AW: [µFT] [FT] Olympus E-Mx
Es würde vielleicht dieser, eigentlich jeder Diskussion helfen, wenn man einfach nur bei seiner persönlichen Ansicht bleibt und dies auch genau so formuliert bzw. eine genau solche Formulierung dann bei anderen natürlich auch akzeptiert.
Meine Ausrüstung würde ich als (obere) Mittelklasse bezeichnen und in diesem Bereich ist für mich aufgrund eigener Erfahrung MFT nicht attraktiv genug für einen kompletten Wechsel.
Es sind schon seltene Fälle, in denen ein kompletter Wechsel aus objektiven Gründen wirklich attraktiv ist. Bei µFT gibt es noch keine Mittelklasse, die es bei FT früher gab und die es eben auch bei anderen Herstellern gibt, dort allerdings häufig durch Fremdhersteller abgedeckt. Genau dieser Bereich wird aber gerade aufgrund des Preises bei vielen gewünscht, sowohl systemintern als eben auch von außenstehenden, die darin eine Chance sehen, ins System zu wechseln. Sowas wie ein 14-50/2,8-4 mit einer UVP von 899 Euro, guten aber eben nicht herausragenden Leistungen (ähnlich 14-54), dass dann nach einigen Monaten für 750-800 Euro im Handel und 500-600 Euro gebraucht zu bekommen ist wäre da sicherlich ein guter Anfang. Das ganze noch ergänzt um ein 40-150/2,8-4, das etwas teurer sein darf, und es wäre ein rundes Paket für viele. Gibt es so oder so ähnlich noch nicht, und die Alternativen sind entweder durchaus gute Kitobjektive, die eben Lichtschwach sind, oder mittlerweile ein hervorragendes, lichtstarkes Standardzoom, das entsprechend teuer ist. Das System steht halt erst vor seinem vierten Geburtstag, so langsam kommen die Kameras in diesem Bereich, die Objektive werden interessanter für ambitioniertere Nutzer - unterhalten wir uns am besten in zwei Jahren nochmal, vielleicht sieht es dann schon ganz anders aus
Die Olympus-Fraktion hatte schon zu FT-Zeiten sich immer gewundert, warum nur sie das beste aller Systeme haben und alle anderen (incl. der Profis) einfach nicht die Wahrheit einsehen wollen -- so wie der Autofahrer, der sagt: "Was? Ein Geisterfahrer hier auf der Autobahn? Nein, hunderte!!!"
Genau solche Sprüche sind es, die wieder nur zu unsinnigen Diskussionen und Anfeindungen führen. Dabei entspricht das so doch gar nicht der Wahrheit, was man weiß, wenn man eben damals schon drin steckte.
Olympus hatte nie das beste System in absoluten Maßstäben, und das war auch den meisten Nutzern klar. Gerade Sensorseitig war man eher schlecht aufgestellt, und das gar nicht mal wegen der Größe. Der Kodak CCD konnte wenigstens noch durch eine sehr schöne Verlaufsdarstellung (die viel gerühmten schönen Farben) und ein sehr geringes Rauschen bei niedrigen Empfindlichkeiten (der schöne, klare blaue Himmel) punkten, seit den Panasonic-Sensoren sah es aber eher schlecht aus. Sehr viele haben sich damals gewünscht, Canon würde einen Sensor für FT bauen. Auf der anderen Seite war Olympus aber eben bei den Objektiven hervorragend aufgestellt. Bezahlbare Standardzooms, wie etwa das 14-54, gab es bei anderen Herstellern mit den Abbildungsleistungen schlicht nicht. Selbst die Kitobjektive lagen besonders in der Anfangszeit Abbildungstechnisch deutlich höher als bei der Konkurrenz.
Und deshalb kamen eben einige zu dem Schluss, dass Olympus für ihre Zwecke das beste System darstellte. Weil man doch das meiste bei niedrigen Empfindlichkeiten macht und daher Objektivqualität wichtiger sei als Sensorqualität. Oder weil man die meisten FT-Objektive bedenkenlos mit guter Bildqualität bei offener Blende verwenden kann, während man sehr viele, gerade die älteren, KB- bzw. APS-C-Objektive eben abblenden muss, damit die Abbildungsleistung hoch genug ist.
Im Endeffekt muss das natürlich jeder für sich entscheiden, aber der große Gegenwind, den man gerade bei der Objektivfrage immer von außerhalb bekam erzeugte natürlich entsprechende Gegenreaktion. Was wurde sich über die digital optimierten Objektive lustig gemacht, was hat man über die nahezu telezentrische Konstruktion amüsiert. Anstatt sich auf die wirklichen Kritikpunkte zu beschränken, wurde das FT-System immer in allen Punkten kritisiert. Und dementsprechend fing man dann auch an, das gleiche mit den APS-C- oder KB-Systemen zu machen.
Amüsant ist in meinen Augen, dass nun die anderen Hersteller bei den Objektiven genau die Konstruktionsprinzipien an den Tag legen, die Olympus bereits vor zehn Jahren propagiert hat. Und nun ist das auf einmal absolut notwendig, sehr sinnvoll und keineswegs mehr lächerlich. Auf der anderen Seite steigt die Bildqualität bei Olympus mit der E-M5 sprunghaft an, und entgegen allem, was man früher gehört hat und was früher wichtig war wird heute fast nur von den guten Leistungen bei höheren Empfindlichkeiten gesprochen. Die höhere Dynamik geht völlig unter.
Was ist die Quintessenz? Was man selbst hat ist immer wichtiger als das, was andere haben. Deswegen heißt es bei dir, die Größe des Sensors ist wesentlich für die Bildqualität, während es bei anderen heißt, die Leistung der Objektive ist wichtiger.
PS: Meine Frage, was für dich unter Bildqualität fällt darfst du gern beantworten. Mich interessiert es nur, wie du den Begriff definierst und warum für dich die Sensorgröße dabei wesentlich ist. Falls du keine öffentliche Diskussion entfachen willst, schreib mir einfach eine PN.
