YogiB schrieb:
das ist doch genau das Problem. Properitär bis zum geht nicht mehr.
Negative von meinem Vater kann ich heute noch sorgenfrei nutzen.
Das heißt dann im Gegenschluß, daß sich die Hersteller endlich einmal auf ein austauschbares Format für dei CCDs/CMOS-Chips einigen sollten. Bei Negativen fand die Verbesserung der Bildqualität ja nicht unbedingt durch andere Kameras, sondern im großen Maße durch neue Filmemulsionen statt. Diese waren und sind glücklicherweise kompatibel, sowohl zum Entwicklungsprozess, wie auch zur "Art" des Ausbelichtens.
Ob so etwas auch bei unterschiedlichen CCDs möglich ist, kann ich nicht einschätzen. Aus dem Bauch heraus schätze ich aber nicht. Alleine schon, wenn ich mir den physikalischen Aufbau eines normalen CCDs und des Fuji SuperCCD anschaue, vermute ich, daß man für beide Rohdaten komplett unterschiedliche Algorythmen benötigt, um aus beiden jeweils das Optimum herauszuholen.
So etwas läßt sich nicht durch einen heute festgeschrieben und festen Standard abbilden.
YogiB schrieb:
Kannst Du heute noch Lotus-123 Dateien lesen? Wohl weniger, oder kann Photoshop CS noch Photoshop 2.0 lesen?
Zu beidem kann ich nur sagen: weiß ich nicht, da ich beide Formate nie verwendet habe. Und nach meinem heutigen Wissensstand würde ich sie auch nicht zur Langzeitarchivierung wichtiger Daten verwenden.
JPG und auch RAW der 10D/20D kann ich so archivieren, daß ich sie (Lesbarkeit der Datenträger vorausgesetzt) so lange noch dekodieren kann, wie ich einen Computer finde, für den es einen standardkonformen C-Compiler gibt. Das mag jetzt für viele schon viel zu weit gehen. Aber für mich zeigt die aktuelle Entwicklung von Freeware und/oder Linux, daß es auch in etwas fernerer Zukunft immer wieder Programmierer geben wird, die Programme für die dann aktuellen Rechner entwickeln, welche alle offenen bzw. bekannt zu entschlüsselnden Bildformate auch anzeigen oder umwandeln können.
YogiB schrieb:
Mir sind letztens 2 DVDs verreckt, nach 6 Monaten nicht mehr lesbar. Ich hatte schon CDs die in einem Laufwerk gingen, in anderen nicht...
Das Problem hatten wir hier ja schon oft genug. Wenn Du Deine DIAs ohne jegliche Vorsicht (und ohne jegliches "Fachwissen) lagerst, können sie in ein paar Jahren auch hinüber sein (Schuhkarton im Heizungskeller). Dort kennst Du aber vermutlich die entsprechenden Vorgehensweisen, bei DVDs (und CDs) wohl nicht. Seit Einführung der DVD-Brenner sind die Probleme aber im Grunde bekannt, und man kann sie genauso umgehen wie die falsche Lagerung von DIAs.
YogiB schrieb:
Ich brauch massiv Plattenplatz, dazu verschiedene 2 DVD (verschiedene Hersteller) pro Sicherheitskopie. Das ganze ist empfindliche gegen alles.
Nicht verschiedene Hersteller, sondern einen vernünftigen, der auch zu Deinem Brenner passt. Das ist zwar sehr ärgerlicht (spätestens, wenn der Brenner kaputt ist), aber wohl nicht zu umgehen, wenn man auf DVDs sichern will.
YogiB schrieb:
In der Theorie müsste ich nicht nur die RAWs sichern, sondern auch die entwickelten TIFFs. Da sehe ich ehr Chancen diese noch lesen zu können, als bei properitären Formaten.
Du brauchst nur DCRaw mit zu speichern, in 15 Jahren irgendeinen Nachfolger von Linux zu installieren, DCRaw zu übersetzten (sollte im readme dabeistehen, wie es geht), und schon kannst Du auch die RAWs noch dekodieren.
Natürlich ist das kein Weg, den man gehen möchte. Und vermutlich verschenkt man dadurch auch viel Potential von RAW. Aber auch zum Ausbelichten von Negativen brauchst Du entsprechendes Fachwissen und Werkzeug. Noch macht das zur Not jeder Drogeriemarkt, aber in 20 Jahren wird das vieleicht nicht mehr der Fall sein. Und dann steht man mit Negativen genauso vor der Frage, wer sie denn noch fachgerecht ausbelichten kann.
@DNG
Das ist genauso offen oder Propritär wie jedes andere RAW-Format, was man entwickeln kann. Wenn die Hersteller ihre eigenen RAW-Formate offen legen würden (müssten), dann gäbe es keinen Grund für ein vereinheitlichtes Speicherformat. Ein neuerer DNG-Dekoder ist genauso kompatibel zu einer älteren Version des DNG-Formates, wie jede andere, nicht rein kameraspezifische Software zu älteren, bekannten RAW-Formaten.
Neue Entwicklungen können (wie auch immer) in das DNG-Format aufgenommen werden, aber ein Satz wie
Die Metadaten in einem Digital-Negativ enthalten alle Informationen, die ein Raw-Konverter zur Konvertierung einer Datei benötigt ? selbst wenn ein Digital Negative-Konverter noch nie zuvor eine Datei von dieser Kamera eingelesen hat.
ist wohl Schwachsinn. Denn:
Über die Metadaten erhält der Konverter exakte Informationen über die Anordnung der roten, grünen und blauen Pixel und die Methode zur Verarbeitung des Bildes.
Schön, und was macht z.B. Sony jetzt mit seinem 4-Farb-Super-Had-CCD der DCS-F828? Eine Erweiterung beantragen, und das schon lange, bevor die Kamera auf den Markt kommt (damit die dann aktuelle Software das Format auch unterstützt)? Oder doch lieber erst im stillen Kämmerlein entwickeln und das Ergebnis erst dann präsentieren, wenn es marktreif ist? Dann kann aber, außer der Sony-Software, kein anderes Programm mit den als DNG abgelegten Daten etwas anfangen.