Nikons Stellung im Profi-Bereich hat inzwischen über 50 Jahre Tradition. Die Nikon F von 1959 beendete gleich 2 Karrieren: Die der Leica-Messsucherkamera als bevorzugtem Profiwerkzeug, und die von Asahi-Pentax als führendem Hersteller von Spiegelreflex-Kameras. Asahi-Pentax war raus aus dem Profi-Geschäft und ist es bis heute.
Ach so . . .
Leica Messucherkameras gibt es heute noch und es werden gar Linsen von Fremdhersteller produziert. Zudem hat man das S2 System eingeführt (Hersteller zu klein um das R-System weiterzuführen).
Ricoh bietet mit ihrer GXR eine Spiegellose mit M-Bajonett und APS-C Sensor an.
Ja, der Siegeszug der SLR ist auch Nikon zu verdanken. Aber noch bevor die Nikon F in Europa erfolgeich wurde (eigentlich erst die F2), fand die Pentax Spotmatic Mitte 60er grosse Verbreitung und nicht zuletzt anfänglich auch bei Profis. Dies noch zu Zeiten in denen Nikon bei Mamyia Amateur-SLR herstellen liess . . .
Dabei war die Nikon F in den 60ern nicht mal die einzige ihrer Art. Von Miranada gab's ein System ebenfalls mit Wechselsuchern und Blendenkupplung, ebenfalls äusserst robust und im Gegensatz zu Nikon konnte man auch mit den Wechselsuchern TTL messen (was Nikon erst 1980 mit der F3 gelang).
Während Nikon Kameras lediglich für KB produzierte (Objektive für ZenzaBronica und Grossformat), kam Pentax Ende 60er mit der 67er auf den Markt. Nicht gerade "unprofessionell", würde ich meinen . . .
Auch für 4,5x6 produzierte man Systeme, unter Anderem die erste Mittelformat mit AF.
Canon konnte wie Minolta nur schwer einen Fuss in's ProfiLager setzen. deren F-1 und NEW F-1 waren zwar hervorragende Kameras, aber zu umständlich um grössere Absätze zu erzielen. Selbst die LX von Pentax und OM4 von Oylmpus verkauften sich viemehr - die Pentax LX zusammen mit der Nikon F3 die am längsten produzierten modularen SLR. Olympus' Hauptsärke lag in deren makro-tauglichkeit. So fanden die OM's grossen Anklang in der wissenschaftlichen Fotografie.
Erst der AF gab Canon und Minolta Aufschub. Die EOS 1 war dermassen gut konzeptioniert, dass Canon plötzlich weite Verbeitung im ProfiLager fand.
Und heute? Die 645D , die wohl nicht weniger "professionell" sein dürfte als D4 oder EOS1Markxxxx . . .
Fazit : man sollte sich mit der Fototechnik-Geschichte schon ein wenig besser auskennen, um solch' undifferenzierte Aussagen einfach dahinzustellen . . .