In der fotografischen Praxis haben wir doch alle bestimmte Aufgaben die bestimmte Anforderungen stellen.
Wie gut wir diese Aufgaben umsetzen können hängt a) vom Anforderungsprofil, b) vom Marktangebot und c) vom persönlichen Budget ab.
Dominiert das persönliche Budget als Einschränkung wird man für unter 600 EUR zu einem Kit D3.100 mit 18-55 und 55-300 greifen und hat am langen Ende einen Bildwinkel wie eine FX mit einer 450 mm Brennweite.
Kommt es auf Auflösung an wird man zu einer D810 mit einem AF-S 800 mm greifen und hat dann incl. des mitglieferten Konverters 1,25 1.000 mm für 20.000 EUR.
Der Bereich der "Dunkelzooms" - und um den geht es hier - hat ein vielschichtiges Publikum.
Den meisten geht es primär darum für möglichst wenig Geld möglichst viel Brennweite zu bekommen, das ist die klassische Drittanbieter-Klientel.
Andere sehen in einer solchen Linse eine Ergänzung zum vorhandenen Equipement, sei es um einen bestimmten Brennweitenbereich ohne Standort bzw. Objektivwechsel handeln zu können (angesprochen wurde hier im Fred beispielsweise Fußball), es kann aber auch eine Gewichtsgrenze sein (Lenstipp spricht im Fazit zum SIGMA konkret von "walk-around lens - at a push you can take it to a stroll in a park or in a forest and use without any tripod").
So stellt sich eben jeder sein Anforderungsprofil selbst zusammen.
Wenn Du bestimmte Mindeststandards für Dich selbst festlegst ist das also vollkommen okay.
Sind die Anforderungen zu hoch für das Budget und/oder das Angebot ist die Schnittmenge halt Null.
Was nicht geht ist einen 300er mit einem 400er oder gar 600er Chart zu vergleichen.
Wenn ein 600er Zoom beispielsweise an 400 mm auf Augenhöhe mit einem 400er liegt, dann kannst Du es bei 600 mm nicht 1:1 mit dem 400er Ergebnis des 400er vergleichen. Du kannst dann allenfalls prüfen, ob das 400 mit einem 1,5er Konverter die gleiche Qualität bei 600 mm bringt wie das 600er. Also bezogen auf den Markt ein 200-400er f/4.0 wird mit einem TC 1,5 zu einem 300-600er f/6.3 oder ein 120-300 f/2.8 mit einem TC 2.0 240-600 f/5.6. Das ist dann eine Vergleichsbasis.
Selbstverständlich kannst Du auch zu dem Ergebnis kommen, dass beispielsweise das Tamron 150-600 gerade nicht die von Dir gewünschten Ansprüche erfüllt und das SIGMA 150-600 die gerade eben noch erfüllt.
Nach allem was bis dato bekannt ist, ist der Unterschied zwischen beiden Objektiven nicht so groß, dass man von einem Klassenunterschied reden kann.
Wenn es Klassenunterschiede gibt, dann zwischen der letzten Generation und der jetzigen in dem Bereich. Egal ob N, S oder T.
Lenstip formuliert mit Blick auf die drei 150-600er (SP, S und C (C noch mit Vorbehalt)):
"... we will have as many as three very well-done constructions to choose from and our choice will be limited only by our personal tastes – a very good situation for the customers."
So dürften das wohl die Meisten sehen, die sich für solche Objektive erwärmen können.