Hallo,
Für mich ist eine automatisierte Sicherung wichtig, sonst macht man es nicht.
Absolut richtig. Kann ich nur bestätigen.
Mein Setup:
[*]Magnetplatte im Rechner als Datenspeicher (SSD nur fürs System).
Für die Benutzung als Daten-Volume ist SSD wohl auch noch deutlich zu kostenintensiv.
[*]NAS mit RAID-5 für die Sicherungen.
RAID hat aber NICHTS mit Sicherung zu tun, sondern lediglich mit Erhöhung der Verfügbarkeit (und Performance).
[*]Backup4All als Sicherungssoftware. Wöchentliche inkrementelle Backups, alle zwei Monate volles Backup, alte Stände werden ausgedünnt, je weiter die Zeit zurück geht desto größer der Abstand zwischen vorhandenen Sicherungen.
[*]Zweimal im Jahr manuelle Sicherung auf externe Platte die in anderem Haushalt aufbewahrt wird. Für den Fall das ein Einbrecher oder Feuer Rechner und NAS unbrauchbar machen.
Schöne Grüße, Robert
Mein Setup:
1.: Arbeitsrechner mit gespiegeltem Daten-Volume.
Das hauptsächlich deshalb, weil ich so ziemlich alles, was an Daten reinkommt, zuerst einmal dort auf das Daten-Volume schiebe. Also Downloads, Fotos von Speicherkarten, usw.. Von dort aus wird gesichtet, sortiert, usw. In der Phase könnte der hardwaremässige Ausfall einer Festplatte also tatsächlich zu Datenverlusten führen. Deshalb wird da gespiegelt. Andere Szenarien (Einbruch, Diebstahl, Feuer- oder Wasserschaden in der Wohnung) ist damit aber nicht abgesichert.
2.:
kleiner, stromparender Büro-Dektop als allways-on-Rechner.
Wennn ich mal schnell ist Internet will, und es mir zu lange dauert, den Arbeitsrechner hochzufahren.
Auf dem Rechner läuft auch mein Outlook-Client, mit dem die Postfächer angefragt werden.
3.:
ein weiterer Desktoprechner - etwas größer als Nr. 2 - als Server, auf dem meine Frau und ich alle persönlichen Daten, gesharete Fotos, MP3s, Filme usw. ablegen.
Der Rechner ist mit einem internen DAT72-Laufwerk ausgestattet, auf dem ein kompletter BackUp-Zyklus läuft:
- Täglich (Montag bis Samstag) differentielles - NICHT inkrementelles - Backup auf einem Tages-Tape.
- Jeden Sonntag ein Full-Backup auf jeweils einem anderen Wochen-Tape. Derer gibt es vier.
- Jeden ersten Kalendertag im Monat ein weiteres Full-Backup auf jeweils gesonderten Monats-Tapes. Derer gibt eslogischerweise 11.
- Und zu guter Letzt an jedem 1. Januar ein Jahres-Backup.
Dann fängt der Zyklus wieder von vorne an.
Für den Zyklus werden 21 Bänder plus ein Jahres-Band benötigt. DAT-Laufwerke und Bänder bekommt man mittlerweile bei ebay hinterhergeschmissen. Mit etwas Geduld kann man sich da kostengünstig ausstatten. Auch mit einem Ersatz-Laufwerk für den Fall, dass das aktuelle Gerät mal kaputt geht.
Sollte ich also eine Datei beschädigt haben, und das erst später feststellen, kann ich in sehr feinen Schritten wieder zurückgehen, bis ich eine unbeschädigte Version finde. Innerhalb einer Woche kann ich also in Tagesschritten zurück. Innerhalb eines aktuellen Monats in Wochenschritten. Innerhalb des jeweils laufenden Jahres in Monatsschritten.
Kopiere ich einfach in regelmässigen Abständen immer wieder alle Daten als Full-Backup auf ein und die selbe externe Platte, auf der ich das jeweils davorliegende Full-Backup überschreibe, überschreibe ich nämlich auch irgendwann die ursprünglich unbeschädigte Datei mit einer beschädigten Version überschrieben.
Die DAT-Bänder sind klein. passen in eine Hemdtasche. Die kann ich immer bequem mit ins Büro nehme, und dort im Safe ablegen.
Dieses Sicherungskonzept kann ich aber nur auf Datenmengen bis (komprimiert) 72GB anwenden. SOnst müßte ich die Sicherungs-Sätze über mehrere Bänder verteilen, und diese dann ja auch während des Sicherungsvorgangen entsprechend im Gerät wechseln. Das macht kein Mensch. Vor allem nicht, wenn die Backups nachts laufen. Ein extener Auto-Loader für 5 oder 6 Tapes ist mir zu groß; und vor allem auch zu laut, wenn das Ding ständig angeschaltet neben mir stehen muss.
Für die großen Datenmengen von Fotodateien ist das DAT-Konzept also deutlich zu klein.
Hier hing ich bis vor Kurzem auch noch in der Luft; mit solchen händischen, unregelmässigen "Backups" auf externe Festplatten. Das ist alles ein Krampf.
Neuerdings habe ich dafür aber ein LTO-Laufwerk, das (unkomprimiert) 200GB pro Band sichert.
Damit werden jetzt die Fotodaten in entsprechend großen Happen von den, am Server via USB angeschlossenen Daten-Platten auf LTO-Bänder gesichert. Da ich Fotos älterer Jahrgänge nur seltens nochmal auskrame und bearbeite, muss ich die älteren Jahrgänge nicht ständig wieder und wieder sichern. Es reichen zwei identische Sicherungsbänder pro Datensatz. Die Bänder können extern an unterschiedlichen Orten hinterlegt werden.
Die aktuelleren Datenbestände, in denen ich noch Bilder bearbeite, werden in mehr oder weniger unregelmässigen Abständen - also wenn ich dran denke, und weiss, dass wieder einiges neu hinzugekommen ist - auf LTO-Bänder gesichert, wobei vorherige Sicherungen des gleichen Bestandes nicht überschrieben werden, damit eine zumindest unregelmässige Historie möglich ist.
Was jetzt noch fehlt, ist ein Ersatzgerät für das vorhandene LTO-Laufwerk. Aber da bin ich gerade bei ebay am Schauen. Vielleicht hat sich das schon nächste Woche erledigt.
Das Speichern auf Bänder ist zwar langsamer, als auf Festplatten (bei mir im Moment 10GB pro STunde). Aber mit entsprechenden Tools sehr bequem und zuverlässig, auch zeitgesteiert zu erledigen. Ausserdem machen die Backup-Programme auch eine Überprüfung der gesicherten Daten.
Für diese Lösung bleibt der Server weiterhin auf Windows Server 2003, weil ab Windows Vista und Windows Server 2008 das gute alte NTBackup nicht mehr in Windows enthalten ist, und auch der Wechselmediendienst von Microsoft abgeschafft wurde. Der Wechselmediendienst ist aber für die oben beschriebene Backup-Strategie essentiell wichtig. Bei neueren Windows-Versionen müßte ich also auch professionelle Third-Party-Software-Produkte umsteigen. Das wäre auch mir zu teuer.
Die Sache mit den Bändern kostet zwar ohnehin schon einiges mehr, als einfach Festplatten zu kaufen. Aber sie ist auch um vieles sicherer. Und bei der Datensicherung kann man bekannterweise eben entweder sicher oder billig fahren. Beides zusammen geht i.d.R. nicht. Der Kostenaufwand für (gebrauchten) DAT- und LTO-Lösungen liegt immer noch unter den Kosten für ein gutes NAS; in das mehrere - mehr als zwei - Platten passen.