Bei mir spielt Geld eine eher untergeordnete Rolle und ob Fuji jetzt hip oder nicht ist, geht mir auch sonstwo vorbei. Letztlich spielen für mich ganz harte, objektive Gründe eine Rolle, weshalb ich mich subjektiv, also gemäß meiner Vorlieben, für die X100S und nicht die RX1 entschieden habe:
1. Die dedizierten Räder für Blende, Zeit und Belichtungskorrektur. Vielleicht liegt es an meinem analogen Background mit Rollei, aber das Konzept sprach mich sofort an. Und das, nachdem ich so viele Jahre mit dem PASM-Rädchen gearbeitet habe und immer dachte: "irgendwas fühlt sich seltsam an". Jetzt weiß ich was es war und will nach Möglichkeit nicht mehr zum alten Konzept zurück. Übrigens auch ein Grund, warum die Fuji X-M1 für mich nicht in Frage kommt.
2. Die Größe und Anordnung der Bedienelemente. Ich geb's zu, ich bin seit vielen Jahren ausgewachsen. Und weil das so ist, haben meine Hände wohl ihre maximale Ausdehnung erreicht. Eine Kamera muss daher sowohl von der Größe als auch der Anordnung der Bedienelemente den eben vorhandenen Dimensionen meiner Hände entsprechen. Bei der X100 ist dies der Fall, alles ist genau an der Stelle, wo meine Finger sie erwarten. Die Bedienknöpfe haben die richtige Größe und einen deutlichen Druckpunkt. Ob das bei anderen Kameras, wie der RX1, ähnlich sein mag? Vielleicht. Fakt ist aber, dass sich die X100S für mich perfekt anfühlt. Warum also wechseln?
3. Der Sucher. Ein Grund, warum mir die X-E1 nie ins Haus gekommen ist. Der OLED-Sucher zeigt mir nicht das, was ich letztendlich bekomme. Der Sucher der X100S beseitigt dieses Manko und bietet darüber hinaus einen optischen Sucher, wie ich ihn schon aus früheren, analogen Zeiten gewöhnt bin. Zudem ist die Positionierung des Suchers für mich als Brillenträger einfach perfekt. Bei der DSLR verschmiere ich mir dauernd die Brille, bei der X100S nicht. Für mich ein echter Fortschritt.
4. Gehäusegröße. Klar, kleiner geht immer. Aber die X100S hat für mich noch eine gute Jackentaschengröße. Die RX1 wäre mir aufgrund des Objektivs zu bulky. Das kann ich ganz gut nachstellen, indem ich der X100S die Gegenlichtblende aufsetze. No, das geht für mich nicht mehr.
http://camerasize.com/compact/#371.388,395,468,ha,t
5. Bildqualität. Ja, die RX1 macht beeindruckende Fotos. Das sieht man nicht zuletzt an den Testbildern in diesem Thread. Brauch ich das Plus an an Bildqualität sodass ich auf die Gründe 1 bis 4 verzichten würde? Wahrscheinlich eher nicht. Die X100S stellt für mich eine Bildqualität und -anmutung dar, die ich einfach als grandios empfinde und die meine DSLR bei sonst gleichen Umständen oftmals übertrifft. Ich war schon mit einer LX3 in Südamerika und mit einer TZ5 in Spanien und auch mit diesen Knipsen habe ich faszinierende Fotos gemacht. Die X100S ist dahingehend ein Quantensprung und natürlich geht immer mehr, seien es FF-Sensoren, organische Neuentwicklungen oder was auch immer. Derzeit habe ich jedoch nicht den Eindruck, ein Mehr an Bildqualität könne mein Hobby Fotografie weiter befördern.
@mar-s: warum nimmst Du nicht eine X-E1 mit 35mm? Dann wärst Du bei knapp über 50mm.