Am wahrscheinlichsten ist aus meiner Sicht, dass die Abteilung Entwicklung SD1 diese dem Management nicht verkaufen konnte.
Die Performance ist wohl nicht so weit vor der Konkurrenz und es waere nicht zu Stueckzahlen gekommen. Man muss im Hinterkopf behalten, dass der Aufbau einer Massenproduktion moeglicherweise auch nochmal ein halbes Jahr oder mehr gedauert haette, bis dahin kommen vielleicht schon die grossen Marken mit neuen Kameras die dann die Vergleichsprodukte im Laden sind.
Deswegen hat man sich gegen den Aufbau einer Produktionslinie mit allen damit verbundenen Investitionen entschieden und die SD1 wird nun wie die Prototypen von Hand in einer Manufaktur gebaut. Die Sensoren kommen wahrscheinlich von der Hand voll Wafer die man fuer die Prototypen machen hat lassen.
Das ist ein interner Kompromiss, man sagt ihr koennt das Ding bauen und an ein paar Liebhaber verkaufen, aber Investitionen werden nicht gemacht. So bewahrt jeder mehr oder weniger sein Gesicht und vielleicht kommen sogar noch ein paar Cent durch die Verkaeufe rein (unwahrscheinlich).
Das wuerde gut mit den genannten Twitter-Nachrichten uebereinkommen, der Entwicklungschef sieht es als sein persoenliches Versagen an, die Kamera unternehmensintern nicht verkauft bekommen zu haben.
In anderen Bereichen (Automotive z.b.) ist es ja auch so, dass die Prototypen 5-10 mal so teurer in der Produktion sind als letztlich das Massenprodukt.
Fuer die Sensorproduktion muss man auch die Werkzeug und Umruestungskosten rechnen. Es ist nicht unueblich, dass man fuer den 10-fachen Preis bereits die 100-fache Menge erhaelt, also umgekehrt gerechnet, wenn nur ein 100stel so viele Sensoren gemacht werden, dann sind sie eben 10 mal so teuer.
Das Gute daran: Sigma haette sicher einiges an Geld verloren, wenn sie die SD1 in Masse gefahren haette. Entweder man hat das Projekt DSLR schon beerdigt, oder man wird inzwischen schon in Richtung Fullframe entwickeln. Sigma wird mit Foveon keinen Anschluss an die Massenhersteller finden, daher sollte sich Sigma strategisch voll auf die Nische konzentrieren und eine tolle Fullframe-Foveon-Kamera bringen. Die wird wieder teuer werden, aber sich vielleicht auch in dem einen oder anderen Bereich von der Konkurrenz absetzen (gute Aufloesung und keine Farb-Moirees, dafuer nur Low-Iso, kein LV ....). Dann gibt das Flagshop-Produkt und Sigma kann sein Image aufpolieren. Moeglicherweise wird die Kamera dann auch billiger als die SD1, da vielleicht das Management ihr GO gibt und in etwas groesserer Masse produziert werden kann.
my 2 cents