Also, ich studiere zwar nicht Veterinärmedizin, aber Auge ist Auge egal bei welchem Tier (inkl. Mensch, die Insekten bezeichne ich mal als Sonderfall):
Das Tier wird nicht dauerhaft geschädigt, dafür ist der Blitz, egal welcher, dann doch zu schwach. Aber die Riesenmenge an 11-cis-Retinal, das durch den Lichteinfall spontan zu all-trans-Retinal umgewandelt wird (und somit die Sehempfindung auslöst), muss erst regeneriert werden, sodass das Tier mindestens eine halbe Stunde, wenn nicht sogar eine ganze schlechter sieht als Futterkonkurrenten und/oder Fressfeinde.[*] Besonders schwer wiegt das "Vergehen" daher, wenn der Vogel auch noch ein Wildvogel gewesen sein sollte.
Was natürlich auch noch hinzu kommt, ist die psychologische Komponente, dass der Blitz dem Tier Angst und Stress verursacht. Das - denke ich - ist aber eher ein vernachlässigbarer Faktor.
Und ansonsten gilt: Was du nicht willst, das man dir tu, das füg' auch keinem andern zu."
[*]Ganz interessant: Das ist der Grund, warum Piraten Augenklappen trugen: Damit sie tagsüber an Deck gut sehen und gleichzeitig - ohne dass sich das Auge daran gewöhnen musste - unter Deck (sehr dunkel) auch noch den Durchblick hatten.