Vielen Dank für deine Ansichten.
Retro und Nostalgie sind schon länger hip, aber es springen noch immer Leute auf den Zug auf.
Yesses... Ich springe doch nicht auf irgendeinen Zug auf

. Bisschen viel interpretiert.
Die Schreibmaschine ist ein Relikt, wie eine Feder mit Tintenfass, nur die Periode in der die Schreibmaschine verwendet wurde ist halt gerade in.
Die Schreibmaschine haben wir nicht gewählt, weil deren Epoche gerade "in" ist (ich wäre mir nicht mal sicher, ob sie aus den 60ern oder 70ern ist, und keine der beiden Jahrzehnte erlebt gerade ein Revival) oder sie "hip" sein will.
Die Schreibmaschine ist einfach eine Metapher für das Thema Schreiben. Und ja, eine Feder mit Tintenfass wäre sogar auch gegangen.
Wenn man gar nichts über die Frau weiß würde man auch nicht unbedingt auf Schriftstellerin tippen, weitaus mehr Schreibmaschinen wurden wohl in Sekretariaten, der Buchhaltung und von anderen bürokratischen Berufen verwendet.
Wie ich schon schrieb, das Bild erscheint in erster Linie als Buchklappenportrait IN ihrem Buch, daneben steht so etwas wie "Über die Autorin:". Mehr Kontext geht ja nicht. Niemand wird also denken, dass sie Sekretärin ist oder in einem bürokratischen Beruf arbeitet.
Das Bild hängt ja nicht unkommentiert in einer "Rate-meinen-Beruf-Galerie"

.
Die Schreibmaschine hätte es auch überhaupt nicht gebraucht, sie hat uns einfach gefallen.
Zum Gefühl der gestellten Szene trägt auch die Positionierung der Schreibmaschine bei, zum Betrachter gerichtet und ohne Papier, ein Ausstellungsstück und kein Werkzeug.
Ja, war uns bewusst und völlig egal. Man würde auch normalerweise nicht den Ellbogen auf die Schreibmaschine legen, haben wir trotzdem so gemacht.
Und selbstverständlich ist das Bild gestellt. Es ist ein Studioportrait. Es darf gestellt sein. Schau dir mal Buchklappenportraits an. Die sind immer gestellt. Entweder sind es nur Kopfportraits oder eben gerne am Tisch oder auf einem Stuhl. Alles gestellt und nicht "aus-dem-Moment-heraus"

. Ebenso Schauspieler-Portraits z.b..
Dass die Frau Schriftstellerin ist kann man mit einem Bild allein wohl nicht vollständig transportieren.
Wie gesagt, war auch nicht der Zweck. Es wird immer im Kontext verwendet.
Wenn man dem Portrait Kontext geben wollen würde, hätte ich sie in ihre tatsächliche Arbeitsumgebung gesetzt. Das kann ein Bürozimmer mit Computer sein, vielleicht umgeben von Bücherregalen. Oder ein Cafehaus mit Notebook. Aber auch das sind romantische Vorstellungen, die ich nicht inszenieren würde, sondern nur festhalten wenn sie der Realität entsprechen. Wenn sie in Wahrheit ihre Bücher an einem Küchentisch schreibt, umgeben von Kochwerkzeug, oder versunken im Chaos des Spielzeugs ihrer eigenen Kinder, dann würde ich eben das festhalten.
Nein, das wäre kein geeignetes Motiv für ein Buchklappenportrait, das würde kein Verlag so nehmen. Das wäre vielleicht etwas für eine Homestory über die Autorin oder so.
Und der Kontext wird durch den Einsatzort und den Text gegeben.
Aber wie du schon geschrieben hast, das ist eine Frage von Geschmack und Stil,
... und dem Einsatzzweck

.