ein 24mm GM an der A7CR ist aber auch größentechnisch etwas ganz anderes als eine RX1.
Wem die Größe egal ist, der bekommt mit größeren Kameras meistens mehr.
Das darf man einfach so nicht vergleichen, weil die RX1 lebt eben genau von ihrer Kompaktheit.
Grundsätzlich ja, grade wenn gegen eine A7cr auch mit einem 35mm Objektiv verglichen wird, das wesentlich grösser sein darf, dann ist irgendwie logisch, dass die schwerere Lösung mit der Systemkamera Vorteile bei der Bildqualität haben könnte.
Wenn es jedoch mit einem 24mm an der Systemkamera gelingt, bezüglich Details bis zum Rand mit dem 35mm mitzuhalten, dann ist das ein ganz anderes Statement.
Ich denke nicht, dass man mit einem GF 23mm an der 100 MP GFX gecropt das gleiche schafft an Bildqualität wie mit der GFX100RF.
Oder mit 'nem erstklassigen 18 bis 20mm Objektiv an der A7cr das Kunststück, trotz Crop auf APSc mit 'ner Leica Q3 mitzuhalten in der Bildqualität
Beim 24/1.4 GM vs der RX1r III bin ich mir da hingegen nicht so sicher. Und in dem speziellen Fall würde das 1.4er sogar noch ziemlich genau gleich gut freistellen.
Wenn das Objektiv einer Kompaktkamera was schwächer ist als ein grösseres für eine Systemkamera, dann ist das OK, insbesondere wenn der Unterschied 2 Blenden abgeblendet auch am Rand sehr klein wird und sich die "Schwäche" mehr auf grosse Blende am Rand beschränkt. Sollte jedoch abgeblendet immer noch nicht die Leistung eines Systemobjelktivs mit 1.5mal weniger Brennweite und entsprechendem Crop erreicht werden, dann ist das eine grosse Schwäche. Die kann man für die Kompaktheit trotzdem bewusst in Kauf nahmen, aber nicht schönreden. Zumal es technisch heute nicht mehr nötig ist, siehe das winzige 28/2.8 RF von Canon, das sehr wohl scharf ist, trotz noch mehr WW als 35mm. Man kann heute ein 4cm langes Objektiv bauen, das 35mm f/2 bietet und bei f/4 überall im Bild richtig scharf ist. Erst recht, wenn es kein Wechselobjektiv sein muss, sondern ganz nah an den Sensor rücken darf. Es kostet vielleicht etwas mehr, als das hier verbaute 35/2.0, aber bei 5000 Tacken wäre das im Preis eigentlich möglich.
Das Objektiv besteht AFAIK aius 8 Elementen in 7 Gruppen, davon 3 Asphären. Keine Spezialgläser. Das Canon 28/2.8 hat auch 8 Elemente, obwohl es so viel kürzer ist.
EIn Apo Lanthar 35mm hat 5 Sondergrläser. Ein so perfektes Objektiv mit recht vielen Elementen bekommt man wohl nicht in ein so kleines gehäuse. Aber anderseits bin ich sicher, mit 8 bis 9 Elementen, darunter mehreren aus Sonderglas, da wäre auch in sehr klein mehr drinnen gewesen. Das Objektiv stammt aus einer Zeit, als man 35mm noch ohne Sonderglas gebaut hat. Als die Konkurrenz ein Canon EF 35/2.0 oder Nikon AF 35/2.0 D waren. Das ist auch nichts mehr, was dem Hochpreissegment wie dem Apo Lanthar vorbehalten ist. Das 7Artisans 28/1.4 kostet irgendwas zwischen 350 und 400 und hat auch 5 Linsen aus Sonderglas drinnen.
Für 5000 Endkundenpreis hätte einfach dieser Auftrag dazu gehört: Liebe Ingenieure, baut bitte ein neues Objektiv mit 35/2.0, das nicht grösser werden darf als das Bisherige. Aber ihr dürft ansonsten alle Tricks von Korrektur per EBV bis hin zu Sondergläsern nutzen, um das Ding richtig gut zu machen. Und ich bin immer noch nicht überzeugt, dass es unmöglich geworden wäre, dann gleich noch einen OIS mit einzubauen. Korrektur der Verzeichnung per EBV erlaubt grade bei lichtstarken WW deutlich kleinere Frontlinse. Das schafft vermutlich auch was Platz im Objektiv.