...
Tja, damit habe ich jetzt wohl meinen Status verwirkt, wenn ich zugebe, nicht das jeweilige Topmodell mit mir herumzutragen
...
Geht noch viel viel schlimmer. Meine Tätigkeit mit Schwerpunkt Gutachter
ist zwangsweise mit Fotografie verbunden. Bei hohen Anforderungen kom-
men da die jeweilgen high-end von C zum Einsatz. Da stehen aktuell 6 ST
zur Verfügung, keine hat mehr als 5000 Aufnahmen gemacht. Die kommen
nur zum Einsatz, wenn es um Shiftaufnahmen, hohe Auflösung etc. geht,
für den Rest reicht einfacheres Gerät. Die Hauptlast wird mit der Sony F828
und dem genialen Scharfstellsystem bei Dunkelheit gemacht (Laserprojek-
tion eines Musters zwecks Scharfstellung, wenn das Licht nicht mehr aus-
reicht). Da sitzt jeder Fokus präzise, was bei den DSLRs so nicht der Fall
ist und mehr Aufwand erforderlich ist.
Hätte es die DSLRs von C ohne Spiegel gegeben, dann hätte ich nur DSLMs.
Seit Dezember 2004 sind mehrere F828 im Einsatz, eine hat bislang den Be-
lastungen Tribut zollen müssen, Kabelleiterbruch. Es sind hunderttausende
Aufnahmen entstanden und zigtausende in Dokumentationen, Befunde und
Gutachten eingeflossen. Mangelnde Qualität war nie ein Thema, außer in der
Eigenwahrnehmung. Die R1 kamen seltener zum Einsatz. Bildgeometrie war
nie die Stärke, wenn es auch die ankommt kam das 24ers TS-E II etc. zum
Einsatz. Das Spiegelluftbild war und ist eher stöärend, die pixelgenaue Ab-
bildung und die Klarheit der Ausrichtung beim Einrichten eine Sache per tab-
let oder LT, nur über das Display - nein das ist nicht so gut, auch nicht per
Lupenvergrößerung. Bereits die erste ditigtale, eine S70, bekam per Gucki
ein digitales Sucherbild verpasst. Bei den vorzugsweise statischen Motiven
war auch die Verzögerung zwar lästig, aber so gut wie nie ein Problem, es sei
denn, es ging darum vorbeifahrende Autos, etc. nicht im Bild zu haben.
Fazit, das analoge Suchersystem war zu Zeiten Film nahezu unverzichtbar,
aber mit den jetzt gerade aufkommenden leistungsfähigen digitalen Sucher-
bildern wird für eine große, bzw. überwiegende Zahl der Fotografierenden
ein Spiegel durchaus verzichtbar. Die DSLM wird ihren Siegenszug antreten,
die Optiken im WW-Bereich Vorteile erfahren und für die Mehrzahl der Ein-
steiger wird eine DSLM bald die Selbstverständlichkeit schlechthin sein.
Ceterum, fertige inzwischen seit einigen Jahren mehr Fotos mit dem mobile
an, als mit den hochwertigen Canons. Insbesondere bei Schriftstücken in Ar-
chiven, alten Plänen etc. Auch bei der Erkundung von Deckenhohlräumen von
Tramdecken ist das mobile nahezu unverzichtbar, kleine Sichschlitze zum Ein-
bringen des Aufnahmegerätes, den Rest erledigt das Ding mit nur wenigen
Vorgaben perfekt, mit einer DSLR ist so was kaum möglich.
Ob eine Kamera etwas mehr kostet? Nach so um die 10 Einsätze ist der An-
schaffungsaufwand des Gehäuses dann auch herinnen, also was soll es. Die
erste DSLR, eine APS-C fristet ihr Dasein als Briefbeschwerer, kam nicht über
eine geringe Anzahl von Aufnahmen hinaus, obwohl am Mikroskop lieferte die
schon ganz nette Aufnahmen, da noch nicht CMOS.
Aus meiner Perspektive gehört die Zukunft für die meisten Anwender ganz
klar der DSLM.
abacus