In SácreCoeur sind sie wirklich wie die Schiesshunde.
Ich war zweimal in Paris mit einer Oly C-2100UZ. Ich habe dann vorher meine Fototasche mit anderen Dingen so gefüllt, dass die Guards es akzeptiert haben, dass ich die Cam nicht in die Tasche stecke. Dann habe ich im hinteren Publikumsteil einige Fotos aus der Hüfte gemacht, bzw. mit vor dem Bauch hängener Kamera. Der Vorteil der Prosumer ist dabei wirlich die geräuschlose Auslösung. Und die Oly hat mit Ihrer Lichtstärke auch vieles geschafft, was selbst due FZ30 nahher nicht mehr gepackt hat.
In Paris hatte ich nur ein kleines Tischstativ dabei. Das habe ich auch mal im Aussenbereich des Louvre benutzt. Keine Probleme. Auf dem Dach des Arc de Triumph ebenfalls keine Probleme. Auch nicht im Invalidendom und auch nicht in den Invalides und dem Militärmuseum.
Fotoverbote gab es nur im Austellungsdeck des Arc de Triumph, in dem meist temporäre Ausstellungen stattfinden. Bei meinem ersten Besuch (Oktober 2004) war es eine (Foto-)Ausstellung zum 60. Jahrestag der Befreiung von Paris. Im Jahr 2005 eine Sonderausstellung über das Leben von Napoleon während seiner Feldzüge. Also Zelte, Reiseutensilien und Reiseeinrichtungen, incl. einer Reisetoilette.
Unter dem Eiffelturm reagieren die dort patrollierenden Soldaten recht allergisch aufs Fotografieren. Ich habe einmal in Richtung des Pylonen, in dessen Sockel die Polizeistation untergebracht ist, fotografiert. Da haben sie gleich ganz hektisch gerufen und gewunken... Die Gesten und Mimiken waren unmissverständlich. Da hilft dann einfach viel Telebrennweite und ein (Klapp-)Display für LiveView.
Mein kleines Tischstativ habe ich mittlerweile gegen ein Schulterstativ von Cullmann ausgetauscht. Das kann man auch als Tischstativ benutzen. Aber die Konstruktion des Schulterstatives, das man sich in die Schulter drückt, wie einen Gewehrkolben, finde ich einfach gelungen. Es gelingt mir bei entsprechender Atemtechnik - ähnlich der TEchnik der Sport- und Scharfschützen - mit deutlich längeren Belichtungszeiten noch (nahezu) verwacklungsfreie Bilder zu machen.
Zu den vom Thread Opener gemachten Location-Tipps möchte ich noch die Katakomben und die drei grossen Friedhöfe (Monmarte, Montparnass und Pere-Lachaise) mit ihren Grabstätten vieler berühmter Menschen der Geschichte hinzufügen. An jedem Friedhof gibt es am Eingang einen Lageplan, den es oft auch beim Einlass als gedruckte Kleinversion gibt, auf denen die Lageorte der berühmtesten Gräber eingezeichnet sind. Wenn man aber etwas geschichtsbewandelt ist, wird man beim Abgehen der Reihen noch viel mehr bekannte Namen finden, als die Listen hergeben.
Eine Besonderheit an den Pariser Friedhöfen ist für mich, dass es dort spezielle Abteilungen für jüdische Gräber gibt. Die Juden hatten/haben in Paris scheinbar keine eigenen Friedhöfe. Einige jüdische Familien haben auf den Friedhöfen auch Grabmäler für ihre, in den KZs ermordeten Familienmitglieder errichtet. Man findet dann Fotos mit einer Bildunterschrift, wie z.B. "Exterminé a Treblinka" oder so ähnlich.
Viele Sektionen der Friedhöfe sind 150 Jahre alt und noch viel älter. Die Grabmäler werden nicht abgeräumt, sondern verwittern und verfallen, ohne dass sich jemand darum kümmert. Grabdeckplatten sind eingebrochen. aus einigen Gräbern sind von unten Bäume durch die Grabplatten nach oben durchgestossen. Unter der Strassenbrücke, die über den Cimetiere de Montmarte geht, sind die Gräber von den Tauben in Jahrzehnten zugeschissen worden. Man könnte auch diesen Friedhöfen die geilsten Grufti-Filme drehen. Im Herbstlicht kann man sehr stimmunsvolle Fotos machen.
Der älteste der drei großen Friedhöfe ist der auf dem Montmarte. Der größte ist Pere-Lachaise.
Viele Gräber von bekannten Persönlichkeiten bekommen heute noch regelmässig Besuch von Anhängern und Fans. Das Grab von Jim Morrison muß oft abgesperrt und von Friedhofsaufsehern bewacht werden. Jean Paul Sartre uns Simon de Bauvoir haben stets Blumen auf dem Grab. Das Grab von Yves Montand und Simon Signoret ist auch selten ohne Blumen. Ebenso die Gräber von Bizet, Heinrich Heine und anderen Literaten und Komponisten. Der riesige Grabstein von Oscar Wilde ist übersät mit roten Kussmündern. Das beeindruckenste in Bezug auf Besuchergaben usw. ist für mich aber das Grab von Serge Gainsbourg. Ich schreibe dazu nichts. Das muss man einfach persönlich sehen.
Für den Cimetiere Pere-Lachaise gibt es einen virtuellen Rundgang im Internet:
http://www.pere-lachaise.com
Achso. Und das Pantheon und die Krypta des Pantheon, in der viele bedeutende Persönlichkeiten Frankreichs beigesetzt sind, möchte ich auch hinzufügen.
Zur Entspannung empfehle ich ein einen gemütlichen Spaziergang duurch die Jardin du Luxembourg oder ein frühabendliches Picknick in den Champs de Mars. Das machen viele Pariser oft und gern...und es ist eine sehr angenehme Stimmung da. Gegrillt wird dort aber (zum Glück) nicht. Man bringt Wein, Brot, Käse, Früchte und ähnliches mit und wartet auf einen schönen Sonnenuntergang.