Wenn man in Page am Lake Powell ist, darf der Antelope Canyon natürlich nicht fehlen. Auf Sitzen auf der Ladefläche eines Pritschenwagens begann dann die Fahrt zum Upper Antelope Canyon. Der Antelope Canyon ist in den Upper und den Lower Canyon unterteilt. Beide Teile liegen auf Indianerland und dürfen nur gegen Gebühr betreten werden. Ím Lower Canyon ist das individuell möglich, während man im Upper Canyon eine Tour buchen muss.
Nachdem wir im Upper Canyon angekommen waren, folgten nach und nach noch etliche andere Vehikel mit weiteren Touristen. So strömten dann ankommende und zurückkehrende Besucher durch den engen Slotcanyon und ließem kaum Möglichkeiten, Fotos zu machen. Im Canyon ist es ziemlich dunkel, so dass für eine gute Bildqualität ein Stativ gefragt ist (die Helligkeitsunterschiede sind sehr groß, daher ist hoher Dynamikumfang, also niedrige ISO-Zahl, gefordert). Wenn man dann noch die Auto-HDR-Funktion benutzt, also zwei längere Belichtungen hintereinander macht, ist man praktisch chancenlos. Ich habe dann RAWs ohne HDR aufgenommen (womit auch eher die besseren Bilder entstanden sind). Schließlich war es aber doch so weit, dass die kürzeren Touren weitgehend abgereist waren und für eine kurze Zeit nur noch die Fotografen blieben.
Leider war dies ein Haufen von undisziplinierten Egoisten, die ständig einander durch das Bild liefen und sich einen Dreck darum kümmerten, ob sie anderen die Aufnahme versauten. Letzendlich kam wohl kaum jemand zum Zug. Es war nicht möglich, sich mal gemeinsam in eine Reihe zu stellen, damit alle gleichzeitig störungsfrei fotografieren konnten. Der junge Führer war auch der Verzweifelung nahe und mit der Situation überfordert. Beim Rückweg bin ich einfach unbemerkt ein Stück hinter der Gruppe zurückgebieben und konnte so hastig einige Fotos machen, bevor die nächste Gruppe entgegen kam.
Später war ich in dem Teil des Canyons, den man allein besuchen kann und möchte wenigstens ein Bild davon zeigen. Eine der Standardregeln für den Canyon lautet ja, den Himmel nicht ins Bild zu nehmen, da er unweigerlich ausbrennt. Aber mit HDR und Polfilter kann man sich teilweise darüber hinwegsetzen. In diesem Bild war es grenzwertig, ein anderes Bild, bei dem ich den Polfilter noch wirksam verwenden konnte, hat allerdings einen deutlich schöneren Himmel. Problematisch waren in diesem Bild (mit Auto-HDR aufgenommen) zudem kräftige blauviolette, breite Farbschimmer an den oberen Rändern des Himmels auf dem dunklen, dreieckigen Gestein. Die habe ich mit Mühe in Photoshop etwas ausbügeln können. Ein an gleicher Stelle aufgenommenes RAW hatte im Himmel übrigens keine Zeichnung und Farbe mehr. Das Beste wäre natürlich ein manuell erstelltes HDR aus einer Belichtungsreihe gewesen.