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Die eigentlichen Entwicklungen stehen bei den Sensoren noch vor der Tür. Zur Zeit sind wird dort noch in der klassischen Zeit, die langsam zu Ende geht (viel analog, sehr genau, mittlere Verarbeitungsgeschwindigkeiten erforderlich, zentralistisch, viele Drähte).
Mich würde ehrlich interessieren, welche "nichtklassischen" Ansätze Du meinst.
(Ehrliche Frage, ich weiß ja schließlich,
wie intensiv und kompetent Du Dich mit der Thematik auseinandersetzt.!

)
Ich sehe keine Vorteile des Foveon-Sensors in der derzeitigen Form. Ein theoretischer Vorteil ist, daß keine Photonen absorbiert werden, er könnte damit um den Faktor 2,5 bis 3 empfindlicher als Bayer-Sensoren sein (ein 10 MP-Foveon auf Kleinbild sollte, wenn Bayer gute ISO 6400-Bilder liefert, gute Bilder bei ISO 15000 liefern).
Ich glaube da liegst Du etwas falsch:
Der Foveon absorbiert nämlich sehr wohl,
darauf basiert ja gerade sein Farbtrennungs-Prinzip.
Nur Blau mißt alles, Grün mißt Grün und Rot!
Und nur Rot mißt tatsächlich einfach nur Rot!
Um den Grünwert zu erhalten muß erst der Rote subtrahiert werden.
Für den Blauwert muß die Grün-Messung abgezogen werden.
Damit ist der Foveon bei der Grün- und der Blau-Ermittlung
von der Qualität
mehrerer Messungen abhängig!
Ich sehe darin, und in der Tatsache,
dass die blaue Sensorschicht vermutlich deutlich dünner ist,
den Hauptgrund für die Rauschneigung des Sensors,
die man bei Foveon ja erst langsam in den Griff bekommt.
Alle anderen Argumentationen sind ziemlich krude und krumme "Pro Foveon"-Diskussionen, die mir diese Firma hochgradig unsymphatisch machen.
Man beschwert sich, daß 10 MP-Bayer-Sensoren nur 5 Millionen grüne Pixel und je 2,5 Millionen blaue und rote Pixel hat, im gleichen Atemzug rechnet man aber die 4,3 MP des Foveon auf 13 MP in der Werbung hoch und interpoliert die Bilder auf 17,3 MP hoch.
Naja, ich will hier keine alten Diskussionen aufwärmen!

Außerdem ist der Hinweis auf andere, die es auch nicht besser machen,
kein Grund, warum man selber etwas Falsches tut.
Marketing eben!
Das ist insbesondere deswegen krumm, weil der Foveon wirklich nur 4,3 MPixel hat, der Bayer aber je nach Farbigkeit des Motivs durch die Anordnung der Pixel noch weitere Informationen erhalten kann. Je nach Art des Motivs liegt die Auflösung zwischen 2,5 MPixel und 10 MPixel.
Rein technisch betrachtet, dürfte man eh nur
nicht-überlappende Pixelauswertungen
für Vergleiche heranziehen, da das Kontrastverhältnis auf Pixelebene
anderenfalls nicht wirklich vergleichbar ist.
Das der Bayer höher auflösende Monochrombilder fabriziert ist ja unbestritten.
Der Forums-Konsenz 1x Foveon- = etwa 2x Bayer-Pixel
gibt das ja wider, entspricht er doch der Zahl der Grünpixel.
Man könnte BTW auch die Farbauszüge beim Foveon versetzt anordnen und könnte die Auflösung bei typischen Bildern erhöhen, nur würde man sich dann argumentativ ins eigene Fleisch schneiden.
Hmmm, ... Davon halte ich, glaube ich, eher nix!
Die Haupt-Qualität des Foveonprinzips ist, in meinen Augen,
dass tatsächlich die
echte, nicht interpolierte Farbe in
jedem
Pixel-Ort nachmessen wird.
Dein interpolierender Ansatz würde zwar mehr Pixel bedeuten,
handelt sich aber eine bayersche Moire-Neigung ein,
die in meinen Augen mehr Nachteile als Vorteile bringen würde.
(Außer fürs Marketing natürlich!

)
(Es würden z.B. wohl AA-Filter erforderlich werden etc.)
Interessant fände ich auch einen 4-Farben-Foveon mit 4 Farbauszügen (rot [630 nm], gelb [580 nm], grün [530 nm], blau [460 nm]) und Bayer-Anordnung der Farbauszüge. Die Scheich Mohammed-Version dazu mit 2 weiteren Farbauszügen im fernen Rot [700 nm] und im nahen IR [820 nm].
Da sehe auch ich eher die Zukunft!

Das ist nämlich genau der Ansatz,
bei dem das Foveonprinzip ausbaufähig ist!
Und das ist außerdem die Richtung,
in der der Bayer nicht mithalten kann!
(Ein größeres Pattern mit mehr Filterfarben würde das Prinzip
stark aufblähen
und der zusätzlich Flächenbedarf würde viele, viele Megapixel kosten!

)
Eine höhere Farbdifferenzierung setzt aber natürlich auch voraus,
dass man die vorhandenen Konstruktionprinzipien perfektioniert
und weiter entwickelt.
Zur Zeit werden z.B. Rotmessungen wohl erst hoch zur Oberfläche,
also in die Ebene der Blausensoren transportiert um von da ausgelesen zu werden.
Kleines Schema hierzu.
Dieser Daten-Transport-Weg ist aber den weiter einströmenden Photonen ausgesetzt
und muß vor diesen entsprechend geschützt werden, (Lightshield!)
da sonst der Auslese-Datenstrom "verschmutzen" würde!
(Daher dürften z.B. die Bulb-Probleme der aktuellen SD-Kameras rühren!)
Ich sehe darin einen weiteren Grund für die stärkere Foveon-Rauschneigung.
Beim Bayer-Sensor dagegen sind die Auslesebahnen durch die darüberliegenden Pattern-Filter zu 2/3 vor einfallenden Photonen geschützt.
Außerdem können die Sensorschichten selber beliebig dick werden (naja

),
wärend die einzelnen Foveonsensoren in ihrem Bereich des Silizium limitiert sind,
daher z.B. auch leichter überlaufen können.
Wenn in einer zukünftigen Foveon-Generation der Datenstrom
unter die Rot-Sensor-Ebene transportiert würde,
dürfte sich die Rauschneigung, im Verhältnis zu aktuelle Foveon-Sensoren,
stark verbessern.
Mit einem größeren Signal-Rauschabstand könnte man dann
auch wieder auf die Jagd nach mehr Megapixeln gehen.
Schönen Gruß
Pitt