Hallo zusammen,
da hier gerade ein Thread zum Thema Vollformat vs Crop läuft, will ich die Gelegenheit mal beim Schopfe greifen und die mich momentan bewegende Frage zur Diskussion stellen.
Ich fotografiere seit einigen Jahren mit einer D90, mein momentanes "Immerdrauf" ist ein Sigma 17-50mm f/2.8. An für sich ein sehr schönes Objektiv, wenngleich für mich etwas kurz im oberen Bereich. Ich wünsche mir regelmäßig etwas mehr Brennweite im Telebereich.
Im Hinblick auf die Gerüchte über eine Low-End FX Kamera Nikon D600 habe ich für mich die Frage gestellt, ob FX für mich Vorteile bringen würde. Was mich dabei reizen würde, wäre:
-eine spürbar geringere DOF (depth of field, Tiefe des scharfen Bereichs)
-deutlich mehr erhaltene, scharfe Details, auch beim Fotografieren ohne Sonne/Blitz bzw. bei nicht optimalen Lichtverhältnissen.
An FX würde ich als Objektiv mit dem Nikon 24-120mm f/4 liebäugeln. Hier hätte ich die fehlende Brennweite im leichten Telebereich (DX-Äquivalent müsste ca. 16-80mm sein). Ich würde aber eine Blendenstufe wengier in Kauf nehmen müssen. Das meinem jetzigen Objektiv erher entsprechende Nikon 24-70 f/2.8 kommt ausdrücklich nicht in Frage. Zu teuer und zu kleine Brennweite (habe ich zwar jetzt im Äquivalent auch, aber s.o., eigentlich fehlt mir hier etwas und ich würde nicht so viel Geld ausgeben und dies nochmals in Kauf nehmen).
Ich habe nun ein paar aktuelle Fotos als Referenz genommen und mich - unter Zuhilfenahme von EXIF-Daten und eines DOF-Rechners - gefragt, ob ich mit obiger FX-Ausstattung Vorteile hätte. Sprich: könnte ich das gleiche oder ein im Wesentlichen vergleichbares Foto mit der FX schießen und sichtbare Vorteile im obigen Sinn erkennen (insb. geringere DOF)? Bei der Brennweite bin ich davon ausgegangen, dass ich bei 50mm an APS-C mit (ca.) 80mm an FX fotografieren muss.
Hier die Daten, jeweils mit Objektdistanz von 4m:
50mm - f2.8 - D90 ==> 72cm DOF
80mm - f/4 - FX ==> 59cm DOF
Mein Ergebnis ist, dass ich kaum bzw. nur einen kleinen Vorteil im Hinblick auf DOF hätte, da die besseren Freistellungsmöglichkeiten einer FX-Kamera mit f/4 gegenüber APS-C und f/2.8 offenbar durch die geringere Offenblende f/4 zumindest teilweise kompensiert würden. Habe ich irgendwas übersehen, oder habt Ihr (FX-Fotografen) Erfahrungen, dass sich in der Praxis entgegen dem Rechenblatt doch ein merkbarer Vorteil ergibt?
Sonst könnte ich eine geringere Schärfentiefe nur realisieren, indem ich die dort (s.o.) verfügbare größere Brennweite ausnutzen würde, was die Sinnhaftigkeit des Unterfangens (gewonnener Nutzen im Verhältnis zum finanziellen Aufwand) wohl in Frage stellen würde.
Beste Grüße
Peter Scott