Nach meiner begrenzten Erfahrung bisher mit dem DO ist es sehr gut (ok, was heißt sehr gut?) von 70-299 mm

Das heißt, in dem etwas kürzen Brennweitenbereich bin ich oft sehr erstaunt von der Auflösung und den Farben. Bei 300 mm und besonders bei Offenblende ist es oft ziemlich "weich", was von den etwas "nebulösen" Kanten oder "Lichtkränzen" herrührt, die mit diesem Objektiv am langen Ende leicht auftreten. Hier bin ich oft etwas enttäuscht.
Man sollte seine Beurteilung also nicht auf das lange Ende fixieren und nicht die restlichen 229 mm vergessen ...
Ein anderer Punkt ist, welche Bedeutung diese Pixelbewertung dann noch bei einem echten Ausdruck hat. Letztlich kommt es ja auf das betrachtete Bild an.
Meine Vergleiche, die ich bisher hatte, sind
* mit einem 70-210/3.5-4.5 USM, das ich früher benutzt habe - da finde ich das DO in allen Belangen besser, obwohl das 70-210 in seiner Klasse nicht schlecht ist
* mit einem 200/2.8L - da fehlen natürlich ca. zwei Blenden Lichtstärke, insofern kann man die FB und das Zoom nicht direkt vergleichen. Aber bei gleichen Blenden ist das DO durchaus erstaunlich scharf in dem Brennweitenereich (und zwar schon von 70 mm an).
* mit einem 300/4L, das ich mal ein Jahr lang hatte - da kann das DO nicht mithalten. Aber welches Zoom kann es, und das bei der längsten Brennweite? Das 300er habe ich übrigens wieder verkauft, weil ich es sehr selten benutzt habe - soviel zu dem theoretischen und dem praktischen Wert eines Objektivs im Rahmen der eigenen Gewohnheiten bzw. des Einsatzzweckes.
Aber im Grunde ist über das DO wohl so ziemlich alles gesagt und geschrieben worden. Ist und bleibt ein etwas umstrittenes Allround-Kompromiss-Objektiv.
Der stärkste Konkurrent wäre für mich das 70-200/4L IS für seine offenbar einzigartige Qualität und das 70-300 IS für sein gutes P/L-Verhältnis. Beim 70-300 IS würde mir der "echte" USM und der FTM etwas fehlen. Auf die 100 mm Brennweite könnte ich beim 70-200/4L IS eher verzichten. Für die Naturfotografie würde ich dann sowieso auf das 100-400/4-5.6L IS bzw. lange FB setzen.
Und dann ist eben die Größe ein wichtiger Faktor bei diesem Objektiv (ich sage Größe, nicht Gewicht ...).
Als "Schönwetterobjektiv" würde ich das DO nur für Natur und Sport bezeichnen, auf Reisen, bei mehr oder weniger statischen Motiven, gleicht der IS drei Blendenstufen aus und erlaubt Fotos auch bei relativ wenig Licht.
Bei dem 70-300 DO habe ich übrigens irgendwie das Gefühl, dass es nicht für eine Crop-Kamera gemacht ist, so wie ich das auch bei anderen EF-Objektiven teilweise empfinde, wie z.B. dem 17-40/4L. Der größere Bildkreis und die etwas schwächere Auflösung des DO und auch der Brennweitenbereich kommen eher einer VF-Kamera entgegen als einer Crop-Kamera, bei der 10 MP auf den kleineren Sensor gequetscht sind. 70*1,6 mm sind mir persönlich am unteren Ende oft auch etwas zu lang.
Das DO passt übrigens super zu einer KB-Filmkamera, aber die will keiner mehr wirklich benutzen.
Anbei mal zwei 100%-Ausschnitte bei 200mm und Blende 5,6. Sagt mir, welches das DO ist und welches nicht. Sorry, was besseres hatte ich auf die Schnelle nicht zur Verfügung.
Ups, ich sehe gerade, da war die JPEG-Grlöße auf 6 MP (also genau wie aus einer 300D). Na ja, trotzdem.
P.S. Ach so, ein Ausschnitt ist von einer FB, der andere vom DO.
Edit: Noch ein Beispiel bei 300 mm mit 100%-Ausschnitt (diesmal die volle Auflösung der 400D).