Ich bin in solch' alten Geschichten auch nicht sonderlich bewandert, ...
Hallo,
da kann ich Dir helfen:
Es gibt leicht unterschiedliche Varianten der Geschichte, richtig heißt sie im deutschen Sprachraum eigentlich "Aschenputtel". Angeblich ist sie uralt.
Wie in vielen alten Märchen geht es darum, daß am Ende die Guten belohnt werden, und die Bösen eine Tritt in den Hintern bekommen.
Inhaltlich kann man es etwa so zusammenfassen:
Wohlhabender Vater von netter, hübscher Tochter verliert durch unglücklichen Umstand seine Frau, mit der er recht zufrieden war. Daraufhin macht er den Fehler eines unüberlegten Wechsels zu einer Anderen. Diese bringt nun ebenfalls zwei Töchter in die neu gebildete Lebensgemeinschaft mit, die aber nicht so recht dazupassen (nicht kompatibel sind). Die Neuzugänge zeichnen sich vor allem durch charakterliche Schwächen aus. Die Mutter ist auch ziemlich böse, und versucht die innerlichen Schwächen der Töchter durch Äußerlichkeiten zu übertünchen. Wie etwa Schmuck und teure rote und gelbe Gewänder. Das Aschenputtel ist dagegen genügsam, es möchte nur einen Haselreis. Dieser unscheinbare Gegenstand bringt ihr aber später unerwartet großen Nutzen. Denn es kommt zu einem größeren Event, bei dem der König für seinen Sohn eine Braut sucht. Diese soll natürlich den (aus heutiger Sicht teilweise antiquiert wirkenden) Vorstellungen entsprechen was für den Prinzen standesgemäß ist.
Nunja, die Mutter versucht ihre Töchter auf Hochglanz zu bringen, und sie so dem Prinzen unterzujubeln. Aschenputtel wird hingegen nicht beachtet, sie wird sogar noch verspottet und bekommt eine vollkommen sinnlose Beschäftigung auferlegt (Aussortieren von Linsen, das stelle man sich mal vor!


), die sie aber Dank kleiner, ihr freundlich gesonnener Helferlein letztlich rasch zu erledigen vermag. Zudem bekommt sie noch Gewänder, die genau an ihre zierlichen Körpermaße angepaßt sind. Vor allem den an ihre kleinen Füße exakt passenden Schuhen von hoher Güte kommt in der Geschichte noch eine zentrale Rolle zu. So ausgestattet begiebt sie sich auch ganz einfach auf das Fest, zu dem sie gar nicht eingeladen ist.
Und dann kommt es zu einer für Viele sehr irritierenden Situation : der Prinz vergafft sich wider Erwarten in das wunderschöne Aschenputtel, obwohl er alle Anderen auch haben kann, und er sogar den direkten 100%-Vergleich hat.
Aber große Füße und behaarte Beine gefallen ihm bei Frauen einfach nicht, entgegen dem damals noch vorherrschenden Geschmack.
Aschenputtel aber verschwindet wieder und läßt den schon mächtig angetörnten Prinzen ganz schön zappeln, indem sie sich nur gelegentlich und nach längeren Wartezeiten wieder zeigt.
Da passiert es aber, daß sie bei so einer Gelegenheit einen ihrer maßgeschneiderten Schuhe verliert. Der Prinz ist clever und denkt sich, daß er nun einen Vergleichstest machen kann, um herauszufinden wer seine Favoritin denn nun sei.
Bei dem Test stellt sich heraus, daß der Schuh einfach nicht an die Füße der beiden Schwestern paßt. Die Mutter glaubt nun auch, daß sie clever ist, und versucht die Füsse ihrer beiden Töchter an den Schuh anzupassen. Und zwar auf recht brutale Art und Weise, einer wird eine Zehe abgeschnitten, der anderen die Ferse. (Nicht mehr nachvollziebar ist, ob sie dabei wirklich gesagt hat, daß Zehen und Ferse ohnehin unwichtig sind, der optimale und wichtige Teil des Fußes liege dazwischen). Aber so richtig funktioniert das alles nicht, aufgrund von Abdunklungen am Schuhrand (Blutflecken) wird der Schwindel alsbald aufgedeckt.
Ganz wunderbar paßt der Schuh aber dem Aschenputtel, und der Prinz ist überzeugt, die beiden heiraten, und es kommt zum happy-End.
Nicht aber für die Bösen, denn die bekommen die Augen ausgehackt und sind für den Rest ihres Lebens mit Blindheit bestraft.
LG
Horstl