So richtig verstanden was ich da geschrieben habe hat anscheinend nicht jeder, also versuche ich es etwas zu erläutern.Monjet schrieb:Also ich finde das sagt doch schon alles!
Ist doch klar, wenn die Pixel hinter einander liegen und wirklich jeder Pixel alle Informationen aufnehmen kann, dann *muss* das doch schlechter sein als ein Bayer-Sensor, der die Hälfte interpoliert, weil jeder Pixel nur eine farbe erkennt! Versteht ihr? Ist doch klar!
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Bei der (echten!) Auflösung einer Kamera geht es darum, wie viele Liniepaare noch als Linienpaare erkannt werden können - oder anders formuliert wie schmal und eng bei einander dürfen Linienpaare sein, damit sie noch erkannt werden und keinen mehr oder weniger gleichmäßigen Grauwert ergeben. Am besten versteht man das, wenn man mit seiner biologischen Kamera (den Augen) einen Siemensstern betrachtet. Zur Mitte hin gibt es einen Grenzbereich, in dem die Strahlen zu einer Graufläche verschwimmen.
Die SD10 hat nun z. B. in der Breite 2268 Pixel, sie kann mit diesen also maximal 1134 Linienpaare darstellen (logisch, oder?). Die S3 Pro hat, sagen wir mal vereinfacht 3024 Pixel, was zu max. 1512 Linienpaaren führen kann. (Wegen des besonderen Aufbaus des SuperCCD SR ist es etwas komplexer.) Interpoliert erreicht die S3 Pro sogar 4256 Pixel, wobei dann aber die Dynamik leidet, also die Linien eher im Grau verschwimmen.
Sind die Linienpaare schwarz/weiß, dann ist die Farbe, die aufgrund des Bayerfilters vor einem einzelnen Pixel sitzt egal. Es kommt mehr auf die Intelligenz der Berechnung an, sonst entstehen häßliche Farbfehler. Die Bayer-Kameras erreichen fast ihre maximal mögliche Auflösung. Die SD9 und SD10 schaffen das zwar auch, sie sind was die Auflösung angeht aber 3 MP Modelle, ob das einem nun gefällt oder nicht. Kurz gesagt, geringe Auflösung mit guter Farbwiedergabe.
Mehr nicht, und durch Vergrößern wird das nicht besser. Was an Auflösung fehlt kann nicht nachträglich hineinvergrößert werden. Auch wenn sich im Internet das Märchen standhaft hält, man könne die Bilder der SD10 besonders gut vergrößern, im Gegensatz zu den nicht-Foeven Kameras. Die SD10 hat eine bessere Farbwiedergabe falls das Licht dafür reicht, was im Studio z. B. der Fall sein sollte.
Machen wir den Auflösungstest nicht mit schwarzen Linien auf weißer Fläche sondern rot auf blau, so kann die SD10 punkten, da sie in jedem Pixel beide Farben erkennen kann.
Allerdings liegen die Farbebenen untereinander, so dass die unterste Farbebene des Foeven nur noch sehr wenig Licht abbekommt. Am unteren Ende des Dynamikumfangs ist die Farbwiedergabe der Foevenmodelle am schlechtesten, am oberen, hellen Ende am besten (weil da am meisten 'unten ankommt' und der Signal-Rausch-Abstand sein Maximum erreicht).
Wägt man diese Eigenschaften alle ab, so kann man sagen, dass die SD10 sich im Leistungsniveau einer 6 bis 8 MP Bayer-Kamara bewegt (je nach Lichtsituation). Damit rangiert sie im Mittelfeld, übertrumpft bei gutem Licht und schwächelt wenn's dunkel wird.