Liebe GPS-Freunde,
ja, ich bin von langer Reise zurück und auch hier wieder da! Es freut mich, zur Belebung Eures Steckenpferdes beigetragen zu haben. Ich bedauere, nicht den Stil der leichten Muße der heilen Sonywelt zu pflegen, doch wer mit harter Droge nicht überfordert ist und sich dennoch die Mühe macht, die Kraft der deutschen Sprache zu verdauen, wird in jedem Abschnitt Informationsgehalt zur Sache finden und auch den Kontext des Ganzen verstehen.
Wie von mir erwähnt und auch von anderen Mitstreitern des Forums bereits empfohlen, sollte man sich aber wirklich zunächst einmal bei MBK ein wenig schlau lesen; denn erst bei einem gewissen Niveau an Kenntnissen zur GPS-Funktion findet man die nötige Verständnisbasis. Klingt zwar wie Arroganz der Intelligenz ohne so gemeint zu sein, denn es ist dies für tiefschürfendere GPS Diskussionen leider notwendige Wirklichkeit. Berechtigter Widerspruch hingegen ist immer gut; denn es aktiviert Emotionen und beide vertiefen den Lernprozess. Außerdem bin ich mir meiner Provokationen durchaus bewusst und weiß, dass ich mich im Sonybereich in die Höhle des Löwen begebe, da viele Liebesblind für Ihr Produkt sind, wobei nicht sein kann, was nicht sein darf. Bei anderen Markenfans natürlich auch. Doch Sony ist nun einmal eine Firma, die sich viele Blößen gibt und Ware an den Mann bringt, die zwar häufig innovativ ist, aber eben auch unausgegoren wie diese GPS-Implementation in DSLRs. Mit Einsatz von mehr Kopf und Sachverstand bei der Konstruktion, müssten diese Mängel aber nicht sein und man muss die Kritik ertragen, die man durch seine technisch mangelnde Vorausschau provoziert, wenn kurzsichtige Ökonomen das Regime dominieren! Auch das Argument der Schwierigkeiten des im Kamerakörper integriert seins ist kein Freibrief für Fehlkonstruktionen, die zudem einen ganz anderen Hintergrund haben!
Wer mit diesen Manieren und deren Folgen unnötiger Unvollkommenheit leben kann, soll gern damit leben, nimmt jedoch unvollständigere Bildverortung in Kauf, aber auch dadurch und durch die Zeitverzögerungen bedingte ungenauere bis zu unbrauchbare Daten, und gibt ebenso keinen Antrieb zur Weiterentwicklung, trägt dazu bei, Sony bei unter 3% Marktanteil an DSLR-Kameras zu belassen und, und, und. Verschwenden wir keine Worte und Zeit zu solchen Auffassungen und Bedürfnissen. Ich stehe jedenfalls den Anspruchsvolleren näher, die gern schon ein ganzes Navigationssystem verwirklicht sähen (und vieles andere Kameraspezifische mehr), wie es einige Kompaktkameras (selbst von Sony) in der Tat schon recht perfekt bieten (Hinweis von Dewenne) und noch weiter im Kameratelefonbereich entwickelt ist!
Den 1. Schritt dazu machen die Pentaxkameras K-r und K-5 sowie natürlich auch 645 D, die mich übrigens sehr erstaunt haben, was die Pfiffigkeit auch anderen Zubehörs anbetrifft und noch dazu mit Abstand die z.Zt. beste GPS-Lösung für SLRs bieten. Dabei finde ich das Aufsteckmodul absolut nicht hinderlich und es hat noch dazu seine eigene Energieversorgung (Vor- und Nachteile) mit 1xAAA-Batterie/Akku, die bei 850 mAh Ladungsleistung in der Regel für 2-3 Fototage reicht. Es kann damit durchlaufen und hält somit bei konstant hoher Satellitenverfügbarkeit optimale Genauigkeiten von meist um 10m Lage und doppelter GPS-systembedingter) Höhe für die Fotoortung bereit, während Sonys und andere nicht durchlaufende Empfänger incl. Nikon GP 1(neueste Solmeta und Dawntech ausgenommen) vor allem zu Beginn der Signalaufnahme leicht einmal 200m in der Lage und das doppelte in der Höhe daneben liegen können! Je häufiger der Signalkontakt abreißt, umso größer sind die Fehlerquellen und das teuflische daran ist ihre schwere Kontrollierbarkeit. Während alle Nikon-kompatiblen GPS und Pentax, ja, selbst Samsung sekündlich nachkorrigieren, erfolgt dies bei Sony nur alle 15 Sekunden mit entsprechender Auswirkung auf die Genauigkeit insbesondere bei Standortwechseln. Nikons und Pentax haben nichts zu verbergen und erlauben die Georeferenzierungskontrolle direkt auf dem Kameramonitor nachzuverfolgen. Dadurch kann man das beschriebene Phänomen, ähnlich wie an Navis, direkt verfolgen. Wenn es einem wichtig ist und es die Aufnahmesituation erlaubt, kann man dann noch einige Sekunden zur Optimierung der Genauigkeit mit dem Auslösen warten. Wie das bei Sony mit 15-sekündlichem Messzyklus aussieht, brauche ich sicherlich nicht auszumalen.
Bei Nikons erfolgt die Datendarstellung am Monitor rein numerisch und bei Pentax sogar numerisch für alles und für die Richtung zusätzlich grafisch. Darüber hinaus erlaubt Pentax zusätzlich die Wegpunktregistrierung in definierten Zeitintervallen und damit bei eingeschaltetem Monitor das Navigieren in einfachster Form (wie wohl auch die Topmodelle von Solmeta)! Nichts dergleichen finde ich bisher bei Sony. So erstaunt mich natürlich die berichtete hohe Übereinstimmung von Fotokoordinaten und Navigationsgeräten und ist nur plausibel, wenn man länger am gleichen Ort verweilt, um alles fein zu notieren und den Geräten Gelegenheit gibt, durch die in dieser Zeit arbeitenden Korrekturalgorithmen die korrekteren Daten des Standorts zu berechnen. Also nicht die Realität spontaner Fotografie.
Lassen wir deshalb Goethes Ironie aus Faust sprechen: Was Du schwarz auf weiß besitzest, kannst Du getrost nach Hause tragen … und in den Papierkorb werfen, weil es Dir nur die halbe Wahrheit offenbart! So kann man natürlich in Unkenntnis der GPS-Funktionsweisen die Ergebnisse der Sony GPS schönreden … und ich verweise nochmals auf meine eingangs und in meinem 1. Beitrag formulierten Thesen und Empfehlungen zur Aneignung zwingend notwendiger Basiskenntnisse zu GPS-Prinzipien für Beurteilungen der Materie, ohne den SLT-Liebhabern ihren guten Glauben an Sony nehmen zu wollen, aber man muss um diese Dinge wissen, um qualifiziert in Kamera-GPS-Kreisen mitplaudern zu können und hinterher über merkwürdige Fehler seiner eigenen Registrierungen nicht zu stolpern.
Alles läuft bei Pentax zudem ohne Kabel (Vor- und Nachteile) und als erste DSLR kann man mit dieser Kombination erstaunlich genau mit einer Toleranz von 3-5° sowohl in Horizontal- als auch Vertikalformat die Richtungsanzeige messen und einspielen. Zur vermeintlichen Überflüssigkeit dieses Details habe ich ja meine ironisch drastische Anspielung bereits im 1. Teil geliefert. Theodolitengenauigkeit kann man selbstredend nicht erwarten! Schon die erreichbaren Genauigkeiten aber erlauben zu allem noch dazu eine hervorragende Astronomiefotografie, wie sie kein anderes Kamerasystem bisher bietet. Doch nichts ist perfekt auf dieser Welt! Die Blockierung des gesamten Blitzbetriebes bei GPS-Einsatz ist ein Meisterstück technischer Engstirnigkeit und Kurzsichtigkeit auch bei Pentax, das einen gewaltigen Schatten auf die vielen ideenreichen Ausstattungen der K-5 und & wirft. Dabei wäre sie ganz einfach durch einen elegant ausschwingenden Adapterfuß zu beheben gewesen, wie ihn MBK schon einmal für Nikons anbot! Vielleicht erkennt man das ja noch in Japan bis zur Photokina! Natürlich wäre die eingebaute A55 bis 77-Konfiguration noch idealer, ist mit den jetzigen Leistungskriterien in den Sonys jedoch haushoch unterlegen und das muss nicht Euch, sondern von Euch Sonyfans Sony klar gemacht werden, damit man dort die nötigen Verbesserungen vornimmt, ohne dass die Konkurrenz sie erzwingt, oder die Sony DSLTs-GPS völlig wieder vom Markt verschwinden. Bei der A57 drückt man sich inzwischen vor der GPS-Ausstattung und bietet Biedermannskost, die schon die A35 weitgehend enthält! Natürlich will man der A65 keine Konkurrenz machen, aber was sollen dann die vielen unnötigen Modelle, wenn man ohnehin kurz vor der Pleite steht!
Schnellschuss“incm“ kann ja mal mit K-r=400 und K-5=750 rechnen, wer preislich die Nase vorn hat. Hierzu sei erwähnt, dass Canon GPS-Volleinsatz zunächst nur Kameras mit Preisen von >3.000 verfügbar macht (D7 ist eine „Köderente“ mit etlichen Restriktionen!), eben der Stil von Canon, vom GPS-Vollversager ins elitäre Stadium zu starten, was die Zusammenfassung meines „Romans“ von Yel… „nur ein ganz klein wenig relativiert“! Nikon bietet inzwischen bei jeder DSLR den Anschluss von GPS – noch komplettere Informationen liefert MBK!
Kennt Ihr schon meinen Fragenkatalog an Sony über deren Ungereimtheiten bei Fotoausrüstungen? Ihr findet ihn bei Idealo genau so wie eine komplette Darstellung des Unterschieds zwischen A65 und A77, die ich mir zu meiner Entscheidung des Erwerbs der A77 zusammengestellt habe, weil sie Handel und Internet nur sehr unvollständig boten, denn denen ist aufgeblähte Werbung offensichtlich wichtiger als notwendige sachliche Information.
Blickweitend ist es für mich auf jeden Fall die Vielseitigkeit der Anschauungen beim GPS-Einsatz zu erfahren damit ich in meinem Elfenbeinturm der Wissenschaft Bodenhaftung bewahre, selbst wenn wir uns unterschiedlicher Ausdrucksweisen bedienen! Vielleicht erzeugt das ja auf beiden Seiten Gegenwehr und wir lernen dennoch voneinander?
Dies bringt mich zu der Frage an Dewenne woher der Wert 18mA Energiebedarf für das Sony A77-GPS-Modul stammt? Ist dieser konstant oder schwankend? Inwieweit (in welcher Größenordnung) wirken sich Messfrequenzänderungen auf den Energieverbrauch aus? Ansonsten erlaube ich mir den Hinweis, dass Almanachkorrekturen beim heutigen Stand der GPS-Entwicklung Technik von gestern sind und bei Navigenauigkeiten einen inzwischen überflüssigen Arbeitsschritt darstellen.
Ich habe nun tausende von GPS-Daten in FotoEXIFs auszuwerten. Kennt jemand ein Programm, das EXIF-Daten auszugsweise aus ganzen Datei-Ordnern leicht und weitgehend automatisch in Tabellen (z.B. EXEL) umsetzen kann?
Dank und Gruß
EJo