Ich könnte gar nicht sagen, ob das Planar oder das GM schärfer bei f1.4 ist, zumindest nicht an einer 42MP Kamera. Ich hätte anfangs eigentlich zum Planar tendiert, weil das bei den Kontrasten, Schärfe und Auflösung schon bei Offenblende richtig gut ist, und bei der mittigen Auflösung eigentlich einen guten Ruf hat.
Nach 1 1/2 Jahren 85er GM bin ich mir aber nicht mehr so sicher und müsste das wirklich mal testen, um da eine Aussage treffen zu können. Wenn ich mit dem GM nicht gerade im Bereich der Naheinstellgrenze fotografiere, was eigentlich nie vorkommt, habe ich an der RIII bereits bei Offenblende soviel Potential, dass ich fast auf 200mm cropen kann und das Motiv immer noch schön scharf und gut aufgelöst aussieht, wie bei dem zweiten Bild mit dem Fischreiher (Beitrag #12). Vor allem benutze ich die f1.4 fast zu 100% für Porträt, wo die Schärfe, die das Objektiv schon bei Offenblende liefert, zumindest bei mir sehr oft noch nicht einmal so erforderlich wäre. Man will nicht immer jede Hautpore sehen können.
Ich habe aber auch manchmal den Eindruck, dass sich bereits bei f1.6 die Eigenschaft den Objektivs völlig ändert, nicht nur was die Schärfe angeht. Im Gegensatz zu den ganzen anderen 85er empfinde das Bokeh des GM zwar meistens über alle Blenden hinweg als sehr souverän und unaufgeregt, auch wenn man mal warum auch immer deutlich abblenden muss, auch im Wald mit vielen Zweigen und Grünzeug im Hintergrund. Das schaffen meine anderen Objektive so nicht. Bei f1.4 ist das Bokeh aber manchmal besonders "verträumt" und "weich", einfach schön, schwierig zu beschreiben, so als würde bei der Leistung ein schönes Bokeh im Vordergrund stehen. Bereits bei f1.6 habe ich aber manchmal das Gefühl, dass sich der Charakter des Objektivs ändert, als hätte ich ein anderes Objektiv. Finde ich erstaunlich, dass da 1/3 Blende manchmal so viel ausmacht. Ab f1.6 reduziere ich in LR für den Bereich des Gesichts auch meistens bereits die Klarheit, damit es ein bisschen weicher und angenehmer wirkt.