Ich schau mal ob ich irgendwas finde um am PC gescheit zu zeichnen, dann würden schon die Bilder ausreichen um den "Denkfehler" beim Gletschertest aufzuzeigen.
Bei SWWs funktioniert die Gletscherbruch Methode nicht
Ganz einfach, weil am einem bestimmten Öffnungswinkel, die Schärfeebene keine plane Fläche mehr ist, sonder zu den rändern hin etwas "in richtung Kamera" gewölbt ist ( im weittesten Sinne wie eine Kugelfläche ). D.h. wenn man den AF in der mitte anmisst ( übrigens extrem fehleranfällig, gerade auf größere Distanzen, da AF Feld oft vielfach größer ist als der vom Fotografen geschwünschte, anvisierte Kontrast ). Dann liegt die Fokusebene in der Mitte immer etwas weiter hinten hinten als am Rand. Daher kann der Rand nach der Methode niemals so scharfs sein wie die Mitte.
Minimalste Fehler bei Tests im WW Bereich fallen im Ergebniss noch viel stärker ins gewicht. Daher recht es schon, wenn du die eine Seite des Bildes ( als Bsp ), auf dem Monitor einen halben mm weiter links ( oder rechts oder oben/unten ) aufnimmst wie auf den anderen Bildern und es gibt "scheinbar" eine Dezentrierung, die in der Realität nichts weiter als eine Summation vieler kleiner Messfehler ist.
Es gibt nicht wenige Fotografen, die gerade wegen der nicht mehr ganz planen Schärfeebene nur manuell fokussieren und dazu die Schärfe mit Liveview gezielt auf den Rand, nicht auf die Mitte des Bildfeldes legen. Die machen das natürlich nur zum Spass oder ?
Ein weiterer Punkt ist die Tatsache, das man beim Gletschertest, sollte der doch Aussagekraft haben exakt auf der selben höhe des anvisierten Objekts sein müsste.
Alle Bilder die ich bisher gesehen habe von diesem test waren von unten auf eine höher liegendes Objektiv fokusiert. Selbst 1 Grad Neigungswinkel ( oder lass es 0,2° sein ) sorgen dafür das der Test schon für die Tonne ist.
( der Fehler wird ja mit der Distanz immer größer. -> Einfacher Strahlensatz )
Als Ausgangspunkt wird oft angegeben: Fokus dann aufgenommen, wenn das Objekt genau in der Mitte ist.
Wie könnt ihr so genau die Mitte bestimmen ? Bei Canon zumindest liegen die AF Felder die im Sucher zu sehen sind alles andere als genau. Ich könnte die mitte selbst im Lievview niemals absolut genau bestimmen. selbst mit 10x lupe nicht.
Nur 1mm auf dem Sensor daneben und der Test ist für Tonne, selbst wenn alle anderen Parameter stimmen
würden.
Abblenden verringert das Problem nicht. es kaschiert nur ein paar Messfehler, die dann trotzdem zu einen falschen Ergebniss führen können. Dann ist die Frage, worauf wurde den genau fokussiert. Auf welchen Teil des Turmes ?
Übrigens ist es ein Trugschluss, das alles was laut dofrechner in der Schärfeebene liegt, auch gleich scharf ist ( Zumindest wenn der sensor nicht extrem große Pixel hat, dann ist alles im Dof Bereich gleichmäßig "(un)scharf" ). Selbst in der Dof Ebene gibt es einen Punkt maximaler Schärfe. ( Die dof bezeichnet nur den "Raum" hinreichender Schärfe unter annahme eines bestimmten KKVs ) Liegt das gewünschte Detail beim "Ausgangsbild" vielleicht gerade noch so im DoF Bereich, ist der Test auch für Tonne.
Und wenn man sowieso stark abblendet, was spielt die Zentrierung dann noch für eine Rolle ? Wenn man als Beispiel 35mm nimmt, dazu die Blende 11. Auch ein Objektiv in sagen wir 10m fokusiert, dann ist sowieso alles in der Schärfeebene scharf. Die "Fehler" ( stürzenden Linienen usw ) sind durch die nicht perfekte Ausrichtung der Kamera in jedem Fall um ein vielfaches größer als die einer nicht perfekten Zentrierung.
Testen kann man die Zentrierung mit einfachen Mitteln nicht-.- Der Mauertest zeigt auch nur extreme Abweichungen. Wenn eine ganz krasse Dezentierung vorliegt, dann sieht man die auch ohne Test.
Da der ganze Test, eben wegen der hohen notwendigen Bedingungen auch noch Wetter/Mikroklimaabhängig ist, ist er imho absolut für Tonne.
Hast du schonmal mit 600mm und mehr auf eine größere Distanz fotografiert ?
Die Luft hat je nach Temperatur eine andere Brechzähl und je nach feuchtigkeit ( zusätzlich ) einen anderen Transmissiongrad. Auf längere Distanzen addieren sich diese kleinen aber feinen Bildfehler. Es reicht schon wenn zwischen Fotoapparat und Zielobjekt eine Blechdach ist, das von der Sonne aufgeheizt wird. Die warme Luft die dort aufsteigt versaut ( oder zumindest verfälscht dir das Bild. Da reicht übrigens schon ein Dunstabzug aus dem warme Luft kommt. wenn man an irgend einem Haus vorbeifotografiert...
Wenn du etwas genauer hingeschaut hättest, hättest du erkannt, dass die vordere Ecke schärfer ist, bzw. die Kante nach vorn zu immer schärfer wird. Und wie hoch ist wohl die Wahrscheinlichkeit einer Verwacklung bei 1/250s und Blitz!!!! Blitzzeiten, Einfrieren usw. ist bekannt?
Ich sehe die Schärfe nur am linken Rand der 8 ( und der Kante direkt darüber ). Abgeblendet auf 4,0 wäre auch mit dem Sigma die ganze 8 scharf gewesen. schon allein deshalb weil die Schärfentiefe beim abblenden nach hinten um etwas 2/3 zunimmt, nach vorne nur um rund 1/3.
Nahe der Naheinstellgrenze ( könnte hier der Fall gewesen sein ), nimmt die Schärfentiefe beim abblenden nach hinten noch wesentlich stärker zu.
Ich habe mich schon gewundert, warum die 8 links doppelkonturen aufzeigt. Das ist durch den Blitz erklärt. Du hast eine nette doppelbelichtung gemacht. Einmal mit Blitz ( scharf ) und einmal drüber durch die Belichtungszeit. Das fällt allerdings nur bei den sehr hellen Bildhinhalten ( hier die 8 links z.B. ) ins gewicht, weil nur die weissen Flächen durch die ( nicht Blitzbelichtung ) hell genug waren um in Endbild auswirkungen zu haben.
Das verstärkt natürlich zusätzlich den unscharfen Bildeindruck und macht das Testbild noch untauglicher.
Aber das ist alles OT. Wenn dus genau wissen willst mach einen neuen Thread auf.
Hier soll es nur um die Erfahrungen mit Sigmaobjektiven gehen.
Zur Zentrierung kann ich nur sagen, das ich damit bisher keine Probleme hatte. Ich nutze aber auch fast ausschließlich Festbrennweiten.