1.) Bei Canon bekommt man kein schnelles Vollformat, unabhängig vom Geldbeutel und Anspruch. Die 1Ds schafft gerade mal 5 B/s und die 1D hat kein Vollformat und damit z.B. keine echten 12mm. Deine Einsteiger-Profi-Abstufung funktioniert also nicht.
Prima. Canon 1Ds: 5x21 MP = 105 MSamples/s, auf dem Markt seit 2,5 Jahren. Nikon D3x: 5x24 MP = 120 MSamples/s, auf dem Markt seit 1 Jahr. Nikon D3s: 9..11x 12 MP = 108..132 MSamples/s, auf dem Markt seit wenigen Monaten.
Vielleicht sind also
beide Hersteller - möglicherweise aufgrund von Marktanalysen

- der Meinung, dass mehr als 5 Bilder/s bei Kleinbild selten gebraucht werden? Wer Sport fotografiert, greift z.B. weit häufiger zum Crop.
"Meine" Abstufung bezog sich aber nur auf Vollformat und steht auch nur exemplarisch dafür, was Canon sich - möglicherweise - bei der 5DII gedacht hat. Das muss durchaus nicht so sein; aber umgekehrt sollte man einem Hersteller, der seine Kameras offensichtlich recht erfolgreich verkauft, auch nicht unterstellen, dass seine Marketingentscheidungen falsch wären.
2.) Unabhängig davon, kann man gewisse Funktionen benötigen und im Gegensatz dazu keine 21 MP brauchen. Wenn man noch zu analogen Zeiten gelernt hat, ein Bild zu komponieren, dann braucht man es später auch nicht durch Croppen zuzuschneiden. Und wieviel Prozent der 5DMKII-Besitzer verkaufen wohl ihre Photos, ganz abgesehen davon, dass sich ein Bild zuallererst wegen seiner Aussage und seines Anspruches verkaufen sollte, und nicht wegen der Anzahl seiner MP.
Jetzt wird's wieder politisch. Zunächst einmal hat "sollte" nicht unbedingt mit der Realität zu tun - es gibt durchaus Aufträge und Agenturen, welche mehr als 12 MP erfordern. Darüber hinaus ist nicht jeder, der croppt, gleich unfähig. Manchmal kann man den Standort nicht großartig wechseln, hat nicht genug Brennweite, Zeit, whatever. Deine Behauptung würde etwa dem entsprechen, als ob analoge Fotografen nie nachträgliche Ausschnittvergrößerungen gemacht hätten - und das ist schlichtweg unwahr.
3.) Wer noch mit den analogen Kosten der Filmentwicklung vertraut ist, kann i.d.R. den besten Zeitpunkt abzudrücken ganz gut abpassen. Nur leider ist die 5DMKII von der Auslöseverzögerung sehr langsam, eine außermittige Platzierung des Motivs (goldener Schnitt) mangels bei schlechtem Licht sicher funktionierender außermittiger AF-Punkte nicht unbedingt möglich und der AI-Servo bzw. die Serienbildgeschwindigkeit unbrauchbar für schnelle Motive. Es kommt nicht darauf an, von 10 Bildern ein scharfes zu haben, sondern darauf aus einer Serie scharfer Bilder dasjenige herauszusuchen, welches von der Komposition (z.B. Flügelstellung von Vögeln, Gesichtsausdruck eines Sprinters etc.) her am besten ist.
Eben. Wer im richtigen Moment abdrückt, braucht 5+ Bilder/s und ein Aussuchen des "besten Gesichtsausdrucks" nicht. Und wer das kann, fokussiert auch vorher und macht sich auch vorher ein Bild von der Komposition. Da wird dann auf MF und M gestellt, LV aus, schon muss die Kamera beim Auslösen nichts mehr berechnen und legt gleich los. Und wenn Dir noch der Spiegel zu langsam schwingt: MLU.
Viele, die über Ihre Kamera meckern, haben bloß noch nicht genug mit ihr gespielt. Und wenn Du die Kamera kennst und sie Dir immer noch zu langsam ist, stellt sich die Frage, warum Du nicht zur 7D greifst. Besserer AF, mehr fps, für Action wunderbar geeigneter 1,6er Crop, preiswerter auch noch - was willst Du mehr? Niemand hat gesagt, dass die 5DII eine Sportkamera ist. Das zeigen doch schon die Produktbeschreibungen bei Canon selbst.
Summa summarum verwechseln leider viele die technische Qualität im Sinne von Auflösung und EBV und kompositorische Qualität i.S.v. Bildaussage. Zu Dia-Zeiten gab es nur marginale Unterschiede durch die Wahl des Films und des Entwicklungsstudios, so dass es mehr darauf ankam, dass die Kamera jemanden nicht in seiner Kreativität behindert, sondern durch sinnvolle Ausstattung in dieser unterstützt.
Genau. Summa summarum sind viele Leute doof und nur man selbst schlau. Wenn Dich eine langsame Bildfolge oder ein langsamer AF (War das früher anders? Und wie war das mit dem "komponieren"?) in Deiner Kreativität behindern, nimmst Du halt eine andere Kamera. Deswegen ist die 5DII nicht schlecht und: hier ging es doch irgendwie um die Preisentwicklung?
Es geht nicht um das Kaufen können, sondern um das für sinnvoll Erachten eines Kaufs. Und hier spielt schon das allgemeine Preisgefüge und der tatsächliche Nutzen eine Rolle. Und von daher halte ich die Ausgabe einer dreifachen Summe für bis auf die MP gleiche Ausstattung genauso für groben Unfug wie bei gleichem Preis eine nur halb so gute Ausstattung zu akzeptieren. Das ist eine Frage der Vernunft und des Prinzips.
Vernunft und Prinzip also. Gibt es auf einem freien Markt denn eine objektive Vernunft? Für den einen ist die Kamera ihr Geld wert - für Dich nicht. Ist sie deswegen zu verteufeln? Und was für ein "Prinzip" soll es da geben? Canon und Du haben offensichtlich unterschiedliche Vorstellungen, was welches Gimmick einer Kamera wert ist. Dann kauft man halt woanders. Wenn man sich aber darüber aufregt und/oder das Produkt, welches man nun nicht kauft, schlecht redet, zeigt das doch nur, dass es einen ganz schön wurmt - was wiederum all zu oft auf einen Konflikt in einem selbst hinweist. Man hätte es schon gern, will aber nicht so viel ausgeben, also wird es schlecht geredet. Schade, wenn der Anbieter das nicht mitmacht.
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