufstarten...
sind nach einem Jahr noch
70% dabei
nach drei jahren nicht mal mehr
40-50%...und das als Assis!
Selbstständig dann nach ca 5 Jahren vielleicht noch
10-20%
überleben aber....und Geld verdienen dann vielleicht noch
5%!!!
10 Jahre erfolgreich im Beruf dann...wenige 1-3%
alle anderen 85% sind inzwischen gewechselt, machen artverwandte Jobs,
oder sind komplett ausgestiegen. Das ist die Realität seit Jahren!
Unbestritten.
Nur: das ist bei den Fotografenhandwerksmeistern ganz genauso.
In Kiel zum Beispiel gab es 1975 noch 40 (!) Fotografenhandwerksmeister, die einen entsprechenden Fotografenhandwerksbetrieb hatten.
Heute gibt es noch 2. (Laut HWK.)
Es gibt allerdings in Kiel heute nicht weniger selbständige Fotografen als früher, sondern mehr.
"Gelernte Aus-Umsteiger" die aufgeben(müssen) sind in der Regel
keine
"zu-blöd-Fotografen",
hängen in den genannten Netzwerken/Abhängikeiten(vom Kunden)
und können einfach nicht "jedes Jahr" sich neu definieren!!!
Denk nur mal an das Quelle-Drama wo halb Nürnberg dranhängt....
ich wette das stehen mindestens 30 sehr gute Leute nun auf der Straße...
obwohl sie bisher perfekt gearbeitet hatten
Und ja....so geht das nun seit über 10 Jahren....
Euroumstellung, maßloses wirtschaftliches Verhalten, Banken-und Finanzkrise....
sorgen dafür das ganze Landstriche fotografisch "entvölkert" werden....
Ja. Und? Normales wirtschaftliches Auf und Ab. "Schöpferische Zerstörung" nannte Schumpeter das. Man kann es auch einfacher nennen: freie Marktwirtschaft.
(Etwas, vor dem Handwerksmeister schon immer panische Angst hatten, deshalb versuchen sie ja seit Jahrhunderten, den Zugang zum Markt zu reglementieren.)
was bitte soll da ein "heutiger Quereinsteiger" entgegensetzen
Das, was erfolgreiche Quereinsteiger
immer entgegensetzen, seit Jahrzehnten, seit Jahrhunderten, seit Jahrtausenden: bessere Ideen, bessere Qualität, günstigere Preise, mehr Kundenfreundlichkeit.
Zum Ende der Analog-Zeiten habe ich regelmäßig ein paar Mal im Monat eine Stunde in einem örtlichen Fotoschnell-Labor gestanden, auf meine Filme gewartet (die ich dann bei mir gescannt habe) und währenddessen mit dem befreundeten Betreiber des Labors einen Kaffee getrunken und geklönt.
Ungefähr 3 bis 4 Mal pro Monat habe ich dann bei ihm im Laden einen Privatkunden abgegriffen, der völlig genervt von einem der zwei ortsansässigen Fotografenhandwerksmeister aus deren Ladengeschäften kam, und schimpfte, entweder über die mangelhafte Leistung oder die unverschämten Preise oder die kundenunfreundliche Preisgestaltung.
Meistens schimpften die Leute über alles zusammen, so nach dem Motto "Wenn ich mir das im Schaufenster so anschaue... naja... und dann soll ich dafür XXX Euro bezahlen, und bekomme nur..."
Nachdem ich das mir ein-, zweimal angehört hatte, hab ich den Leuten einfach ein Angebot gemacht. Und zwar auf der Grundlage "No cure, no pay", wie es bei den Bergungsschleppern heißt - "Wir machen die Fotos, Sie schauen Sie sich an, und nur wenn Sie zufrieden sind, müssen Sie sie nehmen und bezahlen. Sind Sie nicht zufrieden, brauchen Sie nichts bezahlen - bekommen natürlich auch keine Fotos..."
Das ganze nicht steif im Studio (für manche Leute schlimmer als Zahnarzt), sondern gut durchdacht "on location". Ich hab mir - nach Steuern - eine silberne Nase verdient, die Leute waren zufrieden, nicht einer ist abgesprungen. Hab ich ein paar Jahre als schönen Zusatzverdienst gemacht. (Und mache ich im geringeren Umfang auch heute noch.) Und ich verdiene unterm Strich damit mehr pro Stunde, als der Fotografenhandwerksmeister mit seinem völlig aufgeblähten Apparat, der für solche Kunden gar nicht vernünftige Preise anbieten kann, der an den Bedürfnissen
dieser Kunden völlig vorbeiproduziert.
mir selbst sind im gleichen Zeitraum 6 fette Kunden mit 5stelligen Umsätzen...."abhandengekommen"...
die haben sich entweder einfach aufgelöst, sind verkauft worden,
sind pleite gegangen, wurden umstrukturiert, aufgekauft usw.usw.usw....
Ja. Und?
Das nennt man Marktwirtschaft.
Du hast bei solchen Vorgängen überhaupt keine Chance das zu verhindern...
nicht mal mit "noch preiswerteren" Angeboten"
die sind einfach ...weg!
Ich weine mit Dir.
Mein Vater, Unternehmer und 25 Jahre lang Geschäftsführer und Vollhafter eines mittelständischen Maschinenbauunternehmens (KG) sagte dazu immer: "Daseinszweck und einzige Daseinsberechtigung von Unternehmern ist es, Probleme zu
lösen - und nicht, über sie zu jammern."
da ich mit anderen...neuen Kunden weiterhin erfolgreich arbeiten konnte....
lag es also NICHT am blöden Fotografenmeister sondern am System schlechthin, was keiner von uns ...
auch nur ansatzweise beeinflussen kann!
Unternehmer, die über "das System" schimpfen und meinen, es seien immer die anderen schuld, kann man nicht wirklich ernst nehmen.
Ein Unternehmer ist allein selbst dafür verantwortlich, wie er am Markt positioniert ist.
Das Problem ist allerdings in der Tat: deutsche Handwerker haben sich noch nie als Unternehmer verstanden...
Auch ständigen "Genöhle hier" man solle sich anpassen , müsse sich verändern,mit der zeit gehen....alles ganz großer Käse



....
Nein, das ist kein "Käse", sondern schlicht und nur und einfach die
Realität.
Du scheinst ein Problem mit der zu haben...
Als Fotograf hätte ich nur zu gerne noch einmal, wieder, einen Zeitschriftenmarkt wie in den 70ern und frühen 80ern. Als man noch schöne Reportagen fotografieren konnte. Als man noch mit einer Bildstrecke in eine Redaktion gehen konnte, und eine reelle Chance hatte, ihr die zu verkaufen. Als man noch nicht vor dem Job schon mit dem ArtDirector klären musste, welches denn die "Kernfarben" der Story zu sein haben.
Ist aber nicht. Der Markt hat sich gewaltig verändert. Übrigens: er ist größer geworden. Viel größer. Heute wird, auch relativ, viel mehr Geld für Fotos ausgegeben als jemals zuvor. "Content" ist das Erdöl des 21.Jahrhunderts.
Nur: es läuft eben alles etwas anders als noch vor 10 oder 20 Jahren. Daran muß man sich anpassen, oder man stirbt.
KEINER von den hier anwesenden(Quereinsteigern)....
wird ende des Jahres, uns hier 5 stelligen Umsätze präsentieren können...
Kühne Behauptung. Ehrlich: ich weiß es nicht. Bei manchen Leuten, die hier im Forum fragen "Wie kann man eigentlich...?" denke ich mir nur: vergiß es, ich sehe schon am ersten Posting, daß das nix werden wird.
Bei anderen denke ich mir: ja, ok, mach mal. Du scheinst irgendwie ein bißchen... Biß zu haben. "Das ist was". Sind übrigens genau die, die dann von der Forumsmeute regelmäßig niedergemacht werden. (Ich denke nur an den "Fotos-in-Georgien-Thread".

)
Der Markt wird es zeigen. Ich habe Respekt vor jedem, der es versucht. Ich habe manchmal ein leises persönliches Bedauern mit dem, der scheitert. Und ansonsten gilt frei nach Harry S.Truman: "If you can't stand the heat, get out of the kitchen!" (Wer die Hitze nicht verträgt, soll aus der Küche verschwinden.)
mit "neuen digitalen Eingebungen"..."neuer Bildsprache" usw....
dafür aber mit "neuen Preisen" wie 5 Euro für Produktbilder, oder 1 Euro für Stockbilder....
und gleich umsonst für Zeitschriften und Verlage
Das ist ein ganz typisches Beispiel...
Zeitungen und Zeitschriften haben im Laufe der letzten Jahre ("Medienkrise") ihre Etats eingedampft. Natürlich haben sie nicht weniger Bilder als früher. Die kommen bloß jetzt nicht mehr bezahlt von Fotografen der Redaktionen, sondern - als honorarfreies PR-Material.
Ist das deshalb "umsonst hergestellt"? Pustkuchen...
Den Fotografen bezahlt heute nicht mehr die Redaktion, sondern die PR-Agentur.
Nur: es gibt erstaunlich viele Fotografen, die das bis heute nicht begriffen haben. Erstaunlich viele. Die haben komische Berührungsängste gegenüber PR. Idiotisch. Wenn mich meine Redaktion nicht mehr bezahlt auf Reisereportage schickt, dann muß ich eben den Reiseunternehmer als Kunden gewinnen, und meine Story landet auf diesem Wege im Blatt.
Bezahlt wird sie dabei sogar eher besser.
hatte ich was vergessen...ach ja 100-300Piepen für ne komplette Hochzeit nicht wahr
Wenn Du keine Hochzeit für 300 Euro fotografieren magst, dann laß es bleiben. Wenn sich einer findet, der's für 300 Euro macht, soll er es machen.
Ich erhebe nur eine einzige Forderung: gleich lange Spießchen für alle - jeder zahlt seine Steuern.
Schwarzarbeit ist link.
Preiskampf gehört zur Marktwirtschaft. Das reguliert sich schon von ganz allein. Und es gehört dazu, daß Unternehmen und Unternehmer, die sich am Markt nicht mehr halten können, vom Markt verschwinden. Und Platz für neue, bessere machen.