Ich sehe das ganze Thema "neue Merkmale" auch eher so wie Martin Krolop das beschrieben hat. Die Kamera ist eine kleine A7RV. Und zwar im Bezug auf Rechenleistung und Bedienung. Sie liefert zwar kein neues 1000fach schwenkbares Display aber eine neue Art Touch und Knöpfe zu verbinden. Das muss man warscheinlich ausprobieren um es zu verstehen.
Au weia... Eine kleine A7RV? Der Vergleich hinkt so gewaltig, wie wenn ich sagen würde... Mein Fiat Panda ist eine kleine Mercedes S-Klasse. Und zwar in Bezug auf die Farbe und das es 4 Reifen hat.
Die neue Art Touch und Knöpfe zu bedinen musst du mir auch erklären... Werden die Knöpfe gestreichelt? Oder verschiebt sich der Autofokus-Punkt per Gedankenübertragung? Warum hat denn die "große Schwester" A7RV dann mehr Custom Buttons und einen Joystick?
Und weiterhin sollten sich die Menschen, welche schreiben das eine profesionelle APSC einen Sucher in der Mitte haben muss, fragen ob Sie den Begriff professionel nicht mit persönlicher Vorliebe verwechseln.
Naja... Vielleicht beschäftigst du dich mal mit der Historie von Messsucherkameras und DSLR Style. Es gibt heute einfach keinen wirklichen Grund mehr für einen Messsucher-Style, außer der persönlichen Vorliebe. Alles andere was früher mal als Vorteil galt, erschlägt ein EVF.
Und dann wäre da noch das Problem mit der Ergonomie. Insbesondere für Menschen, die mit dem linken Auge durch die Kamera schauen. Ich als Links-Auge kann eine Rangefinder Kamera nie so gut bedienen, wie ein Rechts-Auge. Ich bin meist gezwungen den Touchscreen auszuschalten, da ich ihn permanent "nasen-bedienen" würde. Auch liegen Knöpe für AF oder AE-Lock meist "im Gesicht".
Also nein, ich verlange nicht, dass alle Kameras den Sucherbuckel haben müssen. Aber es gibt eben sehr gute Gründe dafür und nicht besonders viele dagegen.
Das Thema Auflösuch von Display und Sucher sind ähnlich. Natürlich wäre ein Sucher mit 3 oder 4 MPx interessant. Aber brauche ich das wirklich? In den meisten Fällen wohl eher nicht. Dafür ist der Sucher vielleicht schneller und braucht weniger Akku.
Puh... Jetzt wird es wirklich absurd. Ein Sucher mit 2,x mpix und einer mit 3,x oder 5,x haben vor allem etwas mit der "realistischen" Darstellung der Umgebung im Sucher zu tun. Bei den bisherigen a6xxx Suchern hast du teilweise deutliche Zeilensprünge gesehen. Linien hatten Treppeneffekte usw. Und ja, mag sein, dass in vielen Situationen es keinen Unterschied ausmacht. Schon gar nicht beim fertigen Bild. Es gibt aber eben diese Situationen.
Und ich glaube die meisten werfen Sony vor, so wie ich, dass 3,6mpx Sucher schon zu Zeiten der a6600 in "Flagschiff" Kameras Standard waren. Und es Sony vermutlich irgendwas an der zweiten Nachkommastelle bei der Entwicklung gekostet hätte, den größen Wunsch vieler a6xxx User zu erhöhren und einen besseren Sucher einzubauen.
Das war auch klar mein größter Kritikpunkt. Die a6500 meiner Frau war eine tolle Kamera, toller Autofokus etc. Aber der Sucher war einfach Grütze. Punkt.
Das alles zeigt wie weit weg viele der Wünsche hier von der Realität sind. Internet halt...
Nein, es zeigt vorallem, dass Sony im APSC Bereich einen Furz auf die Wünsche der User gibt. Es geht darum, ein in Sonys Augen totes Pferd noch mal bei einem Derby laufen zu lassen, um das Startgeld zu kassieren. Aber ok... Wäre ich Sony, würde ich es vermutlich genauso machen.
Käufer wird die Kamera viele finden. Denn kein anderer Hersteller bietet so viele gute APSC-Kameras über die letzten Jahre welche oft der Zeit vorraus waren. NEX, a6000

, a6500. Da sind eine Menge APSC-Kunden mit vielen APSC-Objektiven. Und das Hauptargument: Es gibt für kein aktuelles Kamera System so viele Objektive wie für Sony. Das gilt für beide Sensorgrößen. Diese Punkte spiele eine viel größere Rolle als Argumente wie: Die a7C kostet auch nicht mehr. Was nützt mir das wenn ich dann alle APSC-Objektive nach und nach Tauschen und trotzdem nochmal X-tausend€ investieren muss um wieder die Selbe Objektiv-Bandbreite zu haben wie bei APSC?
Zustimmung. Die Kamera wird sich verkaufen wie geschnitten Brot. Und die Nex und a6000 waren bahnbrechende Kameras. Fully Agree. Aber bis auf etwas besseren AF und ein paar Videofeatures, die kaum sinnvoll nutzbar sind gibt es herzlich wenig Neues.
Das mit dem Objektivangebot... Da kann man sich durchaus streiten, wenn man zwischen E und FE Objektiven unterscheiden möchte. Und man sollte nicht vergessen, dass z.B. Canon seinen Kameras meist einen EF Adapter beilegt um die Kunden mit EF-S Objektiven zu behalten. Fuji's Angebot dürfte rein von der Anzahl der dedizierten Objektive (verglichen mit E) kaum kleiner sein.
Und wie viele Kameras unter 1700€ und unter 500g bieten 4K120 und den besten Autofokus der aktuell zu bekommen ist? Das sind die Kriterien für eine Reise-Immerdabei-Kamera von Hobbyisten mit kleinem Geldbeutel. Solche die nur alle 5-8 Jahre eine neue Kamera kaufen. Ich sehe Sony da wirtschaftlich schon voll ins schwarze treffen. Nicht zu viel gemacht aber doch genug um über zwei/drei Jahre viele Kameras zu verkaufen.
Die Kriterien für eine Reise-Immerdabei Kamera sind 4k120 und der beste AF? Ganz sicher?
Also für mich zählen da ganz andere Kritieren.
Kurze Erwähnung am Rande... die R7 kostet weniger, hat einen mit Sicherheit ebenbürtigen AF und mehr Auflösung. Die X-S20 hat die besseren Video-Features (vom sinnbefreiten 1,6x Crop 4k120p mal abgesehen) wie die a6700, die selbe Auflösung und einen hervorragenden AF mit Auto-Objekt-Erkennung. Und kostet 300€ weniger.
Eine X-T5 mit 40mpix, Pixel-Shift, umfangreicheren Video-Features, besserem Sucher und 2 Kartenslots kostet mit Cashback exakt genauso viel wie die a6700.
Aber ja... Sony hat wirtschaftlich voll ins Schwarze getroffen. Mich allerdings haben sie als möglichen Rückkehrer aber massiv vergnatzt. Ich bleibe bei Fuji und meine Frau bei der letzten wirklich revolutionären Sony Kamera... Der A9.