AW: Panasonic LX3 oder Canon G10 kaufen?
Allerdings sehe ich den ersten Teil des Vorwurfes ganz anders.
Mir geht es nicht um Vorwürfe, sondern Fakten.
Was ist Verkehrt an einem Jpg zu Jpg-Vergleich
Nichts, nur sagt er wenig über die tatsächliche Bildleistung der Kamera aus,
weil die eigene interne Software bereits die realen Bildinformationen kaschiert.
Wenn man
jpg gegen jpg antreten läßt, geht ja strenggenommen die bessere Software aus dem Rennen als Sieger hervor und nicht die besseren anderen Parameter der entsprechenden Kamera. Da ist man beim
RAW gegen RAW-Vergleich doch viel dichter dran. Nur durch RAW-Entwicklung kommt man den "Taschenspielertricks" der Hersteller einigermaßen auf die Spur, das wissen Sie doch selbst. Daß das ein mühsameres und langweiligeres Geschäft ist, als die Testaufnahmen zu machen ist klar, wobei diese fleißige Arbeit, um Himmels Willen, damit nicht herabgewürdigt werden soll.
Die RAWs sind für mich nur eine Sicherheit
Das ist bei mir genau umgekehrt, ich verzichte doch nicht auf die umfangreichere Bildinformation und gebe mich mit jpg zufrieden, wenn die Kamera nun mal RAW zur Verfügung stellt. Das ist ja, als ob man von Papptellern frißt, das Meissner Porzellan aber nur in der Vitine, hinter Glas, liebevoll anblickt. Wobei ich zugeben muß, daß man die jpg- out-of-cam- Qualität hochwertiger Kameras ersteinmal erreichen, bzw. übertreffen muß.
Bei meinen privaten Erinnerungen kräht i.d.R. kein Hahn danach. Auch nicht, wenn ich ein gelungenes Bild in 50x70 ausbelichten lasse und einem Bekannten schenke.
Andere waren für mich noch nie das Maß der Dinge.
Nicht mal meine befreundeten Fotografenkollegen prüfen dann irgendwelche Grashalme in den Ecken
Aber ich, ich prüfe sie nicht nur zuerst in den Ecken, sondern will sie auch zählen können, ja ich gebe jedem Halm einen eigenen Namen.

Aber mal im Ernst:
95% aller Landschaftsaufnahmen, die hier im Forum gezeigt werden, fehlt genau die extrem notwendige Detailwiedergabe, von denen derartige Aufnahmen eigentlich leben sollten. Jedes einzelne Blatt muß Zeichnung haben, auf jeder Wiese will ich die Grashalme erkennen können. Wenn man das aus verständlichen Gründen bei Kompakten
nur schwer hinbekommt, sollte man weitwinklische Landschaftsaufnahmen u.ä. den Kamerasystemen überlassen, deren tägliches Brot das ist. Es gibt genug Motive, wo allerhöchste Auflösungsanforderungen in der Praxis gar nicht nötig sind. Das ist aber kein Grund, sich die beschissenen knallgrünen Flächen, die Gras sein sollen, schön zu reden.
weil nämlich das Motiv zählt: Der Moment, das Licht oder die Story.
So ist es. Aber ich sage: das eine tun, und das andere nicht lassen.
Will heißen: Motive, die in ihrer inhaltlich künstlerischen Aussage so stark sind, daß man die technisch vielleicht nicht so 100%ige Umsetzung gnädig übersieht, sind heutzutage verdammt selten geworden. Der Zyniker würde sagen: wenn schon die Bilder nur mittelmäßig sind, dann sollen sie doch wenigstens scharf, rauschfrei und normal belichtet sein.
Privat kann ich mit den Jpgs aus der G10 etwas anfangen, mit denen aus der LX3 auch.
Für mich gibt es keine Fotos für Privat und Fotos für andere Verwendungen, im Gegenteil, oft stellt sich der schnelle Schuß nebenbei im nachhinein als ein Superknaller heraus, mit der Superfachkamera-Aufnahme kann man zwar seine Brötchen verdienen, ansonsten lockt sie aber keinen Hund hinter dem Ofen hervor.
So, das mußte sein, denn es gibt nichts lästigeres, als aneinander vorbeizureden. Ich bitte recht herzlich meine Auslassungen nicht als "Aufforderung zum Tanz" zu verstehen, laßt uns rausgehen und fotografieren, auch wenns naß, kalt oder beides ist.
Das Leben ist kurz
Gruß Lufi