Menhir schrieb:
Danke.
Wieviele Menschen werden da eigentlich täglich genötigt, weil ein Arbeitgeber einen Arbeitsplatz nur nach einem zwei wöchigen, unverbindlichen Praktikum vergibt?
Moin,
auch da sind die Grenzen fliessend. Es kommt ganz darauf an, was der Arbeitgeber von seinen Praktikanten verlangt, damit sie diesen Arbeitsplatz bekommen bzw. unter welchen Bedingungen er ihn verspricht.
Je nach Vorgehensweise kann dies völlig legal sein oder ebenso auch bereits die Grenzen des Zulässigen überschreiten.
Da geht es oft um auszuformulierende Feinheiten. Gerade zu diesem Thema kannst Du Dich mal mit versierten Arbeitsrechtlern unterhalten, Du wirst Erstaunliches hören.
Und wenn die Gepeinigten den Mut hätten und sich wehren würden, würde mancher Richter darüber zu einem Urteil kommen -das zwar den Betroffenen keinen Dauerarbeitsplatz verschafft, aber manchen Peiniger in seine Schranken weisen würde und ihm vielleicht eine Lehre wäre.
Aber die kleinen Nötigungen des Alltags (oft sind es leider keine kleinen mehr), werden immer mehr zur Normalität, mit der vermeintlich Stärkere sich Vorteile zu verschaffen versuchen. Und die vermeintlich Schwächeren kuschen, um sich diese Vorteile nicht zu zerstören - auch wenn sie sie im Endeffekt dann garnicht erhalten.
Nachsatz: der Vergleich mit der Fahrpreiserhöhung bei der Bahn ist aufgrund der völlig anderen -auch juristischen- Basis lächerlich.
Aber wir sind weit ab vom Thema. Die Fragestellerin hat ja offensichtlich nicht wenig Interesse daran, dort weiter zu fotografieren und kostenlosen Einlass zu finden. DAS versucht er für sich auszunutzen.
Da helfen natürlich auch solch absurde Ratschläge wie in einem der vorangegangenen Postings nicht (ich wiederhole es lieber nicht), da hilft ausschliesslich ein Abwägen der eigenen Interessen gegenüber denen des Kontrahenten. Nur so kann die Fragestellerin zu einer für sie befriedigenden Antwort kommen.
Im Übrigen habe ich auf den juristischen Tatbestand hingewiesen, ganz sicher aber NICHT zu einer Anzeige geraten - weil genau diese in dieser Angelegenheit zu einem Schlusspunkt führen würde, der offenbar nicht gewollt ist. Mein Hinweis auf den Sachverhalt erfolgt ausschliesslich deshalb, um der Threaderöffnerin klarzumachen, dass sie sich keineswegs in der Position der Schwächeren befindet und daher durchaus ihre Rechte mit etwas mehr Nachdruck als in Form eines Bittstellers durchsetzen kann.
Vielleicht sollte man dies bei der Betrachtung meiner Zeilen nicht vergessen und mal ein ganz klein Wenig darüber nachdenken- statt nur Gesetzestexte zu zitieren oder Fahrpreiserhöhungen als Argument zu missbrauchen.