Tja, wenn einem die Argumente ausgehen, muss man den Leuten halt die fehlende Ahnung vorwerfen, ne? Sorry, aber ich möchte Dich sehen, wie Du überhaupt keine Aufnahme verpasst, weil Du alles aus dem Kopf weißt und nie mit der Belichtung daneben liegst, sei die Situation auch so dynamisch, wie es irgend nur geht.
Es liegt mir fern, irgendjemandem irgendetwas vorzuwerfen, aber ist Dir eigentlich klar, was Du hier schreibst? Zuerst stellst Du erschöpfend und wiederholt dar, dass Du mit einem Diafilm (hat weniger Dynamik als jede Oly) nicht zurechtkommen würdest, und nicht genug damit, Du erklärst auch noch, dass Du offenbar ein ganzes Jahr gebraucht hast, um das Lichterproblem Deiner Kamera zu bemerken, und dann ausgerechnet und völlig unerwartet erst bei offenbar wichtigen Aufnahmen davon überrascht wurdest. Und den Fehler erst bemerkt hast, als Du fehlerfreie Bilder im Vergleich daneben gesehen hast. Perfekte Selbstdemontage, das tut dem geneigten Leser beinahe physisch weh.
In Deinem Eifer über Deine Kamera zu schimpfen hast Du nicht mal bemerkt, dass ich Dir in Punkto begrenzte Dynamik weder widersprochen noch ihren Hersteller irgendwie in Schutz genommen habe. Das allgemeine Problem am Motzen über Olympus/Fourthirds ist, dass inzwischen jedes Thema bis zur Ermüdung durchgekaut wurde, so dass weitere Kritik sinnlos wird. Nicht dass Kritik sinnlos wäre, aber die Stellung von FT/OLy wurde jahrelang mit schwerstem Artilleriefeuer plattgemacht. Jede weitere Granate detoniert auf einem bereits völlig verwüsteten Acker. Wir hatten ja so ziemlich alles kritisiert, was zu kritisieren geht: Rauschverhalten, Auflösung, Dynamik, schiefer Sucher, Chinasyndrom, Größe, Gewicht, Preis, Management, Zukunftsfähigkeit, AA-Filter, Sensorgröße, Sensortechnik... die Vorteile, die da noch bleiben, kann selbst der ungeschickteste Schreiner an einer Hand abzählen. Wundert es Dich da wirklich, dass jetzt auch noch das Belichtungssystem der Kamera nichts taugt?
Das ergibt keinen Sinn. Hast Du Dich verschrieben?
Nein, ergibt schon Sinn. Passt vielleicht nur nicht in die hier gängige, konfuse Vorstellung von Dynamik.
Noch mal: Was ist Dynamikumfang? Und wie hängen Dynamik und Belichtung zusammen?
Ein Bild weist helle Stellen auf - die Kamera hat eine schlechte Dynamik.
Eine alte Frau geht am Stall vorbei, wenig später geht die Kuh ein - die alte Frau hat den bösen Blick.
Obwohl ich mich über die IQ der E-420 nicht beklagen will, war für mich anfangs der Unterschied hinsichtlich der Bewältigung des Kontrastumfangs krass. Ich hatte mit der E-1 diesbezüglich wesentlich weniger Probleme. Allerdings fotografiere ich mit der E-1 überwiegend im Bereich 100 - 200 ASA. Lt. species ist das der Bereich, wo die E-1 ja offensichtlich Dynamik-Vorteile hat.
Ich schrieb allerdings: Bei 100% Monitoransicht. Wenn man die Fotos der E-1 und der E-3/E-420 auf dieselbe Größe ausbelichtet, dürften sich die Unterschiede nivellieren. Bei RAW wohlgemerkt, beim Kamera-JPG sind sie eh nicht vorhanden. Der Dynamikumfang - im Sinne von Kontrastumfang - kann sich bei unerschiedlichem Vergrößerungsmaßstab ändern. Kann. Muss nicht. Ebenso, wie ein bei 100% Ansicht rauschendes Bild durchaus mal mehr Dynamikumfang darstellen kann, als ein völlig rauschfreies. Kann, muss nicht. Man sollte einfach mal daran denken, dass die Dynamik von klassischem SW-Film ausschließlich durch "Rauschen" (Filmkorn/Silberkristall) definiert wurde.
Ein anderer Aspekt bei der alten E-1 war wohl die warme Abstimmung, wobei man da fast von einem Gelbstich sprechen kann. Kann man mögen oder auch nicht. Ich mochte es. Nun wird Gelb vom Auge als heller empfunden, als es eigentlich ist. Und kann so indirekt zu mehr Dynamik, bzw. Durchzeichnung oder Leuchtkraft beitragen. Wer's nicht glaubt, möge einfach mal im RAW-Konverter mit dem Weißabgleich spielen.