Als Beispiel schrieb ich ja
freihand Makroaufnahmen, was nicht so komfortabel mit SVA geht, weil man ja eine Zeit lang wegen hochgeklapptem Spiegel im Sucher nichts sieht...
(Ich mache gerne spontane Makroaufnahmen in freier Natur ohne Stativ. Mit Stativ, SVA und Ringblitz geht's bezüglich absoluter Bildqualität klar besser...)
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Die Pixelgröße ist nicht nur relevant, sondern entscheidend!
Bsp.:
Sind die Sensoren gleich groß, die Pixel beim Einen aber doppelt so groß in ihrer Ausdehnung in Y-Richtung wie bei dem Anderen, so bewirkt das Verwackeln um den Betrag x in Y-Richtung, dass bei dem Sensor mit halb so großen Pixeln, doppelt so viele Pixel von der Verschmierung eines einzelnen Punktes gleicher Größe betroffen sind.
Stell Dir eine Lichtpunkt mit der Größe 5 µm auf den gleich großen Sensoren vor (einfach einer aus der Gesamtheit der Lichtpunkte bei gegebener Blende).
Der eine Sensor hat 5 µm Pixelgröße,
der andere Sensor hat 10 µm Pixelgröße.
Jetzt kommt die Verwackelung in der vertikalen Y-Richtung um 5 µm.
Was passiert (vereinfacht ohne Berücksichtigung der Beugungsringe und ohne genauer Berücksichtigung der Verweildauer während des Wackelns dargestellt):
War der Lichtpunkt an der Auflösungsgrenze gerade passend groß, um nur das eine 5 µm Pixel zu belichten, so führte der Verwackler um 5 µm dazu, dass noch ein weiteres Pixel mit dieser Quelle (bishin zu komplett) belichtet werden konnte.
Der Sensor mit 10 µm Pixelgröße hat hingegen den Vorteil, dass die Verwackelung um 5 µm eher nicht zu einer nahezu komplett Belichtung des Nachbarpixels, sondern in der Regel nur zu einer geringeren Teilbelichtung führt und es somit weniger beeinflusst - höherer Kontrast und Schärfewirkung.
Mir ist bei Freihandaufnahmen mit der SD14 der Spiegelschlag nie störend aufgefallen; die Bilder waren i.d.R. auch bei 1/50s knackscharf. Das Problem dürfte bei Dir eher Makro sein: da wird ja das eintreffende Licht noch weiter aufgeweitet als bei einem Teleobjektiv und das ist natürlich massiv anfällig für Spiegelschlag - bei jeder Kamera. Aber wer nutzt bei Makro denn nicht die Spiegelvorauslösung?

Pixeltechnisch ist es relativ einfach: die Pixelgröße ist gar nicht relevant, denn im gesamten Bild bewirkt ein Verwackeln des Sensors um x um genau den gleichen Effekt wie bei jedem anderen Sensor gleicher Größe.
Dem stimme ich zu. Wenn der Spiegelschlag dann seine Leistung einschränken würde, wäre das zwar unschön, aber trotzdem nicht durch den Sensor bedingt.
Wobei ich mich frage, wieso es dann so viele knackscharfe Bilder auch hochauflösender Kameras wie 5DII oder D3X gibt - wenn Verschlussvibrationen wirklich ein Problem wären.
Wie ich bereits hier andeutete:
https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=7762473&postcount=153
werden durch die größere, prinzipbedingte Abhängigkeit von Bayer Pixeln im Vergleich zu Foveon Pixeln die angrenzenden Pixel immer, auch ohne zusätzliche Vibrationen miteinander vermischt (verrechnet), was zwangsläufig zu einer höheren Verwischtoleranz, selbst bei gleicher Pixelgröße führt, da quasi nie der hohe, foveontypische Kontrast (an der Auflösungsgrenze) auf Pixellevel erreicht wird, dessen Fehlen offensichtlicher wäre, als der Unterschied zwischen weich und nachgeschärft vs. noch weicher und noch mehr nachgeschärft.
Lediglich gutes "Demosaiking" und Nachschärfen bringt den entsprechenden Schärfeeindruck, aber lediglich den Eindruck, da bei "echter" Schärfe auch die theoretisch maximale Auflösung erreicht würde, was ja bei Foveon basierten Kameras möglich ist.
Als akzeptierter Konsens (bei Auflösungsvergleichen zwischen Foveon und Bayer Technik) scheint sich ein Faktor 2 bis 2,5 herauskristallisiert zu haben, der aber nur erreicht werden kann, wenn das Objektiv nicht als begrenzender Faktor wirkt, was bei dem SD1 Sensor aufgrund seiner weiter reduzierten Pixelgröße noch mehr der Fall sein wird, als bei vorherigen Foveon Generationen.
Für unsere Berechnungen können wir folglich Wurzel 2,25 = 1,5 als gute Näherung heranziehen...
...was bedeutet, dass z.B. die D3x mit ihren 5,9 µm Bayerpattern Pixeln, etwa gleich verwackelungstolerant ist, wie ein Foveon mit ca. 9 µm Pixeln.
Jetzt ist Dir hoffentlich klarer, warum eine D3x mit einer Bayerpatternfeldgröße von knapp 12 µm und einer Pixelgröße von knapp 6 µm Verwackelungstoleranter sein kann, als eine SD14 mit 7,8 µm Foveon Pixeln.
