Das Objektiv übermittelt die 5,6 damit der AF nicht abgeschaltet wird (elektronisch).
Das Objektiv kann die Blende nur bis 6,3 öffnen - das macht aber nichts, weil die Belichtungsmessung durch die Linse erfolgt und genau das einfallende Licht gemessen wird.
Daher kann man z.B. auch Telekonverter an lichtschwachen Objektiven verwenden, die entweder die Werte nicht übermitteln, oder bei denen man die kontakte abklebt.
Der AF meiner 350D/400D meistert z.B. am 100-400 mit dem Kenko SHQ 1,5x die Fokussierung noch sehr genau und zügig.
Ja, das mit den Konvertern und abgeklebten Kontakten war auch gerade mein nächster Gedanke... Das Problem ist aber ein anderes:
Ich nehme jetzt einfach mal eine hypothetische Linse an, die in Wirklichkeit am langen Ende eine Blende 8 hat, der Kamera aber eine 5,6 vortäuscht.
Parallel dazu ein 5,6er Objektiv, wovor ein 1,4er Konverter hängt und dadurch auch eine Blende 8 resultiert.
Die Kamera sieht in beiden Fällen eine Offenblende von 5,6 und es wird an der Kamera die Blende auf 8 eingestellt.
Objektiv mit Konverter:
Die Kamera nimmt das einfallende Licht bei Offenblende und bestimmt anhand derer und der ISO Einstellung die notwendige Belichtungszeit. Nehmen wir mal an 1/100.
Da wir aber Blende 8 gewählt haben, verdoppelt die Kamera diese Zeit auf 1/50 und gibt an das Objektiv beim Auslösen die Anweisung, die Blende auf 8 zu schließen, welchem dieses auch brav nachkommt.
Durch den Konverter davor entsteht jetzt allerdings eine reale Blende von 11.
Korrekt belichtet wird das Bild jedoch immernoch, da die Verhältnisse stimmen!
Sicht der Kamera: Blende 5,6 -> Blende 8 = Eine Blendenstufe = Verdoppelung der Zeit
Reale Lichtmenge: Blende 8 -> Blende 11 = Eine Blendenstufe = Verdoppelung der Zeit
Das fiktive Objektiv mit Blende 8 am langen Ende:
Auch hier gehts los wie bei der anderen Kombination. Die Kamera wertet die Belichtung bei Offenblende aus (5,6 wie sie übermittelt bekommt) und kommt auf eine Zeit von 1/100.
Jetzt wird die Zeit wieder verdoppelt, da wir ja um eine Blendenstufe abblenden wollen (5,6 -> 8).
Im Moment des Auslösens bekommt auch hier das Objektiv die Anweisung auf eine Blende von 8 zu schließen und genau jetzt hängt es davon ab, wie das Objektiv alleine reagiert!
Wenn es jetzt einfach gar nichts tut, weil es ja schon seine Offenblende von 8 voreingestellt hat, wird das Bild um genau eine Stufe überbelichtet.
Die Hersteller müssten also hier den Wert intern ins Verhältnis zur übermittelten Offenblende setzen und die reale Blende um diesen Wert schließen um weiterhin eine korrekte Belichtung zu gewährleisten...
Daher wären Testreihen zu der Thematik so interessant. Ich besitze leider (oder zum Glück?!) weder Konverter noch Objektive, die eine falsche Blende vorgaukeln.
LG Ben