Das ist das Gleiche, wenns um Timing und Brenndauer geht.
Wie genau der Blitz lang genug brennt und wie das heißt,
ist doch total egal.
Au contraire! Bei HSS wird der Blitz mit rund 1 kHz gepulst,
was dazu führt dass die Leuchtdichte über den gesamten
Ablauf des Verschlusses konstant bleibt.
Hypersync/Supersync dagegen versucht die Zündung möglichst
geschickt so zu timen dass ein Bereich der Entladungskurve
der annähernd gleichmässig verläuft zeitlich deckungsgleich
mit dem Verschluss liegt.
Es gibt nichts zu erklären!
Doch, schon - siehe oben.
Zum tausendsten Mal: der Studioblitz schafft das halt, weil
er genug 'Dampf' hat und einfach so lange braucht, bis der
'abgebrannt' ist (natürlich auch nur bei entsprechender
Leistungseinstellung). Und der kleinere Aufsteckblitz muss es
eben durch Modulation (schnelles Ein/Ausschalten) realisieren.
Genau anders herum. Der Aufsteckblitz mit ca 60 Ws Leistung
schafft es ideal, weil man den pulsen kann. Ab ca 100 Ws und
mit den für Studioblitzen üblichen langen Röhren ist eine
gepulste Entladung mit üblichen technischen Mitteln nicht zu
schaffen. Grundsätzlich möglich ist das zwar, aber die Kosten
sprengen jeden Etat.
Daher versucht man den Workaround des Timings, das aber
alles andere als trivial ist. Das ist bei allen bekannten Anbietern
mehr oder weniger im experimentellen Stadium.
Aber am Ende steht aus Sicht der Kamera ein lang
genug leuchtender Blitz, mehr interessiert nicht.
Siehe oben - Du verpeilst den wesentlichen Unterschied
des Helligkeitsverlaufes über die Entladezeit.
Die Ironie ist übrigens, dass Canon es 'HSS' nennt und die
Canonblitze das ausschließlich mit schnellem Ein/Ausschalten
macht. Wieso heißt das denn nicht Supersync

? Canon hat
schlicht keinen Blitz, der ohne Modulation lange genug brennen
würde.
Genau anders herum. Die gepulste Entladung ist der Königsweg,
der zum einen alle Bildteile gleichmässig hell beleuchtet,
zum anderen Regelbarkeit mitbringt.
Fehlen diese Vorzüge, wird das genau zu dem Gehampel was
SuperSync darstellt.
Und noch was dann bitte: erklärt mir doch auch gleich, wo der
Unterschied zu den ebenso vorhandenen Begriffen 'Hypersync'
und 'Tail-Sync' liegt ...
Das ist beides Hyper/SuperSync, allerdings mit anderen Timings.
Pocket Wizard unterscheidet das in Highest Energy und
Reduced Clipping. Das erste zündet den Blitz am Anfang der
Belichtung, was zu einem schmalen sehr dunklen Verlauf am
Anfang der Entladungskurve führt. Reduced Clipping zündet
den Blitz so, dass der Anfang der Belichtung mit dem Scheitelpunkt
der Entladekurve zusammenfällt. Das ergibt natürlich einen
starken Verlauf der von unten nach oben deutlich dunkler wird.
Tail Sync verschiebt den Zündzeitpunkt weiter nach vorne, sodaß
die Belichtung in den Bereich fällt in dem die Entladekurve ausläuft
und flacher wird, das soll den Verlauf reduzieren.
Das grösste Problem ist erst mal den Zündzeitpunkt
überhaupt zu bestimmen. Schlitzverschlüsse haben
erhebliche Toleranzen in der Ablaufgeschwindigkeit, was
für die normale Belichtung ohne Blitz unerheblich ist
solange der zweite dem ersten in der richtigen Zeit folgt.
Da kommt es auf die Schlitzbreite an. Bei langsameren
Vorhängen ist die eben kleiner als bei schnellen Vorhängen.
Für den Blitz hat das den Nachteil dass es nicht nur von
Modell zu Modell, sondern auch von Kamera zu Kamera
unterschiedliche Verzögerungen gibt. Zwei EOS 5D MkII (z.B.)
haben selten die gleiche Verzögerung. Folgerichtig wird
bei HSS die Zündung auch nicht per simplem Mittenkontakt
getriggert sondern aus der Ablaufsteuerung per Datagramm
über die Steuerkontakte des Blitzes.
Das nächste Problem ist die unüberschaubare Vielzahl
von Blitzgeräten und Kombinationen von Köpfen und
Generatoren. Die resultieren in ebenso vielen Entladekurven,
die sich mit veränderter Leistung auch wieder verändern.
Erwischt man bei einem modernen Blitzgerät genau den
Schaltpunkt an dem Kondensatorpakete abgeschaltet werden
und die Ladeschlußspannung wieder angehoben wird, kann
eine Leistungsänderung um 1/10 Blende das Verfahren
komplett zerschiessen.