Ich kann diese Aufregung ehrlich gesagt nicht so ganz nachvollziehen. Die Kameras in den Smartphones richten sich doch eigentlich an eine völlig andere Klientel als die Spiegelreflexkameras.
Den Fotoprofi oder den ambitionierten Hobbyfotografen sehe ich noch lange nicht mit einem Smartphone fotografieren; eine Konkurrenz gegenüber den Kompaktkameras ist jedoch nicht zu verleugnen. Kompaktkameras sind schon seit vielen Jahren von den klassischen „Knipsern“ genutzt worden. Diesen reicht es eben völlig aus, vom letzten Urlaub oder der letzten Party Fotos zu besitzen, auf den man so halbwegs etwas erkennt. Aber war das nicht früher auch im analogen Bereich schon so?
Ich muss ein wenig über die Aussage lächeln, dass junge Menschen heute keine herkömmlichen Kameras mehr besäßen, sondern stattdessen die Smartphones zum Fotografieren nutzen würden. Der Satz suggeriert, dass früher praktisch jeder eine Kamera in der Hand hatte, die heute durch ein Smartphone ersetzt würde. Diese Aussage mag vielleicht für die vergangenen fünf oder zehn Jahre zutreffen; wie aber war das denn in der Zeit davor? Da stand doch in den meisten Familien gerade mal ein Gerät zur Verfügung – bei viel Glück hatte, konnte auf Papas gutes Stück zurückgreifen.
Das hat sich durch die digitalen Kameras irgendwann geändert und die Hersteller Kunden sich über sehr gute Zuwächse freuen. Diese Zuwächse gehen in vielen Fällen inzwischen zu Gunsten der Smartphones wieder zurück.
Warum aber ist zu beobachten, dass auch der Markt für Spiegelreflexkameras zurückgeht? Auch hier ist die Erklärung möglicherweise recht einfach. In den vergangenen Jahren haben einige Hersteller ihre Einstiegsmodelle gitterboxenweise über die bekannten Elektronikmärkte unters Volk gebracht. Hier tritt möglicherweise nun einfach eine gewisse Marktsättigung ein.