Gast_308519
Guest
Guten Tag.
Es gibt ja immer wieder fröhliche Diskussionen um die unterschiedlichen Sensorformate und intensives bis fanatisches Herbeibeten gewisser Sensor Formate.
Da Bilder in einem Fotoforum m.E. immer mehr aussagen, als tausend Worte bin ich die Tage halt mal aktiv zielstrebig mit dem Kopf gegen einen Follfosten gelaufen, um in der entstehenden Verwirrung ein paar Bilder zu produzieren.
Sieben Stück davon biete ich speziell Einsteigern in die Thematik zur Ansicht an. So kann jeder für sich vielleicht die häufig mystifizierten Freistellungsvorteile und ähnliches mal grob in Realität sehen.
Speziell sind diese Linsen alle mal offen an beiden Formaten gezeigt.
Zwei davon sind quasi äquivalente Pärchen:
Dieses Pärchen A: APSC 50/1.4 vs. KB 77/1.8


Und dieses Pärchen B: APSC 31/2 vs. KB 50/2.8


Und dann gibts noch zwei der Bilder, die in der Form aktuell bei Pentax mit APSC nicht gehen:
Nämlich das 31 mm Ltd. bei F1.8 in voller Weitwinkelpracht offen KB.

Und das FA50/1.4 bei Offenblende KB:

Zusätzlich zur Info dann noch:
APSC 77/1.8:

KB 50mm F2:

Die Exif-Daten sind von LR direkt im Bild eingeblendet worden, da muss nix gerätselt werden. Die Belichtungszeiten habe ich bei KB grob geschätzt, also die sind eventuell minimal falsch.
Objektive wurden bewusst welche gewählt, die lichtstark sind und möglichst genau Brennweitensprünge von x1,5 machen.
Das ist völlig schlecht und amateurhaft gemacht und zwar freihand, frei Schnauze - weil es mir so reicht. Die Dias sind mit einfachstem Scanner eingescannt und ja, da sind Flusen drauf. Das ist nix für Labor-Kellerkinder mit MTF-Software.
Fokussiert wurde auf das Maßband. Es wurde versucht, den Bildausschnitt in etwa gleich zu gestalten, ausgerichtet an den deutlich sichtbaren Kanten des Felsens so ca. 15cm hinter dem Maßband links und rechts. Es wäre natürlich klüger gewesen, das Fokusziel genau zwischen die Kanten zu stellen - so hat es leichte Unterschiede in der Abbildungsgrösse, die sind aber nicht wirklich relevant.
Das Maßband ist etwa 7cm durchmessend. Die Größe des Bildausschnittes ist bewusst gewählt, um etwa einen Ausschnitt zu haben, der auch bei gewissen Schwanken für eine Kopf/Schulter-Portraitaufnahme passen würde.
Die Motivsituation sonst wählte ich, um gut erkennbares Objekte in allen unterschiedlichen Distanzen zu haben:

Wenn doch, ist es irgendwo auch nicht schlimm, denn die Bilder gehen ja nicht weg durch Gezetere.
Edit: Ergänzungen zum Verständnis
Da es sicherlich einige hier gibt, die mit der Theorie und Physik weniger vertraut sind und sich da leider einige Diskussionen dran entzünden, hier mehr Informationen.
Selber ausprobieren:
Unschärfeverläufe vs. Tiefenschärfe:
Unschärfe des Hintergrunds (Freistellung) und eine Auswahl bestimmender Faktoren:
Wie gesagt, die Theorie steht hier nicht zur Debatte, es geht nur um den real vorhandenen Bildeindruck durch real vorhandene Pentax Linsen an den beiden Formaten, die in diesen Bildern gezeigt wurden.
Wer bessere, eigene Vergleichsbilder realer Pentax-Objektive an APSC und KB zeigen möchte möge das tun.
Es geht nicht um irgendeine allgemeine Debatte jenseits selbst erstellter gezeigter Pentax Fotos.
Es gibt ja immer wieder fröhliche Diskussionen um die unterschiedlichen Sensorformate und intensives bis fanatisches Herbeibeten gewisser Sensor Formate.
Da Bilder in einem Fotoforum m.E. immer mehr aussagen, als tausend Worte bin ich die Tage halt mal aktiv zielstrebig mit dem Kopf gegen einen Follfosten gelaufen, um in der entstehenden Verwirrung ein paar Bilder zu produzieren.
Sieben Stück davon biete ich speziell Einsteigern in die Thematik zur Ansicht an. So kann jeder für sich vielleicht die häufig mystifizierten Freistellungsvorteile und ähnliches mal grob in Realität sehen.

Speziell sind diese Linsen alle mal offen an beiden Formaten gezeigt.
Zwei davon sind quasi äquivalente Pärchen:
Dieses Pärchen A: APSC 50/1.4 vs. KB 77/1.8


Und dieses Pärchen B: APSC 31/2 vs. KB 50/2.8


Und dann gibts noch zwei der Bilder, die in der Form aktuell bei Pentax mit APSC nicht gehen:
Nämlich das 31 mm Ltd. bei F1.8 in voller Weitwinkelpracht offen KB.

Und das FA50/1.4 bei Offenblende KB:

Zusätzlich zur Info dann noch:
APSC 77/1.8:

KB 50mm F2:

Die Exif-Daten sind von LR direkt im Bild eingeblendet worden, da muss nix gerätselt werden. Die Belichtungszeiten habe ich bei KB grob geschätzt, also die sind eventuell minimal falsch.
Objektive wurden bewusst welche gewählt, die lichtstark sind und möglichst genau Brennweitensprünge von x1,5 machen.
Das ist völlig schlecht und amateurhaft gemacht und zwar freihand, frei Schnauze - weil es mir so reicht. Die Dias sind mit einfachstem Scanner eingescannt und ja, da sind Flusen drauf. Das ist nix für Labor-Kellerkinder mit MTF-Software.

Fokussiert wurde auf das Maßband. Es wurde versucht, den Bildausschnitt in etwa gleich zu gestalten, ausgerichtet an den deutlich sichtbaren Kanten des Felsens so ca. 15cm hinter dem Maßband links und rechts. Es wäre natürlich klüger gewesen, das Fokusziel genau zwischen die Kanten zu stellen - so hat es leichte Unterschiede in der Abbildungsgrösse, die sind aber nicht wirklich relevant.
Das Maßband ist etwa 7cm durchmessend. Die Größe des Bildausschnittes ist bewusst gewählt, um etwa einen Ausschnitt zu haben, der auch bei gewissen Schwanken für eine Kopf/Schulter-Portraitaufnahme passen würde.
Die Motivsituation sonst wählte ich, um gut erkennbares Objekte in allen unterschiedlichen Distanzen zu haben:
- sehr nah eben den Felsuntergrund mit viel Textur
- noch ziemlich nah der Fels rechts hinter dem Maßband, vor dem See (8m Distanz)
- auf 1/6 zu unendlich sozusagen die Bäume links am Rand (eher oben) in 53 m Distanz
- und dann das Gebäude hinten in 320 m Distanz
- Es geht hier nur darum, was man auf diesen Bildern mit heute real existierenden Pentax Linsen sieht oder nicht.
- Es geht nicht um andere Marken, was es da gibt o.ä.
- Es geht nicht darum, ob jemand das braucht
- Es geht nicht darum, ob sowas bald rauskommt
- Es geht nicht darum, was theoretisch irgendwelche künftigen Optiken könnten oder sollten.
- Es geht nicht um optische Qualität der Optiken oder KB-Fähigkeit der Optiken

Wenn doch, ist es irgendwo auch nicht schlimm, denn die Bilder gehen ja nicht weg durch Gezetere.

Edit: Ergänzungen zum Verständnis
Da es sicherlich einige hier gibt, die mit der Theorie und Physik weniger vertraut sind und sich da leider einige Diskussionen dran entzünden, hier mehr Informationen.
Selber ausprobieren:
- Jeder Leser ist angehalten, diesen Unterschied einfach mal mit eigenem Objektiv anzusehen: Macht zwei Fotos mit einer Blende Unterschied und beurteilt die Größe/Kleinheit des Unterschieds.
Hier dazu vier Bildbeispiele mit dem FA 31mm F 1.8 jeweils bei Blende F2 und F2.8: - Motiv bei F2 nah und fern:
- Motiv bei F2.8 nah und fern:
Unschärfeverläufe vs. Tiefenschärfe:
- Eine geringe Tiefenschärfe will fast niemand wirklich (wenn er das Thema mal verstanden hat). In der Regel will man einen unscharfen Hintergrund (=Freistellung). Unschärfe macht den Hintergrund schön weich, geringe Tiefenschärfe sorgt dafür, dass man das linke Auge eines Portraits scharf bekommt, aber das rechte nicht...
- Das ist weder dasselbe, noch ist es linear miteinander verknüpft. Während z.B. der Unterschied in der Tiefenschärfe zwischen einem x1,5 Crop Sensor und einem kleinen Bild Sensor (KB) immer genau Faktor 1,5 ist, entwickeln sich die Unschärfen entlang von Kurven
- Daher vergessen wir hier einfach mal das Thema Tiefenschärfe für die meisten Aspekte.
Unschärfe des Hintergrunds (Freistellung) und eine Auswahl bestimmender Faktoren:
- Sensorformat (praktisch: eher geringer Einfluss)
Das Sensorformat hat einen Einfluss darauf, der gerade mal den Cropfaktor (x1,5) ausmacht, was zufällig praktisch genau dem Faktor einer Blende (=Wurzel von 2 = ca. 1,4) entspricht. Daher wird immer von „einer Blende Freistellungsvorteil“ gesprochen.
- Nähe zum Motiv / Fokusdistanz (praktisch: großer Einfluss) (beachte Motivgrösse und Brennweite)
Was aus den obigen vier Fotos (mit exakt gleichem Bildausschnitt gesamt) hervorgeht ist auch, dass die Freistellung massiv von der Nähe zum Motiv abhängt. Je näher, desto unschärfer wird alles. Leider wird aber auch der Bildausschnitt in Fokusebene viel kleiner. So bekommt man bei zwei der o.g. Fotos kaum ein halbes Gesicht drauf, beim anderen würde aber der halbe Torso drauf passen (wieder: obwohl der Bildwinkel und Gesamtbildausschnitt gleich sind). Die Folge ist, dass ein Kopfportrait oder ein Blumentopf sehr leicht freizustellen sind, ein Vollkörperportrait eines Basketballers aber viel schwerer.
Diesen Faktor kann der Fotograf mit kluger Wahl des Bildausschnitts sehr leicht beeinflussen – so geht hochkant ein Gesicht viel formatfüllender aufs Bild. Damit kann man näher ran und die Freistellung steigt. Da nun das Bildformat 3:2 ist ist auch hier der Unterschied x1,5 = ca. eine Blende (im unendlichen). D.h. Durch cleveres Hochkantfotografieren kann man auch bei geeigneten Motiven die Freistellung in demselben Masse ändern, wie zwischen den Sensorformaten.
Überhaupt ist daher die Regel: weniger drauf aufs Bild = ich kann näher dran = mehr Freistellung - Nähe des Hintergrundes (praktisch: großer Einfluss)
Die Unschärfe nimmt mit zunehmendem Abstand hinter dem Motiv zu. Diesen Effekt kann man leicht in Kurven visualisieren. Hier ein paar davon (jeweils mit selbem Bildausschnitt in Fokusebene – wir wollen ja immer dasselbe Motiv ablichten):- Dieselbe Optik (50mm F1.4) an KB vs. APSC:
Man sieht u.a. dass der Unterschied gering ist.
Und man sieht, dass die Kurven gegen Unendlich konvergieren, d.h. Tatsächlich stellt dieselbe Optik an unterschiedlichen Formaten vor einem unendlich weit entfernten Hintergrund exakt gleich weit frei! - Zwei unterschiedliche Brennweiten gleicher Offenblende an APSC:
Man sieht, dass eine längere Brennweite viel besser freistellt. Wenn der Fotograf aber nicht meilenweit zurücktreten kann, wird es in der Praxis jenseits der 135 mm meist eng... - Zwei ganz unterschiedliche Optiken an APSC 50mm F1.4 vs. 135 mm F2.8:
Dies habe ich vor allem gewählt, um aufzuzeigen, dass sich die Kurven eben sogar schneiden können. D.h. Wenn ich meine Frau vor einer nahen Statue fotografieren will, gewinnt das FA 50 mm F1.4, aber wenn ich sie vor dem Kilimandscharo ablichten will, gewinnt das DA 50-135 mm F2.8 bzgl. Freistellung. Damit keine einfache Aussage. - Äquivalente Bildwinkel bei gleicher Offenblende an APSC vs. KB:
Man erkennt den deutlichen Unterschied, der im Unendlichen am größten wird. D.h. Will ich bei gleichem Bildwinkel die Vorteile rausarbeiten muss ich auch an KB einen maximal weiten Hintergrund wählen.
Man beachte dabei aber, dass die subjektive Wahrnehmung der Unterschiede zwischen Unschärfe 50 und 100 teilweise geringer ausfällt, als zwischen 20 und 30.
Dies hier sind die Kurven, worüber sich KB-Fans so freuen, wegen des Freistellungsvorteils. Man beachte aberauch , dass Varianten dieser Kurve (für die Motivgrössen) genau über die vier Beispielbilder oben abgebildet wird (es geht ja immer um die eine Blende Unterschied).
- Dieselbe Optik (50mm F1.4) an KB vs. APSC:
- Der Fotograf macht's mal wieder aus
Weil: Durch kluge Auswahl eines reduzierten Bildausschnittes (wodurch man näher ran kann) plus eventuell Kippen der Kamera (wieder näher ran) plus (vor allem!) Wahl eines Setups, wo der Hintergrund weiter weg ist, kann man sehr, sehr viel mehr rausholen, als durch ein tausende Euro teures Upgrade der Fototechnik (meine Meinung).
- Freistellungsvergleiche mit einem platten Hintergrund in einer willkürlich ausgewählten Distanz sind manipulativ und zeigen nur einen Bruchteil der Wahrheit
- Der Vorteil für KB Sensoren bei gleichem Objektiv (damit unterschiedlichem Bildwinkel!) ist immer dann am größten, wenn der Hintergrund sehr nah dran ist, im Nahbereich bei texturiertem Untergrund erkennt man tatsächlich auch den Faktoren Tiefenschärfe am deutlichsten.
- Wenn man unterschiedliche Objektive nutzt und äquivalente Bildwinkel, dann wird genau umgekehrt der Vorteil von KB vs. APSC bei weit entferntem Hintergrund am größten. Daher sind die geziegten Fotos FA 31 vs. FA 50 bei gleicher Blende F2 auch am vorteilhaftesten für KB, wenn man sich den weiten Hintegrund ansieht.
Wie gesagt, die Theorie steht hier nicht zur Debatte, es geht nur um den real vorhandenen Bildeindruck durch real vorhandene Pentax Linsen an den beiden Formaten, die in diesen Bildern gezeigt wurden.
Wer bessere, eigene Vergleichsbilder realer Pentax-Objektive an APSC und KB zeigen möchte möge das tun.
Es geht nicht um irgendeine allgemeine Debatte jenseits selbst erstellter gezeigter Pentax Fotos.
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