Was den Katalogen/Datenbanken immer wieder so alles an wunderbaren, exklusiven zugeschrieben wird...
Der Katalog ist ein riesen Vorteil
Import wird automatisch beim kopieren der Speicherkarte auf den PC in einem Rutsch erledigt, gleichzeitig kann man dabei schon Metadaten, Tags und Standard Profile anwenden, den Ordner festlegen und Dateien umbenennen.
Für den Kopiervorgang, das Umbenennen, das Zuweisen von Tags und Metadaten, initialen Bearbeitungen etc.. braucht man keinen Katalog. Das kann ein Dateisystem genauso. (Das Suchen nach Tags und Metadaten ist ein anderer Aspekt... s.u.)
Dann unterstützt er bei der Auswahl von guten und schlechten Bildern. Will man das mit einem dritten Programm vorsortieren?
Nein, auch das geht selbstverständlich ohne eine DB.
Und man kann die Bearbeitungen von einem Bild auf andere im Katalog kopieren.
Selbstverständlich geht auch das vollkommen problemlos ohne eine DB.
Suchen und wiederfinden von Fotos wird viel einfacher.
Das ist neben etwas kürzeren Zugriffszeiten (in Zeiten von SSDs relativierst sich das) der einzige wichtige Aspekt eines Katalogs. Wobei der Vorteil einer DB insbesondere darin liegt, dass aus ihrer Sicht die Ordnerstruktur ein zu den Metadaten gleichwertiges Suchkriterium ist. Die Ordnerstruktur ist damit nur ein mögliches Selektionskriterium neben Schlagwörtern, Exifdaten etc.. Man kann also wunderbar über Ordnergrenzen hinaus suchen, was in Dateisystemen ineffizient ist.
Also wer den Katalog ignoriert verschenkt unglaublich viel Potenzial.
Nein. Man verschenkt nur effiziente Suchmethoden. Wer seine Bilder aber praktisch nicht verschlagwortet und keinen Wert darauf legt nach anderen Metadaten zu suchen (z.B. alle Bilder mit ISO 6400 vor 2015), wird nichts vermissen müssen.
Nein. Es werden die aktuellen Entwicklungseinstellunge im XMP gespeichert. Schritte und deren Historie kennt nur der Katalog.
Aber nicht alles. Virtuelle Kopien und Sammlungs-Informationen stehen nicht im XMP.
Das mag für LR gelten, ist aber keine grundsätzliche Eigenschaft von Datenbanken/Katalogen und Sidecar-Files. Andere Programme wie z.B. darktable erlauben eine vollständige Rekonstruktion des Katalogs aus den Sidecar-Files.
Ich verstehe weder die "Anbetung"/Überhöhung der Kataloge noch die Phobien, die sie auslösen.
Kataloge erlauben effizientes Sortieren und Suchen. Wer da nicht so mächtige Methoden braucht keinen Bock hat auf Kataloge, muss sie ja nicht dafür nutzen. Wie einfach es einem Programme machen, mal eben so ein Bild zu importieren, hängt vom individuellen Programm ab (im einfachsten Fall einfach mit der Datei als Parameter öffnen), aber es heißt erstmal nichts anderes als das Bild der Datenbank "vorzustellen" und sie wird es sich dessen Existenz in wenigen Millisekunden einverleiben und man kann das Bild sofort bearbeiten und exportieren.
Ein potentieller Nachteil von Katalogen ist, dass sie die Synchronisation mit dem Dateisystem verlieren können. Aber auch da sollten umsichtig entwickelte Programme robust und ohne Informationsverlust drauf reagieren können und Möglichkeiten anbieten, das ohne allzu großen Aufwand zu bereinigen. Wer nur ein Katalog-basiertes Prorgramm einsetzt, wird eben das zum Verschieben nutzen. Tut doch nicht weh und wie oft macht man das denn wirklich?
Spannender ist es dann schon eher, mehr als eine Katalog-basisierte Applikationen parallel einzusetzen. Verschiebe ich mit dem einen Katalog, werden die anderen nicht mehr synchron sein. Dann muss man eben die anderen bereinigen, das gehört dann dazu. Aber auch hier gilt: Wie oft tritt ein solches Problem eigentlich auf? Dass ich Ordner mit Bildern verschiebe ist die absolute Ausnahme.