Hallo Robert,
das geht zurück auf meine ersten Schritte mit RAW an der 300D.
Ich überlegte mir folgende Ordnerstruktur:
Name des Hauptordners z.B. 2011-03-01_NZ
Darunter die Ordner A_2011-03-01_NZ mit allen RAWs
und B_2011-03-01_NZ mit allen entwickelten JPGs
Später kam noch dazu C_2011-03-01_NZ mit den erzeugten 16:9 Ableitungen.
Zeitweise noch ein weiterer Ordner, als ich zwischenzeitlich mit dng arbeitete, weil RawShooter die verwendete Cam nicht kannte.
Mein Programm kann jetzt bis zu 8 Unterordner abarbeiten, wobei für jeden Unterordner ein zugehöriger Anfangsbuchstabe mit Underscore definiert ist. Jedem Unterordner ist auch eine Extension zugeordnet (es können auch bis zu 5 sein, aber das geht momentan zu weit).
Also z.B. für den 1. Ordner der Buchstabe A mit der Extension .cr2
Für den 2. Ordner ebenfalls der Buchstabe A mit der Extension .xmp
Für den 3. Ordner der Buchstabe B mit der Extension .jpg
Für den 4. Ordner der Buchstabe C mit der Extension .jpg
Zunächst habe ich natürlich nur die cr2-Files.
Diese lese ich ein und kann danach automatisch die Filenamen vergeben nach der Syntax <Datum>-<Zeit>_<idnnr>_<Name>_<opt. Kameraname>.<ext>
Das passiert alles automatisch, die Unterordner A bis C werden erzeugt, die cr2 werden mit dem richtigen Datumsprefix versehen, die Indexnummer automatisch von 1 beginnend durchnummeriert. Die cr2 liegen dann in Unterordner A.
Jetzt kommt Lightroom ins Spiel, die Bilder werden entwickelt, die zugehörigen Entwicklungseinstellungen (xmp) liegen direkt neben den RAWs.
Danach muss ich einmal von Hand die exportierten JPGs (landen bei mir immer im Unterordner lrexport) in den Ordner B verschieben.
Die Bilder kann ich jetzt durchsehen, einzelne davon löschen, ggf. das Prefixdatum ändern, um die Reihenfolge anzupassen etc. oder auch den Namen ändern, z.B. von NZ auf Queenstown.
Anschließend kann ich die Bilder synchronisieren, d.h. bei jpg gelöschte Indexnummern ebenso bei cr2 und xmp löschen.
Bei geänderten Filenamen kann ich die Namen von jpg nach cr2 bzw. xmp kopieren lassen, ein Renumber durchführen lassen, etc.
D.h. ein Bilderdatensatz besteht bei mir aus einer wie oben beschriebenen Ordnerstruktur, in der alles enthalten sein muss. Die Aussage, dass die xmp zwingend bei den cr2 liegen müssen, ist nicht ganz korrekt. Es dürfte auch ein definierter Unterordner von A sein, aber immer der gleiche Name. Das hatte ich seinerzeit bei RawShooter eingebaut, als die rws Files im Unterordner .RWSettings landeten.
Das Programm kann noch viel mehr. Ich kann automatisch nach Panos suchen lassen. Da werden die cr2 durchsucht, ob in einem gewissen zeitlichen Maximalabstand Bilder mit gleicher Brennweite, Belichtungszeit, Blende etc. vorliegen und ich bekomme automatisch eine Liste, die ich mir einmal ansehen muss. Die korrekt gefundenen Panos lasse ich darin enthalten und anhand der Liste wird für die jeweiligen Files eines Panos automatisch eine einheitliche Indexnummer mit angehängtem Indexsubletter (a bis z) erstellt. Damit habe ich später im Ordner A z.B. die Indexnummern 001a, 001b, 001c, 001d, im Ordner B aber nur einmal die Indexnummer 001 und der Datensatz ist damit konsistent. Dasselbe Spiel gibt es auch für HDRs.
Ich kann mir automatisch die 16:9 Ableitung der jpg erzeugen lassen, jede Menge Exif-Manipulationen durchführen, bei älteren Cams ohne dem ExifTag LensInfo die LensInfo aus den Makernotes extrahieren, Exif-Thumbnails erstellen usw. usw. Für die meisten Manipulationen wird Irfanview bzw. exiftool als Kommandozeilenaufruf verwendet.
Ich kann die Bilder aus verschiedenen Cams (im Urlaub sind es meist 3) mergen, bzw. bei Bedarf auch wieder trennen. Dabei kann ich den Datumsprefix mit einem Offset versehen, um welchen die Kameras bezüglich der internen Urzeit auseinandergelaufen sind.
Ich kann auch Bilder von Fremdkameras übernehmen, die ich nur als jpg vorliegen habe. Dann wird ein Dummy-cr2 bzw. –xmp erzeugt, um einen konsistenten Datensatz zu erhalten, der auch weiterhin ein Löschen und Umbenennen von Bildern mit anschließendem Renumber erlaubt.
Bei jedem Einlesen einer Ordnerstruktur wird deren Konsistenz überprüft:
- Sind in allen Unterordern dieselben Indexnummern vorhanden?
- Sind die Namen von cr2, xmp und jpg gleich?
- Sind Exif-Infos vorhanden (diese müssen z.B. bei Panos aus Panoramastudio nachträglich kopiert werden)
Auch wenn das bei weitem immer noch nicht alles ist, was das Programm kann, es dürfte wohl bereits jetzt einleuchten, dass ich diese Grundstruktur nicht mehr aufgebe. Damit wird hoffentlich auch deutlich, warum ich nicht mit dem LR-Katalog arbeite, bzw. diesen ganz einfach von Zeit zu Zeit leere.
Ich bin froh, dieses Tool geschrieben zu haben. Wenn wie zuletzt knapp 6000 Bilder aus dem China-Urlaub aus 4 verschiedenen Cams vorliegen, macht es das Leben "etwas" leichter.
D.h. entweder kann mir Capture One die Bearbeitungsdaten direkt bei den cr2 oder einem definiertem Unterordner davon bereitstellen, oder ich bleibe bei LR.
Erwin
Achja, das selbstgeschriebene Bildbetrachtungsprogramm, welches auf diese Datenstruktur aufsetzt, vielfältige auf Namen oder Exif-Daten bezogene Suchen zulässt, gehört natürlich auch noch dazu.
