Dein Beitrag gefällt mir sehr gut, agKaneda. Du widerspiegelst Gedanken, die ich mir im Vorfeld auch gemacht habe. Und grundsätzlich stimme ich Dir in Deinen Überlegungen zu. Leider muss ich Dir trotzdem widersprechen.
Deine Forderung nach mehr Differenziertheit geht am Projekt vorbei - das ist eine Forderung an den Leitartikel über einen konkreten Vorfall oder an die Hintergrundanalyse eines Intelligenzblattes, aber nicht an ein Poster.
Du wirfst den Motiven vor, sie seien zu plakativ. Dazu muss ich Dir sagen: Ein Plakat kann gar nicht plakativ genug sein!

Gerade und genau dies ermöglicht, dass ein Poster seine Wirkung entfaltet.
Auf einem Poster ist nicht der Raum für differenzierte Analysen. Ein Poster / Plakat muss sich auf EINE griffige Kernaussage beschränken - eine Aussage, die sich mit EINEM mehr oder weniger langen Blick erfassen lässt. Und das bedeutet, einen wesentlichen Aspekt aus dem Thema herauszugreifen und den möglichst schlüssig herauszuarbeiten. In der praktischen Arbeit am Projekt bedeutet das: reduzieren - reduzieren - reduzieren und feilen - feilen - feilen, bis diese eine Kernbotschaft möglichst klar übrig bleibt mit dem geringst möglichen Einsatz an Bildelementen und Worten. Und das ist ganz sicher nichts für eine 6. Klasse. Wobei ich nichts dagegen habe, wenn sich auch schon Schüler der 6. Klassen mit einem so wichtigen Thema beschäftigen!

Wenn eine Sache einfach aussieht, heißt das noch lange nicht, dass sie einfach ist. Ganz im Gegenteil: Im Idealfall bedeutet es, dass da jemand sehr hart daran gearbeitet hat, damit sie einfach aussieht!
Und die Sache, um die es geht, könnte ja im Übrigen kaum einfacher und unkomplexer sein - da braucht es keine komplex-verzwirbelte Analyse: Fabrikbesitzer rund um die Welt produzieren, weil sie Geld verdienen wollen. Und mit je weniger technischem Aufwand sie produzieren, desto mehr verdienen sie. Und das heißt allemal, die Schlote rauchen zu lassen. Ohne Rücksicht auf die Folgen. So einfach. Und das ist keine Wahrheit aus dem letzten oder gar vorletzten Jahrhundert, sondern bitterste Alltagsrealität in den meisten Ländern unseres Planeten. Heute!
Und nun würde das folgen, was ich schon weiter oben über die Industriellenkinder als Schwachpunkt der Fabrikanten ausgeführt habe, deshalb wiederhole ich es hier nicht.
Bitte nicht falsch verstehen: Ich will ein missratenes Projekt nicht schön reden, sollte es denn missraten oder zumindest kritikwürdig sein. Das waren theoretische Betrachtungen, die ganz im Allgemeinen gelten und nichts über die Qualität der aktuellen Arbeit aussagen. Und eins werde ich ganz sicher vermeiden: der Altersuneinsichtigkeit zu verfallen!

Eine berechtigte Kritik bleibt eine berechtigte Kritik.
P.S. Ich habe die Texte anhand der Anregungen von Filomena, Borgefjell und Orglmeister inzwischen massiv überarbeitet (letzte Nacht durchgearbeitet).

Ich denke, in der jetzigen Gestalt können die vier Motive durchgehen, wie sie sind. Noch einmal sehr herzlichen Dank an Euch für Eure Mühe. Es hat mir sehr geholfen!
Ich bin eigentlich der klassische Teamarbeiter. Und es gehört sich bei solchen Projekten, dass sie in einer kreativen Runde besprochen und ausgearbeitet werden. Grundprinzip: Brainstorming, nachdem einer mit der Kernidee die Grundlage gesetzt hat. Die meisten meiner bekannten Arbeiten sind auf diese Weise und in einer solchen kreativen Umgebung entstanden. Nur sind mir mit der Zeit meine engen Kreativfreunde und -partner weggestorben und es ist ziemlich einsam geworden in meiner Umgebung. Mir fehlt einfach die kreative Auseinandersetzung und Reibung mit anderen Kreativen. Das war der Grund, mein Thema hier einzustellen - auch wenn ein Forum nicht so ganz der geeignete Ort sein mag. Ich hoffe, man sieht mir das nach.